192 Ausländische Eisenbahnen. Prag-Duxer Eisenbahn-Gesellschaft, Prag. Gegründet: Im Jahre 1870. Verstaatlichung: Die Dauer der Koncession war auf 90 Jahre bemessen, jedoch übernahm im Jahre 1892 der Staat die Bahn und zahlt hierfür eine Einlösungsrente von jährlich fl. 1 469 500 bis zum Ablauf der Koncession, d. h. bis 1963. Bahngebiet: Hauptbahn: Prag-Brüx-Moldau 158,051 km, hierzu Lokalbahn Zlonitz-Hospozin 7,786 km und Verbindungsgeleis in Brüx 0,868 km, zusammen 166,705 km. Ausserdem 18 Industrie- und 8 Montanbahnen mit insgesamt 15,519 km. Kapital: fl. 5 400 000 in Stammaktien à fl. 100, früher à fl. 150, im Jahre 1892 durch Ab- stemplung auf fl. 100 herabgesetzt und fl. 4 996 500 in Prioritätsaktien à fl. 150. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Dividenden 1892–97: Stammaktien: 4, 2½, 3, 3½, 4, 4 %. Prioritätsaktien: 4, 4, 4, 4, 4, 4 %. Kurs Ende 1890–97: Stammaktien fl. 70, 69.75, 75.75, 66 , 63 , 72.75, –, 80. Prioritäts- aktien fl. 119.25, 115.50, 117.50, 114 %, 115 115.75, 121.50 131.25 pro Stück. Notiert in Frankfurt a. M. 5 % Gold-Prioritäts-Obligationen von 1883. M. 10 000 200, davon noch in Umlauf Ende 1897 M. 2 757 600 in Stücken à M. 300. Zinsen: 1. Jan., 1. Juli. Tilgung: Durch Verlosung am 2. Jan. u. 1. Juli per 1. Juli resp. 2. Jan. von 1888 ab innerhalb 57 Jahren, Ver- stärkung nicht vorbehalten. Ein grosser Teil der Obligationen ist in 4 % Goldanleihe von 1891 umgetauscht; die Goldanleihe von 1891 aber ist per 1. März 1897 gekündigt. Zahlstellen: Berlin: Dresdner Bank; Dresden: Dresdner Bank; Frankfurt a. M.: Deutsche Vereinsbank; München: Bayr. Hypotheken- u. Wechselbank, Bayr. Vereinsbank, Filiale der Deutschen Bank; Stuttgart: Württemberger Vereinsbank, Württemberger Bankanstalt vorm. Pflaum & Co. Zahlung der Coupons und verlosten Obligationen ohne jeden Ab- zug in Mark. Aufgelegt in Berlin am 2. Febr. 1883 zu 101 0%. Kurs Ende 1890–97: 106.40, 106.50, 108.70, 108.25, 113, 114.50, 112.10, – %. Notiert in Berlin. In Frankfurt a. M. Ende 1897: 110.30 %. Notiert in Berlin, Dresden, Frankfurt a. M., Leipzig. 3 % Gold-Prioritäts -ÖObligationen von 1896. M. 48 948 000 in Stücken à M. 300, 1500, 3000, Zinsen: 2. Jan., 1. Juli. Tilgung: Durch Verlosung am 30. Juni per 2. Jan. von 1896 an in längstens 66 Jahren, vom 30. Juni 1901 an Verstärkung und Totalkündigung zulässig. Zahlstellen: Berlin: Dresdner Bank; Frankfurt a. M.: Deutsche Vereinsbank; München: Bayr. Vereinsbank; Stuttgart: Württemberg. Vereinsbank. Zahlung der Coupons und verlosten Obligationen ohne jeden Abzug in Mark. Verjährung der Coupons in 3 Jahren, der verlosten Obligationen in 30 Jahren. Aufgelegt in Berlin am 19. Sept. 1896 zu 0 Kurs Ende 1896–97: 89, 87,90 %. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M. Direktion: Joh. Pechar. Verwaltungsrat: Dr. Heinr. Feitis, kaiserl. Rat Karl Dimmer Th. Freih. v. Dreifus, Rud. Englert, Th. Hoffmann, Dr. Adalb. Salz, Jul. Schick. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Bilanzwert der Rente fl. 39 227 280, 3 % Effektendepot fl. 2 703 025, 19 % Goldagio fl. 513 574.75, 3 % Effekten des 4 % Prioritäten-Einlösungs- konto fl. 80 625, 19 % Goldagio fl. 15 318.75, Reservefondseffekten fl. 125 258.70, Debitoren fl. 1 411 085.16½. Sa. fl. 44 076 707.36½. Passiva: Stammaktien fl. 5 400 000, Prioritäts- aktien fl. 4 996 500, 3 % Goldprioritäten Em. 1896 fl. 24 228 000, 19 % Goldagio fl. 4 603 320, 5 % Goldprioritäten Em. 1883 fl. 1378 800, 19 % Goldagio fl. 261 972, Specialfonds fl. 1 026 600, 19 % Goldagio fl. 195 054, Kursausgleichskonto fl. 354 173.75, 4 % Goldprioritäten Em. 1884 fl. 57 150, 19 % Goldagio fl. 10 858.50, 4 % Goldprioritäten Em. 1891 fl. 13 800, 19 % Gold- agio fl. 2622, Kursausgleichskonto fl. 11 513.25, Prioritätencouponkonto fl. 356 650.25, Prioritätentilgungskonto fl. 159 276.25, Agioerfordernis fl. 92 866.77, unbehobene Divi- denden fl. 4861.68, Reservefonds fl. 227 264.69½, Konvertierungsreserve fl. 161 171.58, Grund- einlösungsrückstände fl. 2827.69, Kreditoren fl. 15 605.45, Aktientilgungskonto fl. 31 350, Überschuss fl. 484 469.50, welcher verteilt wird: 4 % Dividende auf die Prioritätsaktien fl. 199 860, 4 % Dividende auf Stammaktien fl. 216 000 Aktien-Amortisationsquote pro 1897 fl. 32 700, Tantieme an Verwaltungsrat fl. 7000, Rest fl. 28 909.50. Sa. fl. 44 076 707:36½. Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn, Budapest. Gegründet: Im Jahre 1875. Letztes Statut vom 21. Dez. 1884. Koncession: Vom 15. Okt. 1872; Dauer derselben 90 Jahre, vom Tage der Betriebseröffnung ab, also bis 28. Okt. 1969. Rückkaufsrecht: Der Staat ist berechtigt, vom 15. Okt. 1902 ab die Bahn gegen eine bis zum Ablauf der Koncession zu zahlende Annuität einzulösen, welche gleichkommt dem Durchschnittsertrage der fünf besten unter den sieben letzten Betriebsjahren; die zu zahlende Jahresrente muss aber mindestens zur 5 % Verzinsung u. zur Amortisation des Aktienkapitals in Silber, sowie zur 3 % Verzinsung u. Tilgung d. Obligationen hinreichen. Zweck: 1) Bau und Betrieb der von Raab bis Oedenburg und von Oedenburg gegen Eben- furt bis an die ung.-österr. Landesgrenze führenden Lokomotiv-Eisenbahn. 2) Bau und