164 Ausländische Eisenbahnen. das Recht, 30 Jahre nach dem Datum des kgl. Dekrets vom 1. Aug. 1886 die Bahn nach vorausgegangener einjähriger Kündigung zu erwerben. Sowohl nach Ablauf der Kon- cession als auch im Falle des Rückerwerbs hat die Gesellschaft keinerlei besondern Anspruch auf das rollende und das Betriebsmaterial, das also ohne Entgelt in das Eigentum des Staates übergeht. Als Preis beim Rückerwerb ist eine Annuität zu ge- währen, die gleich ist dem dritten Teile des Nettoeinkommens der Bahn in den drei ertragvollsten Jahren von den fünf Jahren, welche der Kündigung unmittelbar voraus- gegangen sind. Die besagte Rente kann nach Wahl der Gesellschaft in ein Kapital auf Basis von 5 % umgewandelt werden, zahlbar unmittelbar bei Rückkauf. Kapital: Lire 15 000 000, davon noch ungetilgt Ende 1897: Lire 13 286 250 in Stücken à Lire 250. Tilgung: Die Höhe der jährlichen Amortisation der Aktien bestimmt die General- versammlung. Jeder Besitzer einer gezogenen Aktie empfängt mit Ablauf des Semesters, in welchem die Ziehung stattgefunden hat, die Rückzahlung des eingezahlten Kapitals mit den bezüglichen Dividenden bis zu diesem Tage und im Tausch gegen die gezogene Aktie einen Genussschein. Diese Genussscheine geben das Recht der Teilnahme an dem Reingewinn nach Berücksichtigung der Amortisation und der Zahlung von 5 % Dividende auf die noch nicht zurückgezahlten Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Gewöhnlich im März, zur Beschlussfähigkeit der Generalversammlung muss mindestens der fünfte Teil des eingezahlten Aktienkapitals vertreten sein. Stimmrecht: 1–5 Aktien = 1 St., darüber hinaus je 5 Aktien = 1 St., je 20 Genussscheine = 1 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst 5 % zum Reservefonds, vom Rest 1) zur Amortisation der Aktien nach Massgabe der von der Generalversammlung bestimmten Normen; 2) zur Zahlung einer ersten Dividende von 5 % auf das noch nicht amortisierte Aktienkapital; vom Überrest werden 8 % dem Administrationsrate und 92 % als weitere Dividende für die Aktionäre überwiesen. Dividenden 1890–97: 6¾, 6½, 7, 7, 7¾, 6¾, 6¾, 6¾ %, Dividenden auf die Genuss- scheine pro 1890–97: Lire 4.10, 4.25, 5, 5.50, 6, 3.5, 3.5, 3.5. Die Zahlung der Dividende auf die Aktien erfolgt derart, dass im Oktober eine Abschlagsdividende von Lire 6.25 per Aktie und im darauffolgenden April die Restdividende inkl. Superdividende und die Dividende auf die Genussscheine gezahlt wird. Zahlstelle für die Dividende: Berlin: Born & Busse. Zahlung der Dividende in Berlin zum kurzen italienischen Wechselkurse. Kurs der Aktien Ende 1895–97: 111, 106, 106.50 %. Notiert in Berlin. Obligationen: 4 % steuerfreie garant. Obligationen I. Serie: Lire 16 300 000 in Stücken à Lire 500, 2500. Zinsen: 1. Jan., 1. Juli. Tilgung: durch Verlosung am 1. April per 1. Juli laut Tilgungsplan von 1889 bis 1976. Zahlstellen: Berlin: Breest & Gelpcke, F. W. Krause & Co.; Frankfurt a. M.: Deutsche Effekten- und Wechselbank. – Zahlung der Coupons und verlosten Obligationen ohne jeden Abzug in Deutschland zum Tages- kurse für kurze italienische Wechsel. Sicherheit: Für den Dienst dieser Anleihe (Verzinsung und Amortisation) sind jährlich Lire 771 788 erforderlich, welche die Generalversammlung durch seitens der Regierung anerkannte Annuität von netto Lire 772 945 sicherzustellen beschloss. Die italienische Regierung ordnete an, dass die von ihr zu zahlenden Beträge an die Cassa di Depositi e Prestiti gezahlt werden, und dass diese dieselben ausschliesslich zur Zahlung der Zinsen und Amortisation dieser Anleihe zu verwenden habe. Aufgelegt: Lire 12 500 000 am 13. Febr. 1889 zu 88½ %, wobei Lire 100 = M. 80.50. Beim Handel an der Börse Lire 100 = M. 80. 4 % steuerfreie garant. Obligationen II. Serie: Lire 32 500 000 in Stücken à Lire 500, 2500, 5000. Zinsen: 1. Jan., 1. Juli. Tilgung: durch Verlosung am 1. April per 1. Juli nach einem Tilgungsplan von 1890–1976. Zahlstellen: Berlin: Breest & Gelpcke, F. W. Krause & Co.; Dresden u. Leipzig: Leipziger Bank; Elberfeld: Berg.-Märk. Bank; Frankfurt a. M.: Deutsche Effekten- und Wechselbank: Hamburg: Joh. Berenberg, Gossler & Co. Zahlung der Coupons und verlosten Obligationen ohne jeden Abzug in Deutschland zum Tages- kurse für kurze italienische Wechsel. Sicherheit: Für den Dienst dieser Anleihe sind jährlich Lire 1 540 179 erforderlich, welche durch die vom Staate zu zahlende Annuität von Lire 1 543 795 garantiert sind. Die italienische Regierung ordnete an, dass die von ihr zu zahlenden Beträge an die Cassa di Depositi e Prestiti gezahlt werden, und dass diese dieselben ausschliesslich zur Zahlung der Zinsen und Amortisation dieser Anleihe zu verwenden habe. Aufgelegt am 24. April 1889 zu 89½ %, wobei Lire 100 = M. 80.50 gerechnet. Beim Handel an der Börse Lire 100 = M. 80. Kurs der Obligationen I/II Ende 1890–97: 86.50, 76.50, 79.50, 66.75, 71.10, 77.50, 82, 89.40 %. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M., Hamburg, Leipzig, München. Verjährung der Coupons in 5 Jahren, der verlosten Obligationen in 10 Jahren. Direktion: Generaldirektor G. Marsaglia. Verwaltungsrat: Präsident Francesco Ceriana, Vicepräsident Alfred Cottrau. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Bahnbau u. Ausrüstungen Lire 88 296 731.17, Gründungs- kosten Lire 26 410.25, Vorräte Lire 613 223.14, Cassa Depositi e Prestiti Lire 2 288 398.14, Kautionen des Verwaltungsrates Lire 415 000, deponierte Aktien der Gesellschaft