172 Ausländische Eisenbahnen. Moskau-Kiew-Woronesch Eisenbahn in Moskau (früher Kursk-Kiew). Gründung: Die Gesellschaft wurde im Jahre 1866 unter der Firma Kursk-Kiew Eisenbahn-Gesell- schaft gegründet, ihr Statut datiert vom 24. Dez. 1866, Nachträge zu den Statuten vom 9. Okt. 1881, 24. Nov. 1886, 3. Juni 1891, 15. Juni 1891, 11. Dez. 1892, 4. Febr. 1894 und 7. Juni 1895. Im Jahre 1892 änderte sie ihren Namen in Kiew- Woronesch und heisst seit den 7. Juni 1895: Moskau-Kiew-Woronesch Eisenbahn. Konzession: Dieselbe währt von der Betriebseröffnung 14. Febr. 1870 an bis 14. Febr. 1955. Rückkaufsrecht des Staates: Die Russische Regierung ist berechtigt, jederzeit die Bahn unter folgenden Bedingungen anzukaufen; als Grundlage wird die mittlere Reineinnahme der fünf besten unter den letzten sieben Jahren genommen, die nicht niedriger sein darf einerseits als der Ertrag des letzten Jahres, andererseits als die von der Regierung garantierte Summe für den Dienst der- Aktien und Obligationen. Von diesem so berechneten Betrage werden in Abzug gebracht die eventuellen Verpflichtungen der Gesellschaft an den Staat, die aus der Garantie des Staates für das Aktien- und Obligationskapital entstanden sind. Die als- dann verbleibende Summe wird mit 5 % jährlich für die noch verbleibende Zeit der Kon- zessionsdauer der Gesellschaft kapitalisiert, und der hierdurch erhaltene Betrag in 5 % Staatspapieren gezahlt. Falls der Rückkauf seitens des Staates vor dem 1. Jan. 1910 erfolgt, so wird der Rückkaufspreis der Strecke Kursk-Kiew auf Grund der Erträge dieser Strecke für die Zeit 1884–1890 berechnet. Kapital: $ 1 500 000 = R. 9 600 000 in Aktien à 20 C. Die Regierung garantiert dem Aktien- kapital 5 % Verzinsung und ¼? % Amortisation. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Mai resp. Stimmrecht: 50 Aktien = 1 St., 125 Aktien = 2 St. etc., Maximum 10 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst die Summen für den Dienst der bisherigen und der neu zu be- und die garantierten Zinsen (5 %) und die Tilgungsquote für die Aktien. Aus dem Rest, welcher den eigentlichen Reingewinn bildet, erhalten die Aktionäre eine Dividende von R. 17 pro Aktie, und was dann noch übrig bleibt, wird zu an den Staat, zu ¼ den Aktionären überwiesen. Sollte die Gesellschaft jedoch Schulden an die Regierung aus deren Zinsgarantie haben, so wird bis zur völligen Tilgung derselben der Reingewinn in zwei Teile geteilt, von denen der eine zur Tilgung der Schulden verwandt wird, so dass nur die Hälfte des Reingewinns in obiger Weise zu repartieren ist. Aus der Superdividende von R. 17 sind eventuell Dotationen an den Reservefonds sowie die Remunerationen für Direktion und Verwaltungsrat zu bestreiten, falls die Generalversammlung solche beschliessen sollte. Dividenden 1890–95: 13, 14½, 11, 8, 8, 11 R. Pap. Superdividende pro Aktie von $ 20 ausser der garantierten Dividende von 5 % in Gold. 5 % garantierte Kursk-Kiew-Aktien. $ 1 500 000, davon noch ungetilgt Ende 1895 $ 1 437 600 in Aktien à $ 20. Zinsen: 1. Febr., 1. Aug. Tilgung: durch Verlosung mit jährlich ¼ % und Zinsenzuwachs am I1. Nov. per 1. Febr. des folgenden Jahres; für die verlosten Aktien erhält man ausser dem Nominalbetrag in Gold noch Genussscheine, welche mit Ausnahme der den Aktien garantierten Verzinsung von 5 % alle Rechte der nicht getilgten Aktien haben. Zahlstellen: Berlin: S. Bleichröder, Rob. Warschauer & Co.; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne. Zahlung der garantierten Dividende von 5 % und der gezogenen Aktien in Deutschland in Mark, wobei $ 1 =– M. 20.40 gerechnet wird. Die Superdividende wird in R. Papier bezahlt. Beim Handel & 1 – M. 20. Kurs Ende 1890–96: 182, 160, 170, 210, 230.50, –, – %, notiert in Berlin. 4 % Kursk- Kiey-obligationen von 1886. M. 67 286 500, davon noch unverlost Ende 1895: M. 65 161 000 in Stücken à M. 500, 1000, 2000. Zinsen: 1. Febr., 1. Aug. Tilgung: von 1887 ab durch Verlosung im Okt. per . Febr. des folgenden Jahres bis- spätestens 1955, Verstärkung und Total kündigung zulässig. Zahlstellen: Berlin: Disconto- Gesellschaft, Berl. Handelsgesellschaft, Mendelssohn & Co., Rob. Warschauer & Co.; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne. Zahlung der Coupons und verlosten Obligationen ohne jeden Abzug in Deutschland in M. Die Anleihe hat die unbedingte Garantie des Staates. Aufgelegt in Berlin: am 9. u. 10. Juni 1887 zu 92.25 %. Kurs Ende 1890–96: 92.75, 86.10, 91, 95, 101.40, 100.80, 102.10 %, notiert in Berlin. 4 % Moskau-Kiew-Woronesch-Obligationen von 1895. M. 89 776 000 in Stücken à M. 500, 1000, 2000. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Tilgung: durch halhjährliche Verlosungen im Juni u. Dez. per 1. Okt. resp. 1. April mit halbjährlich 0,21872 % und Zinsenzuwachs Innerhalb 59 Jahren von 1896 ab; vor dem 1. Jan. 1906 Verstärkung und Totalkündigung nicht zulässig. Zahlstellen: Berlin: Mendelssohn & Co., 8. Bleichröder, Robert Warschauer & Co., & Söhne. Zahlung der Coupons und verlosten Obligationen ohne jeden Abzug in Deutsca- land in M. Die Anleihe hat die unbedingte Garantie des Staates. gebenden Obligationen; sodann der Pachtschilling für die Liwnybahn von R. 100 000 jährlich Disconto-Gesellschaft, Berliner Handelsgesellschaft; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild