‚§§ Staatspapiere des Deutschen Reiches. belegene Grundstücke, falls nicht politische Gemeinden, sonstige Kommunalverbände oder staatlich geregelte Genossenschaften in Betracht kommen. Zur Gewinnung der Mittel für ihre Ausleihungen nimmt die Bodencreditanstalt Kapi- talien gegen Schuldverschreibungen auf. Diese werden auf Wunsch des Gläubigers entweder auf den Namen oder auf den Inhaber ausgestellt und unterliegen einer beiden Teilen frei- stehenden Kündigung mit halbjährlicher Frist. Dem Vorstande der Bodencreditanstalt steht es frei, die Unkündbarkeit des Kapitals von seiten des Gläubigers auf die nächsten 2 Jahre von der Zeit der Einzahlung an zu bedingen. Es sind bis jetzt ausgegeben M. 3 600 000 3½ % Schuldverschreibungen zu M. 2000, 1500, 1000, 500. Die Zinsscheine sind am 1. Juli jedes Jahres fällig und werden nicht nur bei allen staatlichen Kassen in Zahlung an- genommen, sondern auch bei den Amtsrecepturen, soweit deren Bestände reichen, und bei der Kasse der Anstalt bar eingelöst. Sie verjähren in 4 Jahren. Königreich Preussen. 3½ % konvertierte konsolidierte Anleihe. Auf Grund des Gesetzes vom 23. Dez. 1896 wurde die bisherige 4 % konsolidierte Staatsschuld auf 3½ % durch Abstempelung herab- gesetzt mit dem ausdrücklichen Bemerken, dass vor dem 1. April 1905 keine weitere Herab.- setzung des Zinsfusses erfolgen darf. Ausgegebener Betrag M. 3 591 959 950 in Stücken zu M. 150, 200, 300, 500, 600, 1000, 2000, 3000, 5000. Davon noch ungetilgt am 1. April 1899 M. 3 587 709 800. Zinsen: 2. Jan., 1. Juli und 1. April, 1. Okt. Tilgung: Während früher in Preussen die Tilgung der Staatsanleihen ganz nach Belieben des Finanzministers durch Ankauf geschehen konnte, ist durch das Gesetz vom 8. März 1897, betreffend die Tilgung von Staatsschulden, die Tilgung geregelt. Nach dem Gesetz soll für das Etatsjahr 1897/98 eine Tilgung in Höhe von mindestens ½ % und vom Etatsjahr 1898/99 ab eine solche in Höhe von jährlich mindestens % der sich jeweils nach dem Staatshaushalts-Etat ergebenden Staatskapitalschuld vorgenommen werden. Eine V errechnung auf bewilligte Anleihen ist einer Tilgung gleich zu achten. Die hierzu erforderlichen Beträge sind durch den Staatshaushalts-Etat unter Einrechnung der für eine planmässige oder durch bestehende Gesetze anderweitig vorgeschriebene Tilgung von Staatsschulden bestimmten Summen bereit zu stellen. Ergiebt sich nach der Jahresrechnung ein Überschuss des Staatshaushalts, so ist derselbe im vollen Betrage zur weiteren Tilgung von Staatsschulden beziehungsweise Verrechnung auf bewilligte Anleihen zu verwenden. Zahlstellen: Berlin: Kgl. Staatsschulden- Tilgungskasse, Reichshauptbank, ferner sämtliche Reichsbankhauptstellen, Reichsbankstellen, Reichsbank-Kommanditen in Insterburg und Cöslin, die Regierungs-Hauptkassen, die Bezirks- Hauptkassen in der Provinz Hannover, sowie die Kreiskasse in Frankfurt a. M. Von Konsortien fest übernommen und aufgelegt M. 100 000 000 am 6. Juli 1876 zu 97 %, M. 50 000 000 am 6. u. 7. Dez. 1877 zu 93.75 %, M. 60 000 000 am 2. u. 3. Mai 1878 zu 95.60 %, M. 60 000 000 am 7. u. 8. Nov. 1878 zu 94.40 %, M. 55 000 000 am 15. u. 16. Jan. 1879 zu 94.90 %. Kurs der 3½ % konvertierten Anleihe Ende 1881–98: In Berlin: 100.80, 100.60, 102.10, 103.25, 104.10, 106, 106.70, 108, 106, 105.10, 105.80, 106.75, 106.90, 105.75, 105.50, 103.90, 103.30, 101.60 % In Frankfurt a. M.: 100.75, 100/, 1011 , 103%, 104 ⅝, 105.90, 106.50, 108.15, 106.10, 105.10, 105.95, 106.75, 106.80, 105.75, 105.15, 104.05, 103.20, 101.70 %. – Ausserdem in Augsburg, Braun- schweig, Bremen, Breslau, Dresden, Hamburg, Hannover, Köln, Königsberg, Leipzig, München, Stettin, Zwickau. 3½ % konsolidierte Anleihe. Umlaufender Betrag am 1. April 1899: M. 1 914 100 650 in Stücken à M. 150, 200, 300, 500, 1000, 2000, 5000. Zs.: 1. April, 1. Okt. Eingeführt am 4. Juli 1885 zu 98.50 %. Kurs Ende 1886–98: In Berlin: 101.90, 100.40, 104.20, 103.50, 98.10, 99 40 100, 100.50, 104.60, 104.40, 103.80, 103.25, 101.60 %. – In Frankfurt a. M.: 101.90, 100.40, 104.20, 103.30, 98.10, 99.25, 100.05, 100.30, 104.40, 104.10, 103.75, 103.35, 101.65 %. – Ausserdem in Augsburg, Braunschweig, Bremen, Breslau, Dresden, Hamburg, Hannover, Köln, Königs- berg, Leipzig, München, Stettin, Zwickau. 3 % konsolidierte Anleihe. Umlaufender Betrag am 1. April 1899: M. 864 897 400 in Stücken à M. 100, 150, 200, 300, 500, 1000, 2000, 5000, 10 000. Zs.: 1. April, 1. Okt. Auf- gelegt M. 65 000 000 am 9. Okt. 1890 zu 87 %, M. 250 000 000 am 20. Febr. 1891 zu 84.40 %, M. 180 000 000 am 9. Febr. 1892 zu 83.60 %, M. 140 000 000 am 11. April 1893 zu 86.80 %, M. 125 000 000 (von der Deutschen Bank in Berlin zu 91 % fest übernommen) am 9. Febr. 1899 zu 92 %. Kurs Ende 1891–98: In Berlin: 85.25, 86.20, 86.10, 96.25, 99.60, 99.30, 98, 94.30 %. – In Frankfurt a. M.: 85.50, 86.25, 86.10, 95.90, 99.60, 99.10, 97.40, 94.95 %. – Ausserdem in Augsburg, Braunschweig, Bremen, Breslau, Dresden, Hamburg, Hannover, Köln, Königsberg, Leipzig, München, Stettin, Zwickau. 3½ % Staats-Schuld-Scheine von 1842. Ursprünglicher Betrag: M. 501 979 320, davon noch in Umlauf am 1. April 1899 M. 6 246 000 in Stücken à M. 75, 150, 300, 600, 900, 1200, 1500, 3000, Zinsen: 2. Jan., 1. Juli. Der Rest ist zum 1. Jan. 1900 gekündigt. Kurs Ende 1883–98: In Berlin: 99, 99.80, 99.90, 100.20, 100.10, 101.10, 100.30, 99.50, 99.90, 99.90, 99.80, 100.70, 100.40, 100, 100.60, 100 %. – In Frankfurt a. M.: 99, 99.50, 99¾, 100, 100, 101, 100, 99.50,