28 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. Erbländischer Ritterschaftlicher Kreditverein im Königreich Sachsen zu Leipzig. Errichtet 1844; Statut genehmigt durch Kgl. Dekret vom 13. Mai 1844; hierzu Nach- träge mit Bestätigungsdekreten vom 11. Okt. 1848, vom 1. Mai 1850, vom 6. Mai 1852, vom 19. Aug. 1856, vom 27. Okt. 1857, vom 30. Aug. 1862, vom 27. Juni 1863, vom 19. Juni 1868. vom 18. April 1871, vom 13. April und 24. Mai 1875, 29. April 1884, 21. April 1885, 4. Mai 1886, 25. April 1889. Zweck: Der Erbländische Ritterschaftliche Kreditverein im Königreich Sachsen ist ein, unter Genehmigung der sächsischen Regierung gebildeter, als juristische Person anerkannter Verein sächsischer erbländischer Gutsbesitzer. Der Zweck des Vereins ist die Vermittlung der Hypothekengeschäfte seiner Mitglieder im Wege der Beschaffung von Amortisations- hypotheken. Die Geldmittel zur Zahlung bei der Darleihung gewinnt der Verein durch Ausgabe zinsbarer Pfandbriefe, die in Sachsen als pupillarisch sicher gelten. Tilgung der Pfandbriefe nach den statutarischen Bestimmungen. 3½ % Erbländische Ritterschaftliche Pfandbriefe, Serie I u. II. In Umlauf Ende 1896: M. 911 850 in Stücken à Thlr. 25, 100, 500. Zinsen: 1. Jan., 1. Juli. Kurs Ende 1890–97: 96, 95.50, 96.50, 96.75, 98.25, 100.20, 99.50, 98.75 %. Notiert in Leipzig. 3 % Erbländische Ritterschaftliche Pfandbriefe, Serie III u. IV. In Umlauf Ende 1896: M. 1 614 900 in Stücken à Thlr. 25, 100, 500. Zinsen: 1. Jan., 1. Juli. Kurs Ende 1890–97: 100.75, 100.50, 101, 100.25, 101.50, 103, 102, 101.50 %. Notiert in Leipzig. 3½ % Erbländische Ritterschaftliche Pfandbriefe, Serie V=IX. In Umlauf Ende 1896: M. 16 414 425 in Stücken à Thlr. 25, 100, 500. Zinsen: 1. Jan., 1. Juli. Kurs Ende 1890–97: 96.75, 96.50, 99, 97.75, 101.25, 102.85, 100.75, 100.60 %. Notiert in Leipzig. 3½ % Erbländische Ritterschaftliche Pfandbriefe, Serie X-XVII. In Umlauf Ende 1896: M. 42 370 900 in Stücken à M. 100, 500, 1000, 2000. Zinsen: 1. Jan., 1. Juli. Kurs Ende 1890–97: 96.75, 96.50, 99, 97.75, 101.25, 102.85, 100.75, 100.60 %. Notiert in Leipzig und Dresden. 3 % Erbländische Ritterschaftliche Pfandbriefe, Serie XVII A. In Umlauf Ende 1896: M. 2 434 200 in Stücken à M. 100, 500, 1000, 2000. Zinsen: 1. Jan., 1. Juli. Zahl- stellen Leipzig: Vereinskasse, Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt. Kurs Ende 1896–97: 95.75, 93 %. Notiert in Leipzig und Dresden. Verjährung der Coupons in 3 Jahren, der verlosten Stücke in 30 Jahren. Königliche Sächsische Landrentenbank in Dresden. Errichtet am 1. Jan. 1834. Zweck: Durch das sächsische Gesetz über Ablösungen und Gemeinheitsteilungen vom 17. März 1832 in Verbindung mit einer Anzahl späterer Gesetze ähnlicher Art wurden die privatrechtlichen Lasten des Grundeigentums und eine Anzahl den Zwangs-, Bann- und Verbietungsrechten entsprechende persönliche Verpflich- tungen teils aufgehoben, teils für ablösbar erklärt. Es trat dabei das Bedürfnis ein, durch Förderung der Ablösung mittels Kapitalzahlung die Pflichtigen von den Berechtigten mög- lichst unabhängig zu machen. Da aber einerseits den Pflichtigen zur direkten Aufbringung der Ablösungskapitale meist die erforderlichen Mittel fehlten, andrerseits aber die Berech- tigten dieser Kapitale als Betriebsmittel zur veränderten Wirtschaftseinrichtung dringend bedurften, so trat der Staat vermittelnd ein, bezahlte den Berechtigten die ihnen zu- kommenden Ablösungskapitale und übernahm dafür die Ablösungsrenten der Pflichtigen zur eigenen Erhebung mit dem Versprechen, dass ein Teil dieser Renten zur allmählichen Tilgung des vorgestreckten Kapitals verwendet, also nach Ablauf einer vorausbestimmten Zeit jeder Pflichtige von der auf seinen Grundstücken haftenden Rente gänzlich befreit werden sollte. Dieses Geschäft wurde durch die dazu errichtete Landrentenbank vermittelt, und zwar dergestalt, dass letztere auf Grund der ihr überwiesenen, nach 4 % des Kapitals berechneten und in das Grund- und Hypothekenbuch einzutragenden Renten den Kapital- betrag den Berechtigten in Rentenbriefen zu 3½ % zinsbar gewährte und die Differenz beider Zinsbeträge zur allmählichen Kapitaltilgung innerhalb 55 Jahren verwendet. 3½ % Landrentenbriefe. In Umlauf Michaelis 1897: M. 18 334 500 in Stücken à Thlr. 100, 500, 1000. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Tilgung: Durch Verlosung im März und September per Michaelis und Ostern. Zahlstellen: Kgl. Landrentenbank zu Dresden. Lotterie-Darlehnskasse zu Leipzig, Kgl. Bezirks-Steuereinnahmen zu Auerbach, Borna, Dippoldiswalde, Flöha, Glauchau, Grossenhain, Kamenz, Marienberg, Oelsnitz i. V., Oschatz, Pirna, Rochlitz und Schwarzenberg, Kgl. Haupt-Zollämter zu Eibenstock und Schandau. Kgl. Haupt-Steuerämter zu Freiberg, Grimma und Meissen, Sächsische Bank zu Dresden und deren Filialen, G. E. Heydemann zu Bautzen und Löbau, Döbelner Bank zu Döbeln, deren Filialen zu Rosswein und Waldheim, Vogtländische Bank zu Plauen i. V., Ed. Bauer- meister zu Zwickau, Sarfert & Co. zu Werdau, Vereinsbank zu Frankenberg und Neustädter Bank zu Neustadt i. S. Kurs für Stücke à Thlr. 500, 1000 Ende 1890–97: 96, 94.75, 97.50, 16.25, 100, 101, 100; Kurs für Stücke à Thlr. 100 Ende 1890–97: 95.50, 96, 97.50, 96.25, 100, 901, 100. Notiert in Dresden, Leipzig und Zwickau.