―― Österreich-Ungarische Eisenbahnen. 193 Betrieb aller jener Eisenbahnen, welche künftighin seitens der Gesellschaft auf Grund von Koncessionen oder Verträgen erworben, gepachtet oder eingelöst werden. 3) Jede selbständige Transportunternehmung und jedes Speditionsgeschäft zu Wasser und zu Lande, welche in Verbindung mit den Bahnen oder Industrieunternehmungen der Ge- sellschaft, unbeachtet des Privilegiums und der Koncession anderer eingerichtet werden können. 4) Benutzung, Betrieb, Verpachtung und Verkauf jener Grundstücke, Waldungen, Bergwerke, Metall-, Maschinen- und sonstiger Fabriken, welche durch die Gesellschaft unter welchem Titel immer eigentumsrechtlich erworben oder in Pacht genommen werden. Geschichtliches: Die Strecke von Raab nach Oedenburg ist seit 3. Jan. 1876 und die von Oedenburg nach Neufeld seit 28. Okt. 1879 im Betriebe. Im Jahre 1891 wurde die Strecke Neufeld-Landesgrenze, welche die Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn bis dahin gepachtet hatte, von der Wien-Pottendorf Wr.-Neustadter Bahn käuflich erworben. Die Baulänge der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn beträgt 115,382 km, hierzu kommt noch die Länge der Raaber Verbindungsbahn = 0,745 km, die der Oedenburger Verbindungsbahn = 0,952 km, die der Flügellinie am Raabufer = 1,612 km. Durch Vertrag vom 21. März 1897 übernahm die Gesellschaft von der Budapester Bankverein- Aktiengesellschaft als Koncessionärin der Neusiedler Seebahn den Betrieb dieser Bahn. Zu diesem Zwecke erwarb sie sämtliche 5 % Prioritätsaktien der Neusiedler Seebahn im Nominalbetrage von fl. 3 054 100 von der Budapester Bankverein-Aktiengesellschaft, welche eine Ertragsgarantie übernahm. Diese besteht darin, dass die Prioritätsaktien der Neusiedler Seebahn an Amortisationsquote und Dividende 3 Jahre hindurch vom Tage der Inbetriebsetzung der ganzen Strecke mindestens so viel tragen werden, als in dieser dreijährigen Frist zur Einlösung der ausgelosten Prioritätsobligationen und zur Zahlung der 3 % Zinsen der dem Bankverein als Gegenwert der Prioritätsaktien der Neusiedler Seebahn-Aktiengesellschaft eigentümlich übergebenen fl. 2 814 200 Prioritäts- obligationen III. Serie erforderlich sein wird. Kapital: fl. 7 505 600 in Aktien à fl. 200. Die Tilgung der Aktien erfolgt nach vollständiger Amortisation der Prioritäten durch Verlosung. Die Besitzer der verlosten Aktien er- halten ausser dem Nominalwerte ihrer Aktien Genussscheine, welche auf den Überschuss des Reingewinns eines jeden Jahres nach Abzug von 5 % Verzinsung des noch nicht getilgten Aktienkapitals gleiche Rechte mit den Aktien haben. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester; an der Generalversammlung können nur teilnehmen Besitzer von mindestens 10 Aktien. Stimmrecht: Je 10 Aktien = 1 St., die Aktien müssen mindestens 8 Tage vor der General- versammlung deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Zunächst 5 % an den Reservefonds, bis derselbe fl. 1 000 000, dann 5 % Dividende an die Aktionäre, vom Überschuss 10 % Tantieme an die Direktion, Rest zur Verfügung der Gen.-Vers. Dividenden 1891–97: ½, ½, ½, ¼, 1½, 1½, 1½ %. Zahlstellen: In Deutschland keine; Budapest, Gesellschaftskasse. Zahlung der Dividende ohne Abzug in Silber. Kurs Ende 1890–97: 29.10, 20.25, 21, 25.40, 28.50, 49.50, 65, 57.10 %. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M. Aufgelegt in Berlin am 8. Okt. 1884 zu 27 %, wobei fl. 100 = M. 200 gerechnet. Beim Handel an der Berliner Börse seit 1. Juli 1893 fl. 100 = M. 170, in Frankfurt a. M. fl. per Stück. 3 % Gold-Obligationen von 1883. fl. 8 605 000, davon noch in Umlauf Ende 1897 fl. 8 173 400 in Stücken à fl. 200. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Tilgung: Durch Verlosung im März per 1. Okt. von 1884 ab bis 1939. Zahlstellen: Berlin: Mitteldeutsche Creditbank; Frank- furt a. M.: Gebr. Sulzbach, von Erlanger & Söhne; Leipzig: Becker & Co.; Stuttgart: Württembergische Hofbank, Dörtenbach & Co. Zahlung der Coupons und verlosten Obligationen ohne jeden Abzug in Gold. Aufgelegt in Berlin am 6. u. 7. Nov. 1883 zu 61½ %. Kurs Ende 1890–97: 71, 68.20, 68.30, 69, 76.75, 84, 84.75, 85.40 %. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M., Leipzig. 3 % Gold-Obligationen von 1891. fl. 1 000 000 in Stücken à fl. 200 = M. 400. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Tilgung: Durch Verlosung im März per 1. Okt. von 1906 bis 1939. Zahlstellen: Wie Anleihe von 1883. Zahlung der Coupons u. verlosten Stücke ohne jeden Abzug in Gold. Aufgelegt am 27. April 1892 zu 66½ % in Frankfurt a. M. Kurs Ende 1892 –97: 67, 66, 70.50, 79, 81.10, 82.80 %. Notiert in Frankfurt a. M. 3 % Gold-Obligationen von 1897. fl. 3 500 000 = M. 7 000 000 in Stücken à fl. 200 = M. 400. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Tilgung: Durch Verlosung im März per 1. Okt. nach einem festgesetzten Tilgungsplan von 1898 ab bis 1969. Sicherheit: Als besondere Sicher- stellung für die Verzinsung und Rückzahlung dieses Prioritätsanlehens III. Emission dienen fl. 3 054 100 Prioritätsaktien der Neusiedler Seebahn-Aktiengesellschaft, die zu einer 5 % Vorzugsdividende mit Nachzahlungsverpflichtung berechtigen. Diese Prioritäts- aktien dürfen ohne Einwilligung des ungar. Handelsministers nicht veräussert werden, und deren Dividende u. Tilgungsquote müssen laut Statuten in erster Reihe zur Tilgung und Verzinsung der Prioritätsanleihe III. Emission verwendet werden. Falls das ungar. Ministerium den gänzlichen oder teilweisen Verkauf der Prioritätsaktien bewilligen würde, so ist die Gesellschaft verpflichtet, die aus diesem Verkauf einfliessenden Summen Staatspapiere etc. XIII