Österreich-Ungarische Eisenbahnen. 157 Gewinn- u. Verlust-Konto 1896: A. Garantiertes Netz: Gesamteinnahmen fl. 11 076 827, Gesamt- ausgaben fl. 6 279 710, Nettoertrag fl. 4 827 117; hiervon gehen ab Zinsen für die Material- vorräte fl. 30 000, ergiebt Betriebsnettoertrag fl. 4 797 117; hierzu kommen Rente für den verkauften Anteil an der Wiener Verbindungsbahn fl. 39 000, Zinsen-Aquivalent für die Materialvorräte fl. 30 000, Ertrag der Beamtenwohnungen und Arbeiterhäuser fl. 19 270; anderweitige Einnahmen als Zinsen, Agio etc. fl. 63 042 giebt als Totaleinnahmen fl. 4978 429. Ausgaben: Verzinsung und Amortisation der Prioritäten I. Emission fl. 2 262 985, Anteil des garantierten Bahnnetzes an der Verzinsung u. Tilgung der Prioritäten von 1874 fl. 274 693, Verzinsung u. Tilgung der Prioritäten von 1885 fl. 389 542, der auf die Beamtenwohnungen und Arbeiterhäuser entfallende Anteil an den Schuldendienst für die durch Obligationen von 1874 bedeckten Baukosten fl. 53 714, der auf die Wiener Verbindungsbahn entfallende Anteil am Schuldendienst der Obligationen von 1874 fl. 52 497; Zinsen der durch Titres nicht gedeckten Baukosten der garantierten Linien fl. 11 052, Zinsen vom Ankaufswert der disponiblen zum Bahnkörper nicht gehörigen Gründe fl. 17 982, Couponstempel und Spesen fl. 10 649. Anteil an der Entschädigung für die Mitglieder des Verwaltungsrates fl. 12 255; verschiedene Beiträge, Steuern etc. fl. 6604, Aktienzinsen fl. 1 800 000, Anteil des Staates fl. 142 693 = Totalausgabe fl. 5 034 676, giebt Fehlbetrag fl. 86 247. B. Ergänzungsnetz: Gesamteinnahmen fl. 7 040 726, Gesamtausgaben fl. 3 262 576, Netto- ertrag fl. 3 778 150; hierzu Ertrag der Beamtenwohnungen und Arbeiterhäuser fl. 13 796, Zinsen, Agio etc. fl. 140 878 = Totaleinnahmen fl. 3 932 824. Ausgaben: Zinsen der Obli- gationen Lit. B. fl. 1 190 827, Amortisation derselben fl. 66 800, Anteil des Ergänzungsnetzes am Schuldendienste der Obligationen von 1874 fl. 432 807, der auf die Beamtenwohnungen und Arbeiterhäuser entfallende Anteil am Schuldendienste der Obligationen von 1874 fl. 30 464, Zinsen der durch Titres nicht gedeckten Baukosten des Ergänzungsnetzes fl. 111 864, Zinsen vom Ankaufswerte der disponiblen zum Bahnkörper nicht gehörenden Gründe und Objekte fl. 40 083, Anteil an der Entschädigung des Verwaltungsrates fl. 7745, Coupon-Ein- lösungspesen der Obligationen Lit. B. und sonstiges fl. 270 = Totalausgabe fl. 1 880 860, Überschuss fl. 2 051 964. Gewinn-Verteilung: A. Garantiertes Netz: Das Gewinn- u. Verlust-Konto ergiebt einen Fehl- betrag von fl. 86 247, dieser Ausfall ist zu decken aus dem zur Einlösung des am 1. Juli 1897 fälligen Coupons der Stammaktien bestimmten Betrage von fl. 900 000, so dass ein Betrag von fl. 813 753 zur Disposition steht; hierzu kommt der statutengemäss gebührende Anteil an dem Überschusse aus dem Ertrage des Ergänzungsnetzes fl. 277 605, ferner Gewinnvortrag von 1895 fl. 269 947, so dass fl. 1301 305 zur Verfügung stehen, hiervon fl. 6 auf den Coupon per 1. Juli 1895 der Stammaktien fl. 1 080 000, bleibt Vortrag auf neue Rechnung fl. 281 305. B. Des Ergänzungsnetzes: Das Gewinn- u. Verlust-Konto ergiebt einen Überschuss von fl. 2 051 964; hiervon gehen ab für 5 % Dividende und planmässige Tilgung der Aktien Lit. B. fl. 1 442 680, an den Reservefonds II fl. 60 928, Tantieme an den Verwaltungsrat fl. 54 836, Anteil der Aktien Lit. A. fl. 277 605, bleiben fl. 215 915, hierzu Vortrag von 1895 fl. 69 416, bleiben fl. 285 331, davon Superdividende auf die Aktien Lit. B. und Genussscheine fl. 245 000 und Vortrag auf neue Rechnung fl. 40 331. K. k. priv. Ostrau-Friedländer Eisenbahn, Wien. Gegründet: Auf Grund der Konzessionsurkunde vom 2. Januar 1869. Konzessionsdauer: 80 Jahre bis 2. Jan. 1948. Rückkaufsrecht: Der Staat ist berechtigt, vom 1. Jan. 1901 ab die Bahn gegen eine bis zum Ablauf der Konzession zu zahlende Annuität einzulösen, welche gleichkommt dem Durch- schnittsertrage der fünf besten unter den letzten sieben Betriebsjahren; die zu zahlende Jahresrente muss aber mindestens 5¼ % des Aktienkapitals betragen. Zweck: Bau und Betrieb einer im Anschluse an die k. k. priv. Kaiser Ferdinand-Nordbahn von Mährisch-Ostrau nach Friedland zu führenden Eisenbahn. Sie ist aber auch berechtigt, Eisen- und Kohlenwerke, deren Besitz dem Gesellschaftsunternehmen förderlich sein kann, zu erwerben und zu betreiben. – Der Betrieb der Bahn wird von der Kaiser Ferdinand- Nordbahn geleitet; dieselbe erhält hierfür eine jährliche Pauschalsumme und eine Vergütung für jeden Brutto-Tonnen Kilometer, deren Höhe sich nach den Betriebskosten der betrieb- führenden Bahn richtet und von zwei zu zwei Jahren geregelt wird. Kapital: fl. 1 450 000 in Aktien à fl. 200, die Tilgung der Aktien erfolgt nach gänzlicher Amorti- sation der Obligationen durch Verlosung innerhalb der Konzessionsdauer. Die Besitzer der getilgten Aktien erhalten ausser dem Nominalwerte ihrer Aktien Genussscheine, welche nur auf den 6 % des ursprünglichen Aktienkapitals übersteigenden Teil der Dividende, auf diesen Teil aber gleichen Anspruch mit den Aktien haben, während sie in allen anderen Beziehungen den Aktien gleichgestellt sind. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Je 10 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % an den Reservefonds, bis derselbe 10 % des Aktienkapitals beträgt, 10 % Tantieme dem Verwaltungsrat, Rest gleich Dividende.