180 Ausländische Eisenbahnen. bahnen überreicht. Sollte diese angenommen werden, so wird der Bund ein zusammenhängendes Netz von gegenwärtig 2646 km in die Hände bekommen, dessen Gesamtpreis der Bundesrat mit frs. 1 021 000 000 in Aussicht nimmt Die Nebenbahnen sollen vorerst nicht erworben werden, doch behält sich der Bund für sie späteren Ankauf vor. Die Summen, welche nach der Be- rechnung des Bundesrates im Jahre 1903 (für die Gotthardbahn 1909) zu entrichten sein werden, sind folgende: Reinertrag Rückkaufs- Ende 1895 Liqui- Pro Stück über Entschä- dations- in P 3 % Zinsen digung Anleihen Aktien Betreffnis Francs Frozenten 3 49 120 000) 500 100 Jura-Simplon*) 2 325 159 288 150 000 186 260 000 52 000 000 81.520 000 120.19 60.10 Nordostbahn 1 961 606 244 430 000 162 530 000 80 000 000 54 150 000 338.42 67.68 Centralbahn 2 538 707 177 360 000 113 940 000 50 000 000 54 310 000 543.10 108.62 Verein. Schweizer- 3 437/17 500 000 500 100 1 251 651 81 860 000 44 400 000 22 500 000031 700 000 315.64 63.13 Gotthardbahn 2 162 160 172 370 000/114 690 000 50 000 000/62 060 000 620.62 124.12 ) Bei Jura-Simplon u. Vereinigte Schweiz. Bahn stehen unter Aktien in der ersten Zeile die Prioritäts- in der zweiten Stammaktien. Das Ergebnis, das der Bund als Liquidationsbetreffnis auf die Aktien herausrechnet, ist zu den Börsenkursen der Aktien ein sehr niedriges; es bleibt aber für die Bewertung der Aktien im Auge zu halten, dass unter allen Umständen die Erträgnisse und ihre Entwicklung noch bis 1903 resp. 1909 für Rechnung der Aktionäre gehen, sofern nicht etwa Bund und Gesellschaften sich über freihändigen Rückkauf verständigen sollten. Schweizerische Centralbahn-Gesellschaft in Basel. Gegründet: Am 29. Dez. 1852. Letztes rev. Statut v. 4. Dez. 1896. Zweck: Bau und Betrieb von Eisenbahnen auf den Strecken Basel-Sissach-Olten, Luzern, ferner Aarau-Olten-Herzogenbuchsee-Burgdorf-Bern-Thun-Scherzlingen; Herzogenbuchsee-Neu Solo- thurn, ferner die sogenannte Gäubahn von Olten nach Lyss; ausserdem ist die Gesellschaft noch an einer Anzahl von Strecken zum Teil mit der Nordostbahn beteiligt, wie Aargauische Südbahn, Bötzbergbahn, Wohlen-Bremgarten. Konzessionsdauer: 99 Jahre vom 1. Mai 1858 an. Rückkaufsrecht: Der Bund ist berechtigt, mit Ablauf des 30., 45., 60., 75., 90. und 99. Jahres vom 1. Mai 1858 ab gerechnet, die Bahn samt dem Material, Gebäuden und Vorräten anzukaufen, falls er die Gesellschaft hiervon 5 Jahre vorher benachrichtigt. Der nächste Termin, an welchem also der konzessionsgemässe Rückkauf stattfinden kann, ist also der 1. Mai 1903. Der Rück- kaufspreis, den der Bund zu zahlen hat, ist durch das neue Rechnungsgesetz ein wesentlich anderer geworden, als er nach dem Rechnungsgesetz von 1883 war; näheres bei dem neuen Rechnungsgesetz. Kapital: frs. 50 000 000 in Aktien à frs. 500, hiervon 34 050 Aktien auf Namen, 65 950 Aktien auf Inhaber. Über Namensaktien siehe Gesetz über Stimmrecht. Im Falle der Erhöhung des Aktienkapitals haben die Aktionäre ein Vorrecht, wenn nicht Ankaufs- oder Fusions- verträge solches ausschliessen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im ersten Halbjahr. Stimmrecht: Stimmberechtigt sind nur diejenigen Aktionäre, deren Aktien auf Namen lauten und wenigstens 6 Monate vor der Generalversammlung im Aktienbuche eingetragen sind. Je 1 Aktie = 1 Stimme, jedoch darf niemand mehr als ¼ der vertretenen Stimmen und nicht mehr als 2000 Stimmen auf sich vereinigen, siehe hierzu auch Gesetz über Stimmrecht. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn 5–10 % an den Reservefonds, bis derselbe 8 % des Aktienkapitals beträgt, Rest zur Verfügung der Generalversammlung. Dividenden 1890–95: 6, 4, 4, 5, 5½, 6½ %. Zahlstellen für die Aktien: Berlin: Disconto-Gesellschaft, Deutsche Bank, Berliner Handels- gesellschaft; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne, Deutsche Effekten u. Wechsel- bank; Stuttgart: Dörtenbach & Co. Zahlung der Dividende in Deutschland zum kurzen Wechselkurs auf die Schweiz. Kurs der Aktien Ende 1890–96: 163.50, 127.50, 114.10, 116.25, 134.50, 130, 142.40 %, notiert in Berlin. Obligationen 4 % Anleihe von 1880: frs. 20 000 000 davon noch in Umlauf Ende 1895: frs. 19 260 000 in Stücken à frs. 1000. Zinsen: 30. April und 31. Okt. Tilgung: durch Verlosung im Okt. per 30. April des folgenden Jahres, nach einem Tilgungsplan von 1883–1957, Verstärkung nicht vorbehalten. Zahlstellen: wie für die Dividende. Zahlung der Coupons und verlosten Stücke in Deutschland zum kurzen Wechselkurs auf die Schweiz, mindestens aber frs. 100 = M. 80. Verjährung der Coupons in 5 Jahren. Kurs Ende 1890–96: 102, 101.60, 103.50, 102.20, 101.80, 106, 106.50 %, notiert in Berlin.