208 Ausländische Industrie-Gesellschaften. Zinsen frs. 6326.66, Abonnements für 1897 frs. 50 398.42, diverse Kreditoren frs. 378 168.40, Gewinn frs. 579 074.72. Sa. frs. 5 688 144.77. Gewinn 1895: Versch. Zinsen frs. 6286 53, Betriebsüberschuss frs. 679 510.45. Total frs. 685 796.98. Ab: Verwaltungskosten frs. 18 767.55, Überweisung a. d. Sparkassa frs. 28 118.66, Abschreibg. an Depots, Geleisen etc. frs. 20 799.55, Obligations-Rückzahlungskonto frs. 6536.50, Obligations- zinsen frs. 32 500, Gewinnsaldo frs. 579 074.72. Gesellschaft für electrische Beleuchtung zu St. Petersburg. Gegründet: 4./16. Juli 1886. Zweck: Die Einrichtung und Exploitation elektrischer Anlagen jeder Art. Die Ges. darf die für den ihren Zweck erforderlichen unbeweglichen Vermögensobjekte ankaufen, auf diesen Fabriken und Anlagen zur Herstellung von Maschinen, Apparaten und sonstigen für elektrische Beleuchtung und Elektrotechnik überhaupt notwendigen Gegenständen errichten oder die Centralstationen für den Betrieb der Elektricitätswerke unterbringen. Der Ges. wird gestattet, Eigentum zu erwerben oder in Pacht zu nehmen, sich der Benutzung von Immobilien zu bedienen. Die Ges. hat auf Grund der ihr erteilten Befugnisse Centralstationen für elektrische Beleuchtung in St. Petersburg und in Moskau errichtet und in eigenen Betrieb genommen. In Moskau ist auf Ansuchen der Ges. ihr am 23. Sept./5. OÖkt. 1895 eine definitive Konzession von der Stadt erteilt worden. Die Dauer dieser Konzession beträgt 50 Jahre mit der Massgabe, dass die Stadt am 1. Juli 1920 und von da alle 5 Jahre die Anlagen nach einjähriger Aufkündigung übernehmen kann. Als Kaufpreis wird entweder der Ges. der durchschnittliche Reinertrag der letzten drei Jahre für den Rest der 50 Konzessions- jahre als Rente weiter gezahlt, wobei aber die jährlichen Zahlungen nicht weniger als 5 % des Buchwertes betragen dürfen, oder es kann diese Rente mit 5 % kapitalisiert und auf einmal bezahlt werden, wobei aber die gezahlte Summe nicht geringer sein darf, als der Buchwert zur Zeit des Ankauftermins. Macht die Stadt von ihrem Ankaufsrecht keinen Gebrauch, so geht beim Ablauf der Konzession die gesamte Anlage in Moskau nebst allem Zubehör, wie Grundstücke, Baulichkeiten, Maschinen, Kabel und sonstige Einrichtungen kostenlos in das Eigentum der Stadt über. Die Konzession ist keine ausschliessliche, und kann nur mit Einwilligung der Stadtverwaltung an Dritte übertragen werden. Die Leistungsfähigkeit der Anlagen muss innerhalb vier Jahren auf mindestens 30 000 gleich- zeitig brennende Lampen à 16 N.-K. gebracht sein, widrigenfalls der Konzessionsvertrag ausser Kraft tritt und die gestellte Kaution von 50 000 Rubel Cr. der Stadtverwaltung anheimfällt. Für die Erweiterung der in St Petersburg bestehenden Elektricitätswerke der Ges. ist eine ähnliche Neu-Konzession wie für Moskau nachgesucht worden. Der Betrieb erfolgt zur Zeit nach den für elektrische Anlagen dortselbst allgemein gültigen Bedingungen ohne spezielle Konzession. Die bestehenden Werke der Gesellschaft sind in ihren ersten Anfängen in St. Petersburg im Jahre 1887/88, in Moskau im Jahre 1888 errichtet, und zwar nach dem Gleichstrom- Zweileiter- System. Um der stets wachsenden Nachfrage in beiden Städten gerecht zu werden, hat die Gesellschaft beschlossen, zunächst in Moskau eine den neuen technischen Anforderungen vollständig entsprechende Centralstation nach dem Drehstrom-System zu erbauen und nach Fertigstellung der Neubauten die bisherigen Anlagen ausser Betrieb zu setzen. Die Leistungsfähigkeit der Neuanlage für Moskau ist über die konzessionsmässig ver- langten 30 000 Lampen hinaus zunächst auf je 40 000 gleichzeitig brennende Lampen hin- sichtlich der maschiniellen Anlage und 60 000 gleichzeitig brennende Lampen hinsichtlich des Kabelnetzes angenommen. Die Projektbearbeitung ist durch die Eirma Siemens & Halske erfolgt. In Moskau ist unmittelbar an der Moskwa ein Grundstück gekauft, das Raum genug bietet, um die Centrale an dieser Stelle angemessen erweitern zu können. Das von der Firma Siemens & Halske eingereichte Projekt ist durch die Ges. geprüft und genehmigt und demgemäss mit dem Bau der Moskauer Station begonnen worden. Die Herstellungskosten der neuen Centralstation sind für den ersten Ausbau auf 60 000 installierte Lampen mit rund Rubel Cr. 3 000 000 veranschlagt, und hat die Firma Siemens & Halske die Lieferung des gesamten elektrischen Teils übernommen. Diese Firma, unter deren Mitwirkung die Vergebung aller übrigen Lieferungen erfolgt ist, hat die Gewährleistung dafür übernommen, dass die gesamte Anlage zweckentsprechend funktioniert. Ansprüche aus dieser Gewähr- leistung sind seitens der Ges. innerhalb zwei Jahren geltend zu machen. ie in Moskan vorhandenen Anlagen werden bis zur Fertigstellung dor Neuanlagen weiter benutzt. Kapital: R. Cr. 6 000 000 in 12 000 Aktien à R. Cr. 500, wovon R. 1 900 000 Stammaktien sind. Die Aktien III. Emission, im Betrage von R. Cr. 4 100 000, werden an der Berliner Börse gehandelt, wovon am 4./1. 97 R. 3 000 000 zum Kurse von 108 % aufgelegt wurden. Geschäftsjahr: Vom 15. Mai bis 14 Mai russ. Stils. Gen.-Vers.: Einberufung im Mai.