142 Ausländische Eisenbahnen. Österreich-Ungarische Eisenbahnen. K. k. privileg. Aussig-Teplitzer Eisenbahn-Gesellschaft in Teplitz. Gegründet: Im Jahre 1856. Konzession: Für die Strecke Aussig-Komotau vom 2. Aug. 1856 und 10. Mai 1866, für die Bielathalbahn vom 25. Juni 1870. Die Konzessionsdauer für die erste Strecke bis 8. OÖkt. 1950, für die Bielathalbahn bis 6. Juni 1964. Rückkaufsrecht des Staates: Der Staat ist berechtigt, vom 25. Juni 1900 ab die Bahn unter folgenden Bedingungen anzukaufen: als Basis wird die mittlere Reineinnahme der fünf besten unter den letzten 7 Jahren genommen, doch darf diese nicht kleiner sein als der für die Verzinsung von 5 % und für die Amortisation des Aktienkapitals notwendige Betrag. Von dieser mittleren Reineinnahme sind M. 22 000 als das ungefähre Drittel der von der Gesellschaft durch die Konversion der 4½ % Obligationen erzielten jährlichen Ersparnis in Abzug zu bringen und der so erhaltene Betrag wird als Rente den Aktionären bis zum Er- löschen der Konzession gezahlt. Kapital: fl. 19 047 500 in Aktien à fl. 500, davon waren getilgt Ende 1896: fl. 1 188 500. Tilgung: Durch Auslosung innerhalb der Zeit von 1859–1950; die gezogenen Aktien werden am 1. Juli in Noten mit fl. 500 bezahlt; für die getilgten Aktien werden Genussscheine aus- gegeben, welche auf die über 5 % hinausgehende Superdividende mit den ungetilgten Aktien gleichen Anspruch haben. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: Je 10 Aktien oder Genussscheine = 1 St. Maximum 40 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn zunächst die Tilgungsquote für den zur Amortisation der Aktien dienenden Fonds, sodann mindestens 4 % dem Reservefonds, bis derselbe 10 % des Aktienkapitals beträgt. Von dem alsdann verbleibenden Reingewinn 5 % Dividende an die noch nicht getilgten Aktien, dann Tantieme an den Verwaltungsrat, Rest gleichmässig ver- teilt auf die Aktien und Genussscheine. Dividenden 1890–96: Aktien: 20, 20, 20, 14.4, 15, 15, 15 %. Genussscheine: fl. 45, 45, 45, 47, 50, 50, 50. Zahlstellen für Dividenden: Berlin: Disconto-Gesellschaft, S. Bleichröder; Dresden: Dresdner Bank, Filiale der Allg. Deutschen Credit-Anstalt; Frankf. a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Zahlung der Dividenden steuerfrei ohne jeden Abzug in Noten. Beim Handel an der Berliner Börse früher fl. 1 = M. 2, seit 1. Juli 1893 aber fl. 1 = M. 1.70. Verjährung der Coupons in 5 Jahren. Kurs Ende 1890–96: 438.50, 403, 412, 602, 350, 315, 335, notiert in Berlin. 4 % Gold-Obligationen von 1885: M. 26 700 000 = fl. 13 350 000, davon noch unverlost in Umlauf Ende 1896: fl. 927 000 in Stücken à M. 300 u. 1500. Zinsen: 1. Jan., 1. Juli. Tilgung: durch Verlosung im April per 1. Juli von 1881 ab innerhalb 60 Jahren, Verstärkung und Totalkündigung zulässig. Die Anleihe ist per 1. Juli 1897 in eine 3½ 0% Anleihe konvertiert resp. gekündigt. Zahlstellen: Berlin: Disconto-Gesellschaft, S. Bleichröder; Dresden: Dresdner Bank, Filiale der Allg. Deutschen Credit-Anstalt; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Zahlung der Coupons und verlosten Obliga- tionen ohne jeden Abzug in Mark. Kurs Ende 1890–96: 100.70, 102, 101.90, 101.75, 103.60, 101.60, – %, notiert in Leipzig. 3½ % Obligationen von 1896: M. 76 500 000, davon begeben bis Ende 1896 M. 27 795 000 in Stücken à M. 300, 1000, 1500, 5000. Zinsen: 30. Juni, 31. Dez. Tilgung: durch Verlosung im April per 30. Juni nach einem Tilgungsplan von 1896 an bis zum Jahre 1985, von 1900 an Verstärkung und Totalkündigung mit 6 Monaten Frist zulässig. Zahlstellen: Berlin: Disconto-Gesellschaft, Bank für Handel und Industrie, S. Bleichröder; Dresden: Filiale der Allg. Deutschen Credit-Anstalt; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne, Filiale der Bank für Handel und Industrie; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Zahlung der Coupons und verlosten Obligationen steuerfrei ohne jeden Abzug in Mark. —– Aufgelegt in Leipzig am 3. und 4. September 1896 zu 100 %. Kurs Ende 1896: 99.60 %, notiert in Leipzig. Verj. der Coup. in 3 Jahren, der verlosten Obligationen in 30 Jahren nach Fälligkeit. Direktion: Reg.-Rat L. Schweigert. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Franz Carl Stradal, stellv. Vors. Gen.-Konsul Alfr. Thieme. Bilanz am 31. Dez. 1896: Aktiva: Bahnbaukonto: a. Hauptbahn fl. 18 421 515. b. Flügelbahnen fl. 1 859 941, Transportmittelkonto fl. 13 085 434, Utensilienkonto fl 587 129, Realitätenkonto fl. 191 121, Materialienkonto fl. 704 489, Neubaukonto fl. 44 409, Effektenkonto fl. 3 102 500, Konvertierungskosten fl. 394 531, 3 % Prior.-Oblig.-Anleihe: a. Unkostenkonto fl. 36 430, b. Begebungskonto fl. 43 743, Kassenbestände fl. 71 121, Bankierguthaben fl. 2 718 293, 14