1714 Verschiedene Gesellschaften und Nachträge. stellung von Konstruktionsarbeiten jeder Art, ferner Personen- u. Güterbeförder. zu Wasser u. zu Lande, Bergung von Schiffen u. Gütern, sowie Beteilig. an anderweiten gleichartigen Unternehmungen. Die Werft ist auf einem ab 1./11. 1903 vom Fiskus erpachteten 20 ha grossen Grundstücke errichtet. Das Jahr 1904 ergab einen Gesamtaufwand von M. 1 557 347 für den Bau der Werftanlage einschl. Schwimmdock, Masch., Inventarien und Werkzeuge. Die Zugänge 1905 betrugen M. 963 341. Im Jan. 1905 konnte mit dem teilweisen Betrieb der Abteil. Schiffsbau begonnen werden. Für das Schwimmdock wurde eine eigene G. m. b. H., Dockges. der Nordseewerke, mit M. 760 000 St.-Kapital gegründet, von denen sich M. 750 000 St.-Anteile im Besitz der Nordseewerke befanden, die nach Abschreib. von M. 30 272 Verlust mit noch M. 719 727 zu Buche standen. Diese Ges. m. b. H. wurde 1907 aufgelöst u. ging deren gesamtes Eigentum gegen Hergabe der Anteilscheine an die Nordseewerke über. Kapital: Urspr. M. 2 100 000 in 2100 Aktien à M. 1000, von denen 100 zu pari, 2000 Stück zu 105 % ausgegeben wurden. Erhöht lt. G.-V. v. 29./6. 1906 um M. 2 900 000, wovon vorerst nur M. 900 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906 zur Ausgabe gelangten, übernommen vom Barmer Bankverein zu 103 %, angeboten den alten Aktionären 7: 3 vom 6.–30./8. 1906 zu 105 %. Die Stadt Emden hat M. 500 000 Aktien der I. Emiss. übernommen. A.-K. somit bis 1907 M. 3 000 000. Das Geschäftsjahr 1906 litt unter Arbeiterschwierigkeiten u. Streiks. Ein weiterer Übelstand war, dass das Werk durch Festlegung zu grosser Barmittel infolge der Beteiligung bei der Dockgesellschaft mit einem zu grossen Bankkredit arbeitete. Zur Sa- nierung der Ges., Tilg. der Unterbilanz (Ende 1906 M. 649 246), beschloss die a. o. G.-V. v. 27./7. 1907 eine Zuzahl. von 50 % auf die Aktien (Frist 20./9. 1907). Die Zuzahl. wurde auf 2056 Aktien geleistet, die dadurch 6 % Vorz.-Aktien wurden mit Nachzahl.-Anspruch u. Vorbefriedigung im Fall der Liquid. der Ges. Es verblieben 944 St.-Aktien. Die G.-V. vom 29./11 1907 beschloss dann Erhöhung des A.-K. um M. 1 150 000 in 6 % Vorz.-Aktien. Die- selben wurden den Gläubigern der Ges., zu denen das Schiffsbau-Stahlkontor, der Barmer Bankverein und die Rheinisch-Westfälische Discontoges. (beide mit über M. 900 000 Forde- rungen) gehörten, zu pari an Stelle von 70 % ihrer Forderungen überlassen. Durch die oben erwähnte Zuzahl. von M. 500 pro Aktie erhielt die Ges. M. 1 028 000; die Gläubiger er- hielten von ihrer Gesamtforderung in Höhe von etwa M. 1 600 000 30 % in bar = M. 455 705 aus- bezahlt, hierzu kamen nach dem Sanierungsplan noch etwa M. 91 000 an kleinere Gläubiger. Nach Abzug dieser Schulden verblieben der Ges. noch M. 471 247, wozu an ausstehenden Konten nach dem Sanierungsplan noch etwa M. 620 894 kamen, sodass der Werft insgesamt etwa M. 1 092 000 zur Verfügung standen. Von dieser Gesamtsumme wurden als Verlust auf die in Bestellung genommenen 4 Dampfer noch M. 250 000 abgeschrieben. Aus den verbleibenden Mitteln verbaute die Ges. an Neuanlagen für eine Längshelling (Slip), eine Kesselschmiede und eine Maschinenreparaturwerkstatt M. 300 000, so dass ihr an Betriebs- mitteln noch über M. 500 000 verblieben. Die a. o. G.-V. v. 24./1. 1908 sollte über die Um- wandlung der St.-Aktien, d. i. derjenigen 944 Aktien, auf die gelegentlich der unter dem 27./7. 1907 beschlossenen Reorganisation eine Zuzahlung nicht erfolgte, in Vorz. Aktien Be- schluss fassen. Die Umwandlung sollte durch Zus. legung von je 10 St.-Aktien zu 1 Vorz.- Aktie bewirkt werden. Die G.-V. v. 24./1. 1908 setzte jedoch diesen Punkt von der Tagesordnung u. beschloss die Frist auf Zuzahlung von 50 % (s. oben) bis zum 15./2. 1908 zu verlängern. Es erfolgte die Zuzahlung auf weitere 109 St.-Aktien, die also auch in Vorz.-Aktien umgewandelt wurden. A.-K. somit lt. gerichtl. Eintrag. v. 3./4. 1908 M. 4 150 000 in 3315 Vorz.-Aktien u. 835 St.-Aktien à M. 1000. Die Verwaltung sah sich dann genötigt, zwecks Sanierung des Unternehmens nochmals an die Aktionäre heranzutreten, da die neue Unterbilanz am 31./12. 1908 wieder die Höhe von M. 1 254 681 erreicht hatte. Die a. o. G.-V. v. 6./2. 1909 beschloss deshalb die Herabsetzung des A.-K. in der Weise, dass die St.-Aktien 7: 1, die Vorz.-Aktien 4: 3 zus. gelegt wurden unter Gleichstellung beider Aktiengattungen; doch konnte dieser Beschluss wegen eines Formfehlers nicht zur gerichtlichen Eintragung gelangen. Die G.-V. v. 29./6. 1909 sollte dann die Zus. legung der Aktien nochmals genehmigen, doch wurde jetzt der Antrag infolge Ablehnung der beiden Banken (Barmer Bankverein u. Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges.) u. Stadt Emden von der Tagesordnung abgesetzt. Auch die Auflös. der Ges. wurde von der G.-V. v. 29./9. 1909 abgelehnt. Nachdem die vielfachen Sanierungsversuche sämtlich fehlgeschlagen, sowie weitere Mittel zum Fortbetrieb des Unternehmens selbst in kleinem Massstabe nicht zu erlangen waren, auch der beabsichtigte Verkauf der Werke ganz oder geteilt erfolglos blieb, wurde am 25./11. 1909 über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Die Gesamtsumme der anerkannten Forderungen beläuft sich auf rund M. 880 000, wogegen der Buchwert der Werftanlagen M. 3 500 000 beträgt. Bei einem Verkauf derselben im ganzen wären vielleicht ca. M. 1 500 000 zu erzielen gewesen, doch hat sich ein Käufer nicht gefunden, bezw. sind die Verhandlungen darüber nicht zum Abschluss gekommen. Die Anlagen werden nunmehr in einzelnen Teilen verkauft; zunächst werden 24 Parzellen weiter ver- pachtet, die bis zum Jahre 2002 bezw. 2032 den Werken in Erbpacht gegeben wurden. Hypoth.-Anleihe: M. 450 000, aufgenommen 1908 zur Vollendung von Schiffsbauten. Auch der sonstige von 2 Banken u. der Stadt Emden gewährte Kredit ist hypoth. eingetragen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke 324 881, Gebäude u. Werftanlagen 1 198 770, Masch. u. Betriebskraft 423 261, schwimmende Kraftstation u. Werftschuten 155 494, Schwimmdock 1 004 209, Inventar u. Mobil. 185 042, Werkzeuge 95 710, Material. 172 656, Wert der unvollendeten Arbeiten 142 457, Kassa 807, Debit. 194 322, Kto der Aktionäre 50,