Russische Eisenbahnen. 171 so wird die Hälfte des Überschusses über 6 % zur Zahlung der Regierungsschuld nebst Zinsen verwandt, und hören diese Abzüge zu Gunsten der Regierung erst nach vollständiger Tilgung der Forderung derselben auf. Finanzielles Ergebniss 1895: Einnahmen: R. 4 990 966, Ausgaben R. 3 233 613, Überschuss R. 1 757 353, davon an den Reservefonds M. 35 147, also reiner Überschuss R. 1 722 206. Dividenden 1890–95: 5, 5, 5, 5, 5, 5 %. Coup.-Verj.: In 10 Jahren. Verj. d. ausgelosten Aktien resp. Obligationen in 30 Jahren. Moskau-Brest Eisenbahn (verstaatlicht seit 1./13. Juli 1896). Gegründet: Die Gesellschaft, welche aus der Verschmelung der Mosco-Smolensk-Eisenbahn mit der Smolensk-Brest-Eisenbahn im Jahre 1881 entstand, wurde am 1./13. Juli 1896 von der Russischen Regierung angekauft, und zwar zahlte der Staat für 3 Aktien der Moskau-Brest Eisenbahn R. 400 Russ. Staatsrente und R. 12 bar, die Genussscheine wurden annulliert. 5 % Moskau-Smolensk Obligationen, vom Staate übernommen. R. 15 866 860 = M. 51 790 202 in Stücken à M. 600, 1500, 3000. Zinsen: 1. Mai, 1. Nov. Tilgung: durch Verlosung am 1. Aug. per 1. Nov. von 1872 ab innerhalb 81 Jahren, Verstärkung nicht vorbehalten. Zahl- stellen: Berlin: Disconto-Gesellschaft, Berl. Handels-Gesellschaft; Frankfurt a. M.: Mitteld. Creditbank, Gebr. Sulzbach. Zahlung der Coupons und verlosten Stücke ohne jeden Abzug in Deutschland in Mark, können auch als Zollcoupons verwendet werden. – Kurs Ende 1890–96: 100.75, 99.30, 101, 102.90, 102, 104, 105.50 %, notiert in Berlin. Verjährung der Coupons in 10 Jahren, der verlosten Obligationen in 30 J. n. F. 0% Moskau-Kasan Eisenbahn-Gesellschaft I (früher Moskau-Rjäsan) in Moskau. Gegründet: Die Gesellschaft, welche im Jahre 1863 gegründet wurde, führte den Namen Moskau- Rjäsan und heisst seit 11. Juni 1891 Moskau-Kasan Eisenbahn-Gesellschaft. Statut vom 8. Jan. 1863 mit Nachträgen vom 7. Okt. 1869, 24. Juni 1870, 2. Juni 1885, 27. Mai 1891. Konzessionsdauer: Bis 31. Dez. 1945. Rückkaufsrecht des Staates. Der Staat ist berechtigt, vom 1. Jan. 1905 die Bahn unter folgenden Bedingungen zu erwerben, als Basis wird die mittlere Reineinnahme der fünf besten unter den letzten 7 Jahren genommen, die nicht niedriger sein darf einerseits als der Ertrag des letzten Jahres, andererseits als die von der Regierung garantierte Summe für den Dienst der Aktien und Obligationen. Nach Abzug von eventuellen Verpflichtungen der Gesellschaft an den Staat wird die alsdann verbleibende Summe mit jährlich 5 % für die noch verbleibende Zeit der Konzessionsdauer kapitalisiert, und der hierdurch erhaltene Betrag in 5 % Staats- papieren gezahlt. Falls der Rückkauf vor dem 1. Januar 1915 erfolgt, wird die Rente aus den Erträgen der Jahre 1884–1890 für die alten Strecken berechnet, während für die neuen Linien der garantierte Ertrag gezahlt wird. Kapital: R. 10 000 000 in Aktien à 100 R., davon noch ungetilgt Ende 1895: R. 9 804 500. Staats- garantie: Die russ. Regierung garantiert den Aktien 5 % Dividende. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Zweimal jährlich im April u. Okt. Stimmrecht: 10 Aktien = 1 St., 25 Akt. = 2 St., weitere 25 Akt. je 1 St., Maximum 10 St. Gewinn-Verteilung: Bis zum Jahre 1900 sind für die Linien Moskau-Rjäsan und Rjäsan-Kasan getrennte Betriebsrechnungen aufzustellen, erst von 1900 ab geht die Rechnung für das ganze Bahnnetz. Was die Verteilung des Gewinnes anbelangt, so wird bis zum Jahre 1900 der nach Zahlung von R. 27 Gesamtdividende auf die Aktien eventuell verbleibende Rest zu- nächst zur Tilgung von Fehlbeträgen der Strecke Moskau-Kasan verwandt. Für den Fall, dass keine Fehlbeträge vorhanden sind, erhält vom Rest die eine Hälfte der Staat und die andere die Aktionäre. Von 1900 ab wird der nach Abzug von R. 27 Gesamtdividende auf die Aktien übrig bleibende Rest zu gleichen Teilen dem Staate und den Aktionären zugeteilt. Dividenden 1892–96: 27, 28, 26, 27, 30 R. Pap. pro Aktie à R. 100. Die Aktien werden in Deutschland nicht gehandelt. 4 % Mosco-Rjäsau-Obligationen von 1885. M. 32 300 000 in Stücken à M. 500, 1000, 2000. Zinsen 1. Febr., 1. Aug. Tilgung: durch Verlosung am 1. Nov. per 1. Febr. des folgenden Jahres, von 1885 innerhalb 60 Jahren, Verstärkung u. Totalkündigung zulässig. Zahlstelle: Berlin: Disconto-Gesellschaft. Zahlung der Coupons und verlosten Obligationen ohne jeden Abzug in Berlin in M. Die Anleihe hat die unbedingte Garantie des Staates. Aufgelegt in Berlin am 3.–5. Sept. 1885 zu 88 %. Kurs Ende 1890–96: 94, 88.70, 92, 95.50, 101.50, 101.70, 102 %, notiert in Berlin. Verjährung der Coupons in 10 Jahren, der verlosten Stücke in 30 Jahren n. F.