Gewerkschaften. 55 Besitztum: Die Gewerkschaft besitzt vier Maximalgrubenfelder von je 2 189 000 qm oder zu- sammen 8 756 000 qm; sie besitzt drei Schachtanlagen, die mit neuen und grossen maschinellen Einrichtungen ausgerüstet sind. Schacht I u. II, in einer Entfernung von 80 m nebeneinander ungefähr im Mittelpunkt des Grubenfeldes stehend, sind durch eine 4 km lange, normalspurige Eisenbahn an die Station Bruch der Strecke Wanne- Bremen-Hamburg angeschlossen, Schacht III ist durch eine Feldbahn mit den beiden ersteren Schächten verbunden. Wegen der günstigen Lage des Bergwerks zur Zweig- linie Henrichenburg-Herne des Dortmund-Ems-Kanals hat die Gewerkschaft eine direkte Verbindung mit diesem Kanal in Ausführung genommen. Zu diesem Zwecke ist an geeigneter Stelle eine Erweiterung des Kanalbettes zu einem 1,5 ha grossen Hafen aus- geführt, welcher mit den erforderlichen Ladevorrichtungen versehen und an den Zechen- bahnhof durch eine 2,3 km lange normalspurige Eisenbahn angeschlossen ist. Ferner besitzt das Werk eine Kokesofenanlage von 120 Öfen. Weitere 60 Kokesöfen Dr. Otto Hoff- mann'schen Systems mit den erforderlichen Anlagen zur Gewinnung von Teer und Ammoniak sind fertiggestellt und am 1. Juli 1898 dem Betrieb übergeben worden. — Die maschinelle Ausrüstung der Schachtanlagen besteht u. a. aus drei Fördermaschinen von zusammen 1300 Pferdekräften und drei grossen Wasserhaltungsmaschinen von zu- sammen 2800 Pferdekräften. Die ausserordentliche G.-V. vom 17. Mai 1898 hat auf An- trag des Grubenvorstandes beschlossen, behufs Erweiterung der Berechtsame die be- nachbarten Grubenfelder der Gewerkschaft Henrichenburg dem Grubenbesitz von König Ludwig anzugliedern. – Das Bergwerk Henrichenburg besteht aus 13 neuen Feldern in einer Grösse von insgesamt 27 557 552 qm, nach deren Erwerb die Grubengerechtsame von König Ludwig also 17 neue Felder mit einem Flächenraum von 36 313 552 qm = 3631 ha umfassen wird. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Die Geschäftserträgnisse der letzten Jahre sind: Förderung Reingewinn Ausbeute pro Kuxe 189 932 M. 285 759.25 M. — 1384 „ 398 056.59 „ – %%% . „ 613 669.21 „ 30 133% %%% „ 633 908.34 „ 200 1897 „494 207 „891 681.44 „ 400 Kurs der Kuxe Ende 1897–98: 11 200, 11 000 M. Notiert in Düsseldorf, Essen. 4 % Anleihe von 1898: M. 6 000 000 in Stücken à M. 1000. Zinsen: 2. Jan., 1. Juli. Tilgung: Vom 1. Juli 1904 ab durch Verlosung zu 102 % mit jährlich mindestens 2 % des ur- sprünglichen Anleihebetrages; vom 1. Juli 1904 ab Verstärkung und Totalkündigung mit sechsmonatlicher Frist zulässig. Sicherheit: Die Anleihe ist sichergestellt durch eine Kautionshypothek zur I. Stelle von M. 6 600 000 auf den Gesamtbesitz der Gewerk- schaft; ferner ist die Gewerkschaft verpflichtet, nach Erwerb der Feldesteile von Henrichenburg, welche bisher lastenfrei sind, die Eintragung auf diese zu erstrecken. Bis dahin bleiben die erworbenen Henrichenburg-Kuxe laut notarieller Verpfändungs- urkunde vom 26. Mai 1898 bei dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein zur Sicherheit der Anleihe verpfändet. Zahlstellen: A. Schaaffhausen'scher Bankverein in Berlin und Köln, Essener Credit-Anstalt in Essen, Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen, Gebr. Beer in Essen, Gewerkschaftskasse in Bruch i. W. Aufgelegt M. 5 000 000 am 18. Juli 1898 zu 101.50 % in Berlin, Essen und Köln. Kurs Ende 1898: 101.60 %. Notiert in Berlin und Essen. Grubenvorstand: Vors. Carl Funke, Essen; Stellvertr. Carl Wolter, Gustav Hilgenberg, Essen, David Kappel, Berlin, August Becker, Düsseldorf. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Gruben-Berechtsamekonto M. 2 311 000, Grunderwerb M. 311 462,81, Schacht I (Schacht- u. Grubenbau, Betriebsgebäude, Maschinen etc.) M. 3 730 000, Schacht II M. 1 657 000, Schacht III M. 593 541.01, Eisenbahnanschluss M. 247 000, Koksöfenanlage M. 179 552.69, Luftkompressorenanlage M. 101 000, Wasser- leitungsanlage M. 16 000, elektr. Beleuchtungsanlage M. 14 000, Werkstätten u. Utensilien M. 38 000, Beamten- u. Arbeiterwohnungen M. 475 000, neue Koksöfen und Gaskessel M. 149 864, Kassa u. Wechsel M. 5787.80, Debitoren M. 703 851.42. Sa. M. 10 533 059.73. Passiva: Einzahlungskonto M. 7 665 905.94, Partialobligationen M. 1 940 000, Hypotheken M. 76 813, Dispositionsfonds M. 140 820, Obligationszinsen M. 39 192.50, Kreditoren M. 670 328.29. Sa. M. 10 533 059.73. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Tilgung der Grundschuld M. 60 000, Zinsen auf Grund u. Hypothekenschuld M. 80 600, Ausbeute M. 399 600, Abschreibungen M. 351 481.44. Sa. M. 891 681.44. Kredit: Kohlenförderungskonto M. 757 143.42, Kokereibetriebskonto M. 134 538.02. Sa. M. 891 681.44. —――