120 Ausländische Staatspapiere, Fonds etc. Zur Sicherstellung des Anlehens hat die Uprava fondova aus ihrem Hypotheken- bestand (von ca. 32 Millionen Franken) 12 Millionen Franken städtische Hypotheken aus.- gesondert und als Faustpfand hinterlegt. Zur Wahrung und Ausübung des Pfandrechts der Pfandbrief-Inhaber ist eine Kasse für die 5 % Gold-Pfandbriefe der Königlich Serbischen Staats-Boden-Kredit-Anstalt errichtet. Die Kasse ist unter die gemeinschaftliche Verwaltung und den gemeinsamen Verschluss je eines Delegierten der Serbischen Regierung und der Tfandbrief-Inhaber gestellt. Der Kasse sind die verpfändeten Hypotheken für Rechnung der Pfandbrief-Inhaber in Pfandverwahrung und Verwaltung gegeben worden. Insoweit die verpfändeten Hypotheken stärker getilgt werden wie das Pfandbriefanlehen, ist der Überschuss zur ausserordentlichen Tilgung von Pfandbriefen durch Rückkauf oder Aus- losung zu verwenden oder das Unterpfand durch Hinterlegung neuer von der Uprava fondova erworbener Hypotheken zu ergängen. Die Serbische Regierung hat sich verpflichtet, während der Dauer des Anlehens keine Anderung der Gesetzgebung vorzunehmen, welche eine Anderung oder Verminderung des bestellten Unterpfandes zur Folge haben könnte. Die Kosten der Verwaltung der Kasse und deren Auslagen sind von der Serbischen Regierung übernommen. Aufgelegt in Berlin am 16. Juni 1887 M. 6 000 000 zu 83.50 %. Kurs Ende 1890–97: 95.25, 88.60, 83.50, 79.75, 84.50, 85, 87, 95 %. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M. Verjährung der Coupons in 5 Jahren, der verlosten Stücke in 30 Jahren nach Fälligkeit. Königreich Spanien. 4 % Spanische auswärtige Rente von 1882. Pes. 1 976 000 000, davon in Umlauf Ende 1897 Pes. 1 958 603 000, in Stücken à Pes. 1000, 2000, 4000, 6000, 12 000, 24 000. Zinsen: Vierteljährlich 2. Jan., 1. April, 1. Juli, 1. Okt. Zahlstellen: Berlin: Spanische Finanz- delegation; dieselbe nimmt wöchentlich am Dienstag und Sonnabend die mit einem doppelten Bordereau begleiteten Zinsscheine gegen Quittung an und zahlt dieselben gegen Rückgabe der Quittung 10 Tage später am Montag und Freitag aus, und zwar zum festen Um- rechnungskurse Pes. 1.235 = M. 1. Lieferbar sind in Berlin und Frankfurt a. M. nur Stücke, bei denen der untere Rand des Stückes vollständig an demselben haftet. Beim Handel an der Börse wird Pes. 1 = M. 0.80 gerechnet. Kurs Ende 1890–97: 74.50, 66.80, 62.75, 62.50, 73.20, 62.50, 60.25, 61 %. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M., Hamburg. Es finden drei Notierungen statt: 1) für grosse Stücke à Pes. 12 000, 24 000; 2) für mittlere Stücke à Pes. 4000, 6000; 3) für kleine Stücke à Pes. 1000, 2000. Madrid. 3 % Madrider Stadt-Anleihe von 1868. frs. 42 500 000 in 425 000 Losen à frs. 100, davon noch unverlost in Umlauf Ende 1897 frs. 35 740 500. Zinsen: Ganzjährig am 2. Jan. Verlosungen: Am 2. Jan. und 1. Juli. Auszahlung 6 Monate später. Die letzte Ziehung am 1. Juli 1938. Hauptgewinne 1897–1913: frs. 40 000 und 20 000; 1914–1923: frs. 70 000 und 20 000; 1924–1933: frs. 100 000 und 24 000; 1934–1936: frs. 100 000 und 40 000; 1937–1938: frs. 250 000 und 50 000; Niete = frs. 100. Der Coupon per 2. Jan. 1872 wurde nicht bezahlt und bis 1880 jede Zahlung ausgesetzt. Im August 1880 kam dann ein Arrangement zustande, wonach die Lose abgestempelt und die rückständigen Zinsen und die bis 1881 gezogenen Stücke 25 % in Barem und 75 % in zinslosen Carpetas eingelöst wurden. Die Carpetas sollten durch Rückkauf getilgt und dafür jährlich 300 000 Pes. verwendet werden. Auch nach 1881 kam die Stadt nur in geringem Masse ihren Verpflichtungen nach; Zinsen und Prämien wurden sehr unregelmässig gezahlt, Ziehungen oft ausgesetzt, deshalb bildete sich im Jahre 1892 in Paris, Frankfurt a. M., Amsterdam und Brüssel ein Schutzkomitee, um das Interesse der Besitzer der Lose wahrzunehmen; das Arrangement, welches vom Komitee der Stadt Madrid vorgeschlagen wurde, wurde aber abgelehnt. Endlich kam im Februar 1898 folgendes Arrangement zustande: Unter dem Namen ,Obligaciones Municipales Resultas“ werden neue 4 % Obligationen im Nominalbetrage von Pes. 20 000 000 geschaffen in Stücken à Pes. 100, 200, 500. Zinsen: 2. Jan., 1. Juli. Tilgung: Von 1898 ab mit jährlich 2 % und Zinsenzuwachs innerhalb 24 Jahren. Diese Anleihe soll gegen die Rückstände aus früheren Jahren bis 1896 inkl. ausgegeben werden, hierbei erhalten die mit Pes. 100 gezogenen Lose 3 % Verzugszinsen, während auf die mit Prämien gezogenen Lose sowie auf die Carpetas für überfällige Coupons keine Verzugszinsen gewährt werden; die im Jahre 1897 gezogenen Treffer werden voll bezahlt. Der am 2. Jan. 1898 fällig gewesene Coupon ist prompt bezahlt worden. Zahlstellen: In Deutschland keine, Madrid: Stadtkasse. Kurs Ende 1890–97: M. 44.25, 36, 37, 24, 36, 33.75, 27.40, 34.25 pro Stück. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M. Sultanat Türkei. Die Türkei geriet im Jahre 1875 in Zahlungsschwierigkeiten und stellte 1876 die Bar- zählung ein; um die Finanzen zu ordnen, bestimmte die Irade vom 8./20. Dez. 1881, dass die älteren Anleihen, mit Ausnahme der auf den egyptischen Tribut fundierten, in ihrem Nominal-