194 Ausländische Eisenbahnen. zur Tilgung entweder durch Rückkauf oder ausserordentliche Verlosung der noch in Umlauf befindlichen Prioritätsobligationen III. Emission zu verwenden. Ausserdem haftet für die Verzinsung und Rückzahlung dieser Obligationen das sämtliche beweg- liche und unbewegliche Vermögen der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn in un- mittelbarer Rangordnung nach dem Prioritätsanlehen II. Emission. Zahlstellen: Berlin: Mitteldeutsche Creditbank. Frankfurt a. M.: von Erlanger & Söhne, Gebr. Sulzbach, Mitteldeutsche Creditbank. Zahlung der Zinsen ohne jeden Abzug in Goldgulden 5. W. oder in deutscher Reichsmark. Eingeführt in Frankfurt a. M. am 5. Jan. 1898 zu 78.75 %. Verjährung der Dividenden und der Zinsen in 5 Jahren, der verlosten Obligationen in 20 Jahren nach Fälligkeit. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Eisenbahnbau u. Neuinvestitionen fl. 17 867 600, Prioritäts- aktien der Neusiedler Seebahn-Aktiengesellschaft fl. 3 308 600, eigene, noch nicht be- gebene Prior.-Oblig. III. Emission fl. 485 800, Kassa u. Effekten fl. 294 083.64, Material- vorräte fl. 230 577.49, Kautionen u. Depositen fl. 149 933.87 Effekten des Pensionsfonds fl. 173 120, Debitoren fl. 181 241.39. Sa. fl. 22 690 956.39. Passiva: Aktienkapital fl. 7 505 600, 6 % konv. Prioritäten v. 1875 fl. 71 200, 3 % Goldprioritäten I. Em. v. 1883 fl. 8 605 000, 3 % Goldprior. II. Em. von 1891 fl. 1 000 000, 3 % Goldprior. von 1897 I. Teil fl. 685 800, 4 % Goldprior. von 1897 II. Teil fl. 3 308.600, Reservefonds fl. 522 578.49, Gewinnreserve fl. 86 250.89, Materialreserve fl. 34 575.28, Pensionsfonds fl. 173 120, Depositen fl. 149 933.87, Kreditoren fl. 316 207.21, noch nicht eingelöste verloste Prioritäten u. Coupons fl. 134 236.03, Reingewinn fl. 97 854.62. Sa. fl. 22 690 956.39. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Prioritätenzinsen fl. 331 285.31, Amortisation d. Priori- täten fl. 52 200.84, Gewinn fl. 97 854.62. Sa. fl. 481 340.77. Kredit: Vortrag a. 1896 fl. 11 360.49, Betriebsüberschuss fl. 469 980.28. Sa. fl. 481 340.77. Direktion: Präs. Kolom. Radé de Szentmärton, Gustav Gerhardt, Jos. Haller, Alex. Szarvassy, Edm. v. Simon, Emer. Sonnenberg. Aufsichtsrat: Ad. Fenyvessy, Otto Fischer, Ph. C. Spira, James Tottis, Komm.-Rat From- berg, Paul Böhme. Salzburger Eisenbahn und Tramway-Gesellschaft, Salzburg. Gegründet: Am 27. März 1888. Zweck: Betrieb 1) der Dampftramway von Salzburg-Bahnhof über Hellbrunn und Grödig nach St. Leonhard-Drachenloch in der Richtung nach Berchtesgaden, Koncession vom 21. April 1885 bis 21. April 1975; ferner 2) der Zweiglinie nach Station Parsch der k. k. österr. Staatsbahnen und der Gaisbergbahn, Koncession vom 15. Okt. 1892 bis 21. April 1975; sodann 3) der Drahtseilbahn auf die Festung Hohen-Salzburg, Koncession vom 2. Juli 1888 bis 21. April 1975, 4) der Pferdebahnlinien in der Stadt Salzburg, Koncession vom 2. Mai 1892 bis 21. April 1975, 5) der Sekundärbahn von Salzburg- Bahnhof über Oberndorf nach Lamprechtshausen mit Anschluss an die k. k. Staatsbahnen und an die Linie Salzburg-Bahnhof über Hellbrunn nach St. Leonhard-Drachenloch, Koncession vom 10. April 1895 bis 21. April 1975; sowie die Errichtung, Erwerbung oder Pachtung anderer Linien und Kommunikationsmittel, oder der Betrieb des Speditions- geschäfts, von Hotels etc. – Der Betrieb sämtlicher Linien wurde vom 1. Jan. 1897 ab auf die Dauer von 5 Jahren an die Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft in Berlin verpachtet. Nach dem Vertrage garantiert diese Gesellschaft für die nächsten 5 Jahre eine Dividende von 5 %, sollten die Einnahmen in einem der Vertragsjahre eine Verteilung von mehr als 5 % Dividende zulassen, so erhält die Salzburger Eisenbahn- und Tramway-Gesellschaft 60 % des Überschusses. Infolge des Beschlusses der Generalversammlung vom 29. April 1898 hat der Ver- waltungsrat behufs Einführung des elektrischen Betriebes in der Stadt Salzburg vor- läufige Abmachungen mit der Aktiengesellschaft Siemens & Halske in Berlin getroffen. Rückkaufsrecht: Nach Ablauf der Koncessionen ad 1–5 fällt das Eigentum der Unter- nehmungen ohne Entgelt dem Staate resp. der Stadtgemeinde Salzburg zu. Gegen Ent- schädigung kann der Staat die Unternehmungen zu 1, 2 und 5, die Stadtgemeinde Salzburg die Unternehmungen zu 3 und 4 auch schon vor Ablauf der Koncessionszeit erwerben. In diesem Falle zahlt der Staat für die noch fehlende Koncessionsdauer eine mindestens 5 % Rente oder eine dementsprechende Kapitalsabfindung, die Stadtgemeinde Salzburg für das Unternehmen zu 3 die gleiche Entschädigung, und für den Erwerb der Pferdebahn den Schätzungswert des unbeweglichen Eigentums. Kapital: fl. 2 330 000 in Aktien à fl. 200. Die Aktien werden nach einem Tilgungsplane inner-- halb der Koncessionsdauer getilgt; an Stelle der getilgten Aktien werden Genussscheine verabfolgt, welche auf die Superdividende Anspruch haben. Bisher getilgt fl. 8000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spätestens im April. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 Stimme, die Aktien müssen sbätestens 8 Tage vor der Gen.-Vers. deponiert werden.