Königreich Ungarn. 105 Nach der Bilanz am 31. Dez. 1896 ist das Aktienkapital fl. 5 000 000, Sicherstellungsfonds für die Pfandbriefe fl. 1 500 000, ordentlicher und Spezial-Reservefonds fl. 14 405 657. Dividenden 1890–96: 36, 40, 40, 40, 40, 40, 40 %. 4 % Pester I. Vaterländische Sparcassa-Vereins-Pfandbriefe. Kr. 20 000 000 in Stücken à Kr. 200, 1000, 5000, 10 000. Zinsen: 1. März, 1. Sept. Tilgung: durch halbjährliche Ver- losungen am 28. (29.) Febr. und 31. Aug. per 1. Sept. resp. 1. März innerhalb längstens 50 Jahren, Verstärkung und Totalkündigung mit sechsmonatlicher Frist zulässig. Zahlstellen: Berlin: Dresdner Bank, Meyer Cohn; Dresden: Dresdner Bank; Hamburg: Filiale der Dresdner Bank; Bremen: Bremer Bank, Filiale der Dresdner Bank; Frankfurt a. M.: Deutsche Vereinsbank, Deutsche Effekten- und Wechselbank. Die Zahlung der Coupons und verlosten Stücke geschieht ohne jeden Abzug in Deutschland zum jeweiligen Tageskurse für kurz Wien. Aufgelegt in Berlin Kr. 10 000 000 am 27. Juni 1896 zu 99¼ %. Kurs Ende 1896: 99.50 %. Verjährung der Coupons in 6 Jahren, der verlosten Stücke in 20 J. n. F. Pester Ungarische Commercialbank in Budapest. Gegründet: am 14. Okt. 1841. Zweck: Betrieb von Bank- und Handelsgeschäften jeder Art; sie ist berechtigt, Hypothekar-Darlehen an Eigentümer unbeweglicher Güter mit Inbegriff von Häusern auf lange oder kurze Frist zu gewähren; ferner Darlehen an Munizipien, Städte, Gemeinden und andere juristische Personen zu geben; Unternehmungen oder Gesellschaften, welche die Verbesserungen von Grund und Boden, die Herstellung und Unterhaltung von Kom- munikationsmitteln zu Wasser und zu Lande zum Zwecke haben, zu unterstützen, indem sie diesen Unternehmungen Darlehen gegen Hypotheken oder andere Sicherstellungen gewährt. Auf Grund dieser Darlehensgeschäfte darf die Bank bis zur Höhe der Summe, welche die Darlehens- nehmer aus diesen Geschäften der Bank schulden, Pfandbriefe herausgeben. Zur besonderen Sicherstellung dieser Pfandbriefe dienen die statutenmässig sichergestellten Forderungen, auf Grund welcher Pfandbriefe emittiert werden, sodann der zur Sicherstellung der Pfandbrief- gläubiger gesondert verwaltete Spezial-Sicherstellungsfonds, welcher gesetzlich fl. 1 500 000 betragen soll, nach Beschluss der Direktion vom 23. März 1896 aber auf fl. 3 000 000 erhöht worden ist; ferner gleichberechtigt mit den anderen Gläubigern das Aktienkapital und die Reserve- fonds. Die Pfandbriefe der Bank geniessen in Ungarn Steuerfreiheit und stellen mündelsichere Wertpapiere dar. Nach der Bilanz vom 31. Dez. 1896 ist das Aktienkapital fl. 10 000 000, Sicher- stellungsfonds der Pfandbriefe fl. 3 087 677.50, ordentlicher und ausserordentlicher Reservefonds fl. 8 050 000. Dividenden 1890–96: 11, 11, 12, 12, 12, 13, 13 %. 4 % Pester Ungarische Commercialbank-Pfandbriefe, Serie II. Kr. 20 000 000, davon in Umlauf Ende 1896 Kr. 12 518 800 in Stücken à Kr. 200, 1000, 2000, 10 000. Zinsen: 1. Febr., 1. Aug. Tilgung: durch Auslosung innerhalb 50 Jahren. Die Bank verpflichtet sich, bis zum 1. Juli 1904 Verlosungen von Pfandbriefen II. Serie nur insoweit vorzunehmen, als die Schuldner der dieser Serie zu Grunde liegenden Hypothekardarlehen thatsächlich aus eigenem Antriebe Rückzahlungen leisten, sie begiebt sich somit bis zum 1. Juli 1904 des Rechtes einer Konversion. Zahlstellen: Berlin: Nationalbank für Deutschland; Hamburg: L. Behrens & Söhne. Die Zahlung der Coupons und verlosten Stücke erfolgt ohne jeden Abzug in Deutschland zu dem jeweilig notierten Kurse von kurz Wien. Kr. 1 = M. 0.85. Aufgelegt in Berlin Kr. 6000 000 am 9. April 1896 zu 98.75 %. Kurs Ende 1896: 99.50 %, notiert in Berlin. Verjährung der Coupons in 5 Jahren, der verlosten Pfandbriefe in 32 Jahren nach Fälligkeit. Vereinigte Budapester Hauptstädtische Sparcassa. Die Vereinigte Budapester Hauptstädtische Sparkassa wurde im Jahre 1846 als Aktien- Gesellschaft unter der Firma ,Ofener Sparkassa“ gegründet; im Jahre 1869 vereinigte sich die- selbe mit der neugegründeten Pest-Ofener hauptstädtischen Sparkassa und führte seitdem die obige Firma. Der Sitz der Gesellschaft ist Budapest und ihre Dauer vorläufig bis Ende Dez. 1925 bestimmt. Die Gesellschaft ist unter anderem berechtigt, Darlehen auf grundbücherlich eingetragene Realitäten in Pfandbriefen zu gewähren, und zwar müssen die als Hypothek ange- botenen Realitäten im Werte doppelt so gross sein als die Darlehnssumme. Die Pfandbriefe sind zufolge Erlasses des Ungar. Finanzministeriums vom 19. Jan. 1894 kautionsfähig und ge- eignet zur Anlage für Mündelgelder. Das Aktienkapital beträgt fl. 3 600 000, die Reserven fl. 4 805 390. Die Dividenden betrugen 1890–1895: 15, 16, 17½, 18½, 19½, 20 %0. 4 % Budapester Hauptstädtische Sparcassa-Pfandbriefe. Kr. 6 000 000 in Stücken à Kr. 200, 1000, 2000, 10 000. Zinsen: 1. Mai, 1. Nov. Tilgung: durch Auslosung im April und und Okt. per 1. Nov. resp. 1. Mai innerhalb 50 Jahren. Zahlstellen: Berlin: Breslauer Disconto- bank; Breslau: Breslauer Discontobank und E. Heimann. Die Coupons sind steuerfrei, die Ein- lösung in Deutschland geschieht zum jeweiligen Tageskurse für kurz Wien. Aufgelegt in Berlin am 12. Aug. 1896 Kr. 3 000 000 zu 98¼ %. Kurs Ende 1896: 98.25 %, notiert in Berlin. Ver- jährung der Coupons in 3 Jahren, der verlosten Stücke in 32 Jahren. Ofen. Ofener 40 fl.-Lose von 1859. fl. 2 000 000 in 50 000 Losen à fl. 40, davon noch unver- lost in Umlauf Ende 1896: fl. 1 040 000. Verlosung: Am 15. Juni per 15. Dez., letzte Verlosung am 15. Juni 1909. Hauptgewinne: Stets fl. 20 000, Nieten von fl. 65–80 steigend. Zahlstellen: