166 Ausländische Eisenbahnen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers: Im I. Semester. Je 10 Aktien = 1 St. Dividenden: Die Zahlung der Dividenden geschieht halbjährlich am 1. Jan. u. 1. Juli, jeder Coupon wird mit f1 4.947 in Silber eingelöst. Coup.-Verj. 5 J. n. Fälligk. Kurs der Aktien Ende 1890–96: fl. 176, 171, 169, 163.75, 168.10, 171.25, 176.25 pro Stück, wobei fl. 100 = M. 200 gerechnet. Notiert in Frankfurt a. M. Vereinigte Arader und Csanader Eisenbahnen-Actien- Gesellschaft in Arad. Gegründet: Im Jahre 1886 durch Vereinigung der Arad-Körösthal-Eisenbahn-Actien-Gesellschaft und der Arad-Csanader Eisenbahn-Actien-Gesellschaft. Zweck: Die Erhaltung und der Betrieb der durch die beiden vereinigten Eisenbahn-Gesell- schaften gebauten Bahnlinien; sodann der Ausbau und der Betrieb all derjenigen Eisen- bahnen, welche die neue Gesellschaft zu bauen, eventuell einzulösen oder zu pachten be- schliessen wird etc. Konzession: Bis 30. Juni 1970; nach Ablauf der Konzession gehen die Eisenbahnlinien und deren Zubehör unentgeltlich und kostenfrei in das Eigentum des ungarischen Staates über. Rückkaufsrecht: Der Staat ist berechtigt, vom Jahre 1906 an die Bahn zu erwerben. Behufs Bestimmung des Ablösungspreises werden die Reinerträgnisse der der wirklichen Ablösung vorangehenden 7 Jahre aufgerechnet, von welcher Summe die Reinerträgnisse der zwei ungünstigsten Jahre in Abzug gebracht werden, und bildet das Reinerträgnis der ver- bleibenden 5 Jahre die auf die rückständige ganze Dauer der Konzession zu entrichtende Jahresablösungsrente in der Weise jedoch, dass diese Rente nicht weniger als 6½ % des bis zu dem Tage der Ablösung faktisch investierten Bau- und Betriebseinrichtungs-Kapitals betragen kann. Es sind aber dabei jene nicht unbeträchtlichen Investitionen der Bahn, die in den Bilanzen als Privatvermögen figurieren, noch besonders abzufinden. Kapital: fl. 6 595 700, Prioritätsaktien u. fl. 4 660 000 Stammaktien à fl. 100. Die Prioritätsaktien haben vor den Stammaktien das Vorrecht auf 6 % Dividende und die Amortisation derart, dass, wenn in einem Jahre die Einkünfte der Gesellschaft nicht hinreichen würden, um den Besitzern der Prioritätsaktien die 6 % Dividende zu zahlen resp. die fällige Amortisations- duote auszufolgen, das Fehlende aus den Erträgnissen der folgenden Jahre nachgezahlt wird. Die Amortisation des Aktienkapitals erfolgt innerhalb der neunzigjährigen Konzessions- dauer nach einem Tilgungsplan durch Auslosung, und zwar erfolgt die Amortisation der Stammaktien erst nach vollständiger Tilgung der Prioritätsaktien. An Stelle der eingelösten Aktien werden Genussscheine ausgegeben, welche auf die 6 % übersteigende Superdivi- dende Anspruch haben. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im zweiten Quartal; zur Beschlussfähigkeit ¼0 des Aktienkapitals notwendig. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St.; die Aktien müssen 14 Tage vor der Gen.-Vers. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Zunächst 6 % Dividende und die jährliche Amortisationsquote der Prioritäts- aktien, sodann 6 % Dividende und die jährliche Amortisationsduote der Stammaktien, so- bald die Amortisation derselben begonnen hat; vom verbleibenden Überschuss 25 % Tantieme an die Direktion, 15 % an den Reservefonds, bis derselbe 10 % des Aktienkapitals erreicht hat, Rest zur Verfüg. der Gen.-Vers. Dividenden 1890–96: Prioritätsaktien 6, 6, 6, 6½, 6, 6, 6 %, Stammaktien 6, 6, 6, 6½, 6, 6 %. Verjährung der Coupons und verlosten Aktien in 6 Jahren nach Fälligkeit. Zahlstellen: Berlin: Louis Kuczynski; Frankfurt a. M.: von Erlanger & Söhne. Zahlung der Dividende am 1. Juli des auf das Betriebsjahr folgenden Jahres in Osterr. Währ. zum Vista Wiener Tageskurse. Kursstand Ende 1890–96: Prioritätsaktien 98.75, 93.90, 97.75, 114.10, 118, 121.70, 124.40 %, Stammaktien Ende 1895–96: 106, 118 %, notiert in Berlin. Aufgelegt am 2. März 1886 fl. 2 800 000 Prioritätsaktien zu 90 %, wobei fl. 1 = M. 2, am 22. u. 24. Dez. 1894 fl. 1 500 000 Stammaktien in Berlin zu 103 %, wobei fl. 100 = M. 170, in Frankfurt a. M. zu 87.55 %, wobei fl. 100 =– M. 200 gerechnet wurden. Beim Handel an der Berliner Börse seit 1. Juli 1893 fl. 100 =– M. 170, dagegen in Frankfurt a. M. 100 fl. = 200 M. Direktion: Jänos Purgly, Beni Boros. Aufsichtsrat: Mor Kohänyi, Jozsef Varjassy, Heinrich Sändor. Wien-Pottendorf-Wr.-Neustädter Bahn in Wien. Gegründet: Im Jahre 1869. Konzessionen: 23. Aug. 1869, 10. Sept. 1872. Dauer der Konzession 90 Jahre. Zweck: Bau und Betrieb einer Lokalbahn von Meidling (Wien) nach Pottendorf, sowie von Wr.-Neustadt über Ebenfurt, Pottendorf nach Unter-Waltersdorf zum Anschluss an die Wien-