- Ausländische Industrie-Gesellschaften. 205 Brüxer Kohlenbergbau-Gesellschaft in Wien (Heissgasse 1). Gegründet: Im Jahre 1871. Letztes Statut vom 1. Sept. 1895. Zweck: Erwerb u. möglichste Ausbeutung von Kohlenwerken nächst Brüx in Böhmen sowie die Acqui- sition u. der Betrieb von rzbergbauen u. Hüttenwerken aller Art im In- und Auslande. Kohlen- produktion 1890–96 in Tonnen: 1 583 600, 2 292 300, 2 416 840, 2 608 550, 2 721 070, 3 312 190, 3 435 840. Kapital: fl. 8 000 000 in 80 000 Aktien à fl. 100 6. W. nach Erhöhung i. J. 1895 um fl. 1 500 000 zwecks Arrondierung des Bergwerksbesitzes. Anleihe: 5 % Hypothekaranleihe von 1888 M. 1 500 000 in 1500 auf Namen lautende Partial- Obligationen à M. 1000, abgeschlossen mit von Erlanger & Söhne in Frankfurt a. M. 5 % Hypothekaranleihe. Umlauf Ende 1896 fl. 804 528 (= M. 1 359 000) Stücke zu M. 1000. Zinsen 2. Jan. u. 1. Juli. Tilgung: durch Auslosung ab 1890 am 1. Juli per 2. Jan. inner- halb 36 Jahren. Von 1899 verstärkte Tilgung in Quoten nicht unter M. 100 000 zulässig. Zahlstelle von Erlanger und & Söhne in Frankfurt a. M. Autgelegt in Frankfurt a. M. am 8. November 1889 zu 102 %. Kurs Ende 1990–96: 100.30, 100.50, 100.70, 101.75, 103.60, 104.30, 101.70 %, notiert in Frankfurt a. M. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Mai. Stimmrecht: Je 20 Aktien 1 St. Gewinn-Verteilung: Vorweg 5 % Dividende, vom Überschuss mindestens 5 % zur Reserve, vom weiteren Rest 10 % an Verwaltungsrat, das übrige als Superdividende. Dividenden 1890–96: 8, 8, 8, 9, 10, 8, 11 %. Coup.-Verj.: nach 3 Jahren. Zahlstellen: Berlin: C. Schlesinger-Trier & Co., Berliner Bank, Handels-Gesellschaft; Wien: Allg. Oesterr. Boden-Credit-Anstalt; Prag: Böhmische Escomptebank; Brüx: Eig. Kasse. Kurs der Aktien Ende 1890–96: 98, 90.40, 101.90, 145.25, 178.50, 284, 260.30 %, notiert in Berlin. Seit 1. Juli 1893 100 fl. = 170 M. Direktion: Gustav Bihl, Centraldirektor. Verwaltungsrat: Ludw. Freih. v. Erlanger. Bilanz am 31. Dez. 1896: Aktiva: Bergwerksbesitz fl. 10 213 631.57, Kuxe fl. 1 036 113.35, Schacht- gebäude und Maschinen etc. fl. 4 979 938.83, Realitäten fl. 1 064 115.34, Inventar fl. 457 393.68, Kassa fl. 61 781.90, Kautionen fl. 31 737.50, Material fl. 184 304.59, Kohlendepot fl. 27 391.31, Effekten des Unterstützungsfonds fl. 109 751.82, Debitoren fl. 790 823.44. Sa. fl. 18 956 989.33. Passiva: Aktienkapital fl. 8 000 000, Reservefonds fl. 2 000 147.37, Amortisationskonto fl. 2 070 000, Spezialreserve 100 000, Hypothekar-Anlehen fl. 804 528, Hypothekar-Gläubiger fl. 3 030 085.51, Kaufschillingsreste fl. 238 139.38, Interimskonto fl. 22 077.76, alte Dividenden fl. 931, Beamtenfonds fl. 177 923.01, Kreditoren fl. 1 446 016.86, Reingewinn fl. 1 067 140.44. Sa. fl. 18 956 989.33. Gewinn 1896: Vortrag 1895 fl. 30212.21, Kohlenkonto (fl. 2 028 328.78, ab Auslagen durch Schwimmsand u. Wassereinbrüche fl. 276 222.79), fl. 1 752 105.99, Mieten u. Grundbesitzertrag fl. 45 057.22. Total fl. 1 827 375.42. – Ab: Steuern fl. 253 569.83, Amortisationen fl. 320 000, Görkau-Priesener Grubenregie fl. 1650.84, Zinsen fl. 182 934.31, Couponstempelgebühr fl. 2080, bleibt Gewinn fl. 1 067 140.44. Erste k. k. privil. Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft in Wien. Gegründet: Im Jahre 1830. Letztes Statut vom 1. Mai 1890. Zweck: Betrieb der Dampfschiffahrt auf der Donau und den in dieselbe einmündenden Flüssen stromab- u. aufwärts, wie auch auf dem Meere. Nach dem am 7. April 1892 abgeschlossenen Übereinkommen hat sich die Gesellschaft verpflichtet, während der Vertragsdauer von 1891 bis 1900 für ihren Schiffspark im Durchschnitte jährlich einen Betrag von mindestens fl. 500 000 für Neu- und Umbauten nach Massgabe des mit dem Handelsministerium verein- barten Bauprogramms zu verwenden und erhält hierfür jährlich seitens des Staates 1. eine weder verzinsliche noch rückzahlbare Subvention von fl 250 000; 2. eine unverzinsliche aber rückzahlbare Subvention von fl. 250 000. Die Rückzahlung dieser letzteren Subvention hat in der Weise zu erfolgen, dass von dem Reingewinn 15/ an den Staat abzuführen sind. Kapital: fl. 25 200 000 in Aktien à fl. C. M. 500 u. 250 =– fl. 6. W. 525 bez. 262.50. Dividenden 1890–96: Für Aktien von fl. 525: fl. 0, 0, 0, 0, 14, 12, 21. 4 % Lotterie-Anleihe von 1857. fl. C. M. 6 000 000, davon noch unverlost in Umlauf Ende 1896: 1 C. M. 1 569 500 in 60 000 Lose à fl. 100. Zinsen: Ganzjährig am 1. Juli. Verlosung: 1. Juli per 1. Jan., letzte Ziehung am 1. Juli 1902. Hauptgewinn 1897: fl. C. M. 60 000, von 1898–1902: fl. C. M. 50 000. Nieten stets fl. C. M. 100. – Zahlstelle in Deutschland keine; in Wien: Gesellschaftskasse. Zahlung der Coupons unter Abzug von 10 % Ein- kommensteuer, der gezogenen Lose unter Abzug von 20 % Gewinnsteuer von dem den No- minalbetrag übersteigenden Gewinn in Osterr.-Noten, wobei fl. C. M. 100 = fl. 56. W. 105 gerechnet werden. Kurs Ende 1890–96: 227.50, 223.25, 232, 245, 245, 300, 360 M. pr. St., notiert in Berlin.