3 Russische Eisenbahnen. 177 nommen, die aber nicht geringer sein darf, als die mittlere Reineinnahme der letzten 3 Jahre; hierbei ist zu bemerken, dass zur Reineinnahme der Gesellschaft noch der Beitrag des Staates für seine Garantieleistung hinzukommt. Diese so berechnete mittlere Reineinnahme wird mit 5 % jährlich für die noch verbleibende Zeit der Konzessionsdauer kapitalisiert und in 5 % Staatspapieren bezahlt. Kapital: R. 8 642 500 in Aktien à R. Papier 500, davon noch ungetilgt Ende 1895 R. 8 372 500. Die Aktien werden in Deutschland nicht gehandelt. „ Die Regierung garantiert bis 1899 den Betrag von höchstens 1 % dem Aktien- apital. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Zweimal jährlich, spätestens im Juni und Okt. Zur Beschlussfähigkeit der Generalversammlung müssen mindestens 30 Aktionäre anwesend sein, die wenigstens ½ des Aktienkapitals vertreten. Stimmrecht: Je 10 Aktien = 1 St., die Aktien müssen spätestens 15 Tage vor der General- versammlung deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Nach Überweisung an den Reservefonds und nach Bezahlung von 5 % Zinsen und ¼0 % Amortisation auf die Aktien wird, falls die Gesellschaft noch Verbindlich- keiten gegenüber dem Staate hat, der Rest zur Hälfte zur Bezahlung der Schulden an den Staat verwandt, von der anderen Hälfte erhalten die Aktionäre noch 1 % Dividende, der alsdann noch verbleibende Überschuss wird zwischen Staat und Aktionäre geteilt. Dividenden 1890–95: 4 ¼, 4¾, 4¾, 4 ¼, 4¾, 8 2 100 % netto, d. h. nach Abzug von 5 % Couponsteuer. Die Aktien werden in Deutschland nicht gehandelt. Obligationen: 4 % Anleihe von 1885 im Betrage von R. 20 531 500 = M. 67 014 816, davon noch unverlost Ende 1896 R. 19 925 125 in Stücken à R. 125, 625 = M. 408, 2040. Zinsen: 2. Jan., 1. Juli. Tilgung: durch Verlosung am 2. Jan. per 1. Juli mit jährlich 0,2986 % und Zinsen- zuwachs von 1888 ab binnen 68 Jahren, Verstärkung ist nicht vorbehalten. Zahlstellen: Berlin: Disconto-Gesellschaft; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne. Zahlung der Coupons und verlosten Obligationen ohne jeden Abzug in Deutschland in Mark; auch als Zollcoupons zu verwenden. Die Anleihe hat die unbedingte Garantie der Russ. Regierung. Aufgelegt in Berlin am 20. u. 21. Jan. 1885 zu 79.60 %. Kurs Ende 1890–96: 92.90, 89.40, 92.40, 97.90, 101.40, 101.30, 102.75 %, notiert in Berlin. Beim Handel an der Berliner Börse R. 125 = M. 400. 4 % Anleihe von 1895: M. 56 736 000 = R. 17 508 729.60, davon noch unverlost in Umlauf Ende 1896 M. 56 617 000 in Stücken à M. 500, 1000, 2000. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Tilgung: durch halbjährliche Verlosungen im Juni und Dez. per 1. Okt. resp. 1. April mit halbjähr- lich 0, 20 933 % und Zinsenzuwachs von 1896 ab binnen 60 Jahren; vom 1. Jan. 1906 ab Verstärkung und Totalkündigung zulässig. Zahlstellen: Berlin: Mendelssohn & Co., S. Bleichröder, Robert Warschauer & Co., Dis- conto-Gesellschaft, Berl. Handelsgesellschaft; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne. Zahlung der Coupons und verlosten Stücke steuerfrei ohne jeden Abzug in Deutschland in M. Die Anleihe hat die unbedingte Garantie der Russ. Regierung. Aufgelegt in Berlin am 20. Febr. 1896 zu 99½ %. Kurs Ende 1896: 102.60 %, notiert in Berlin. 4 % steuerfreie Anleihe von 1897: R. 19 750 400 –= M. 64 000 000 in Stücken à M. 500, 1000, 2000. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Tilgung: von 1898 ab durch Verlosungen im Juni u. Dez. per 1. Okt. resp. 1. April mit halbjährlich 0, 22 358 % und Zinsenzuwachs innerhalb 58 Jahren, vom 1. Jan. 1908 ab Verstärkung und Totalkündigung zulässig. Zahlstellen: Berlin: Mendelssohn & Co., S. Bleichröder, Rob. Warschauer & Co., Dis- conto-Gesellschaft, Berl. Handelsgesellschaft; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne. Zahlung der Coupons und verlosten Obligationen steuerfrei ohne jeden Abzug in Deutsch- land in M. Die Anleihe hat die unbedingte Garantie der Russ. Regierung für Verzinsung und Tilgung. Aufgelegt in Berlin am 30. April 1897 zu 100½ %. Gewinn 1895: Brutto-Einnahmen R. 15 268 000, Reingewinn R. 6 659 000, davon R. 332 900 an den Reservefonds, R. 4 659 000 für den Dienst der Obligationen, R. 130 000 Tantieme an Verwaltungsrat und Beamte, R. 770 000 an den Staat, R. 689 000 als Dividende. Die Re- gierung erhielt ausserdem R. 2 723 000 als Ersatz für ihre Zahlungen auf die von ihr über- nommenen 5 % und 4½ % Obligationen. Verjährung der Coupons in 10 Jahren, der verlosten Obligationen in 30 Jahren. Zarskoe-Selo-Eisenbahn-Gesellschaft in St. Petersburg. Gegründet: Im Jahre 1836. Statut vom 21. März 1836 mit Nachträgen vom 29. Dez. 1852, 8. April 1867, 5. April 1868, 13. Febr. 1881. Zweck: Herstellung und Betrieb einer Eisenbahn von Petersburg über Zarskoe-Selo nach Paw- lowsk in einer Gesamtlänge von 25 Werst = 27 km. Konzession: Für immerwährende Zeiten. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. XII