Königreich lItalien. 73 Banca d'Italia. Errichtet durch Gesetz vom 10. Aug. 1893 infolge Fusionierung der Banca nazionale nel regno d'Italia mit der Banca nazionale Toscana di Credito. Ursprüngliches Kapital Lire 300 000 000, durch Beschluss der Generalversammlung vom 25. Febr. 1895 auf Lire 270 000 000 herabgesetzt mit einer Einzahlung von Lire 210 000 000. Die ehemalige Banca nazionale nel regno d'ltalia hatte durch Dekret vom 5. April 1885 die Ermächtigung erhalten, Bodenkreditgeschäfte zu be- treiben und zu diesem Zwecke eine selbständige Abteilung gebildet, der sie aus ihrem Reserve- fonds Lire 30 000 000 als Aktienkapitel überwies. Durch Dekret vom 18. Febr. 1886 erhielt die Bank die Ermächtigung, Pfandbriefe bis zum zehnfachen Betrage des Aktienkapitals, also Lire 300 000 000 auszugeben. Die Beleihungen der Grundstücke durfte bis zur Hälfte ihres Wertes erfolgen, die Dauer der hypothekarischen Darlehen war mindestens 10 und höchstens 50 Jahre. Als Sicherheit der Pfandbriefe dienen das Grundkapital, der Reservefonds und der Betrag der erworbenen Hypotheken. Nach dem Gesetze vom 10. Aug. 1893 dürfen Nebenbanken keine Bodenkreditgeschäfte mehr betreiben, die von der Banca nazionale ausgeführten werden bis zur Tilgung von der Banca dItalia, credito fondiario, weiter verwaltet. 4 % steuerfreie Italienische Nationalbank-Pfandbriefe. In Umlauf Ende 1895 Lire 90 746 500, in Stücken à Lire 500, 2500, 5000. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Tilgung: durch Ver- losungen am I. Febr. und 1. Aug. per 1. April resp. 1. Okt., Verstärkung zulässig. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Mendelssohn & Co.; Frankfurt a. M.: Bank für Handel und Industrie, D. & J. de Neufville. Zahlung der Coupons ohne jeden Abzug zum Einlösungskurs der lItalieni- schen Rentencoupons aber nicht unter M. 80 pro Lire 100. Seit 1. Okt. 1893 werden die Cou- pons und verlosten Obligationen nur unter Vorlegung der Stücke und Abgabe eines Affidavit zum festgesetzten Einlösungskurse eingelöst. Beim Handel an der Börse Lire 100 =– M. 80. Kurs Ende 1890–96: 94.60, 93.50, 95.30, 84.50, 92.70, 89.50, 93 %, notiert in Berlin. 4½ % steuerfreie Italienische Nationalbank-Pfandbriefe. In Umlauf Ende 1895 Lire 122 789 000 in Stücken à Lire 500, 2500, 5000. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Tilgung: durch Ver- losungen am 1. Febr. und 1. Aug. per 1. April resp. 1. Okt. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Breest & Gelpcke, Mendelssohn & Co., F. W. Krause & Co.; Frankfurt a. M.: Deutsche Effekten- und Wechselbank. Zahlung der Coupons und ausgelosten Stücke ohne jeden Abzug zum kurzen italienischen Wechselkurs. Kurs Ende 1890–96: 98, 96.75, 96.75, 88.20, 92.75, 92.50, 95 %, notiert in Berlin. Societa Generale Immobiliare di Lavori di Utilita publica ed agricola zu Rom. Die Societa Generale Immobiliare wurde im Jahre 1862 zu dem Zwecke errichtet, durch Gewährung von Darlehen, Übernahme von Meliorationen usw. die wirtschaftliche Entwickelung des Grundbesitzes zu fördern, jedoch hat der Generalversammlungs-Beschluss vom 24. Febr. 1880 die Wirksamkeit der Gesellschaft auf die Gewährung von Darlehen an den Staat, an Provinzen und Gemeinden, sowie gegen hypothekarische Sicherstellung auch an Dritte beschränkt. Sämt- liche von der Gesellschaft gewährten Darlehen, mit Ausnahme derjenigen an den Staat, an Pro- vinzen und Gemeinden, sind durch erste, bis zur Hälfte des Taxwertes gewährte Hypothek ge- sichert, und sämtliche Darlehen sind für die von der Gesellschaft ausgegebenen Obligationen vorzugsweise verhaftet. Der Coupon per 1. Okt. 1895 der Obligationen wurde nicht mehr be- zahlt, ferner die am 1. Aug. 1895 fällige Verlosung nicht vorgenommen; am 17. Juni 1896 geriet die Gesellschaft in Konkurs; der Direktor der Gesellschaft. Giacomelli, ist verhaftet und wird wegen betrügerischen Bankerotts angeklagt. Bei einem Actienkapital von Lire 15 000 000 be- trägt nach dem vom Konkursverwalter im Februar 1897 eingereichten Status der Fehlbetrag Lires 61 370 000. Im Juli 1896 bildete sich in Berlin eine Schutzvereinigung der Besitzer von Obligationen, um die Interessen der Obligationsbesitzer wahrzunehmen. Die Obligationen waren mit Coupons per 1. Aug. 1896 u. folgenden einzureichen und zwar die 4 % mit rotem Aufdruck (1887) in Berlin, Frankfurt a. M. oder Köln, die 4 % und 5 % zahlbar in Lire mit Domizil- Stempel Frankfurt a. M. in Frankfurt a. M. Für die hinterlegten Obligationen wurden Certifikate ausgestellt, welche in Berlin, Frankfurt a. M. lieferbar sind. 5 % steuerfreie Immobilien-Obligationen. In Umlauf im Jahre 1897 Lire 38 220 000 in Stücken à Lire 500. Zinsen: 1. April, I. Okt. Tilgung: durch halbjährliche Verlosungen am 1. Febr. und 1. August per 1. April resp. 1. Okt.; seit 1. Aug. 1895 eingestellt. Zahlstellen: Frankfurt a. M.: Gebr. Bethmann. Eingeführt in Frankfurt a. M. im juli 1884 zu 99.75 %. Kurs Ende 1890–96: 93.90, 88.40, 84.90, 52.50, 49, 66.50, 38 %, notiert in Frankfurt a. M. Kurs für Schutzverein-Certifkate Ende 1896: 33 %, notiert in Frankfurt a. .. 4 % steuerfreie Immobilien-Obligationen, in Umlauf im Jahre 1897 Lire 30 550 000 in Stücken à Lire 250, 1250, 2500. Zinsen 1. April, 1. Okt. Tilgung: durch Verlosung bis spätestens 1942; eingestellt seit 1. Aug. 1895. Zahfstellen: Berlin: Diskonto-Gesellschaft, Deutsche Bank; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne, Gebr. Bethmann; Köln: Sal. Oppen- heim jr. & Co. Zahlung der Coupons und verlosten Stücke zu festem Kurse von M. 80.90 für Iire 100; eingestellt seit 1. Okt. 1895. Eingeführt in Berlin am 27. Sept. 1887 zu 92.75 %. Kurs Ende 1890–96: 74.50, 69.60, 69.25, 54.50, 60, 57.25, 37.50 %, notiert in Berlin. Kurs für Schutzverein-Certifikate Ende 1896: 35.60 %, notiert in Berlin.