24 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. Beschlussfassung des Provinziallandtages unterliegt und staatlicher Genehmigung bedarf. Die Landeskultur-Rentenbanken gewähren Darlehen in barem Gelde oder in von ihnen aus- zustellenden Schuldverschreibungen, „Landeskultur-Rentenbriefen“, nach dem Nennwert zu höchstens 4½ % Zinsen mit mindestens jährlich ½ % Amortisation; die Zinsen und Amorti- sationsraten bilden die vom Schuldner zu entrichtende Landeskulturrente, welcher bis % Beiträge zu den Verwaltungskosten zugeschlagen werden können. Für das Darlehen, die Rente und die Zuschläge ist mit land- oder forstwirtschaftlich benutzbaren Grundstücken in Hypoth. oder Grundschuld Sicherheit zu bestellen, und zwar innerhalb des 25 fachen Betrages des Katastralreinertrages oder innerhalb der ersten Hälfte des Taxwertes. Die Sicherheitsbestellung kann unterbleiben, wenn das Darlehen an Stadt- oder Landgemeinden, öffentliche Genossenschaften etc. gewährt wird. Renten und Unterhaltungskosten der Melio- rationsanlagen können im Verwaltungswege beigetrieben werden. Die Schuldner können das Darlehen zu jeder Zeit ganz oder teilweise in Bar oder in Rentenbriefen nach dem Nennwerte abtragen. Die Summe der Rentenbriefe darf die Summe der gewährten Darlehen nicht übersteigen. Die Rentenbriefe werden in Stücken von M. 5000, 2000, 1000, 500, 200 ausgegeben, mit höchstens 4½ % in halbjährigen Terminen verzinst und von der Renten- bank halbjährig in den Beträgen zurückgekauft oder zur Rückzahlung al pari ausgelost, welche durch Rentenzahlungen oder Abtragungen den Tilgungsfonds zufliessen. Verj. der Zinsscheine in 4, der ausgelosten Rentenbriefe in 10 J. n. F. Die auf Grund dieses Gesetzes errichtete und unter dem 10. Okt. 1881 bestätigte Landeskultur-Rentenbank der Provinz Schleswig-Holstein in Kiel steht unter Aufsicht und Garantie der Provinz und emittiert Landeskultur-Rentenbriefe zu 4, 3½ und 3 % Zinsen, zahlbar am 1. April und 1. Okt. Die Tilgungsquoten der Darlehen müssen jährlich mindestens 1 % des Kapitals betragen. Ausl. am 1. Febr. und 1. Aug. zum 1. April und 1. Okt. In den letzten Jahren erfolgte freihändiger Ankauf zu Amortisationszwecken. Zahlst.: Kiel: Provinzialhauptkasse; Berlin: Nationalbank für Deutschland. In Umlauf am 1. April 1899: 3½ %: M. 977 800; 3 %: M. 87 700. Provinz Westfalen. 3½ % Anleihe des Provinzial-Verbandes der Provinz Westfalen, I. Ausgabe. M. 2 500 000 in Stücken à M. 200, 500, 1000, 5000. Zs.: 2. Jan., 1. Juli. Tilg.: 1½ % und Zinsenzuwachs entweder durch Rückkauf oder Verl. bis spätestens 1924. Die Anleihe wird nicht notiert. Anleihe des Provinzial-Verbandes der Provinz Westfalen, II. Ausgabe. Im Gesamt- betrage von M. 25 000 000, hiervon M. 17 500 000 zu 3½ %, M. 7 500 000 zu 3 % verzinslich, in Stücken à M. 200, 500, 1000, 5000. Zs.: 1. April, 1. Okt. Tilg.: Durch Ausl. oder durch freihändigen Ankauf mit jährl. mindestens ½ % und Zinsenzuwachs, Verstärkung und Total- kündigung zulässig. Zahlst. für die 3½ % Anleihe: Münster: Landesbank der Provinz West- falen; Berlin: Haupt-Seehandlungs-Casse, Delbrück Leo & Co., F. W. Krause & Co., A. Schaaff- hausen'scher Bankverein, letzterer auch in Köln; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn; für die 3 % Anleihe: Münster: Landesbank der Provinz Westfalen; Berlin: Preuss. Central-Genossen- schafts-Kasse, Delbrück Leo & Co., A. Schaaffhausen'scher Bankverein, letzterer auch in Köln. Eingeführt M. 2 500 000 zu 3 % verzinslich, im Aug. 1895 M. 5 000 000 zu 3 % verzinslich (hiervon aufgelegt M. 2 000 000, am 3. April 1897 zu 95.40 %), M. 7 500 000 zu 3½ % verzinslich, am 18. Dez. 1897 zu 99.10 %, M. 10 000 000 zu 3½ % verzinslich (hiervon aufgelegt M. 5 000 000, am 18. Juni 1898 zu 100.25 %). Kurs der 3½ % Anleihen Ende 1897–98: 100.20 %, 99.30 %. — Notiert in Berlin. Kurs der 3 % Anleihen Ende 1895–98: 97.40, 96.10, 94.60, 92 %. – Notiert in Berlin. Verj. der Zinsscheine in 4 J., der verlosten Stücke in 30 J. n. F. Provinz Westpreussen. 3½ % Anleihe des Provinzial-Verbandes der Provinz Westpreussen, V. Ausgabe. M. 8 000 000 in Stücken à M. 200, 500, 1000, 2000, 3000. Zs.: 1. April, 1. Okt. Tilg.: 1 % und Zinsenzuwachs durch Rückkauf oder Verl. im April per 1. Okt., Verstärkung und Total- kündigung vorbehalten. Zahlst.: Berlin: Seehandlung, Disconto-Gesellschaft, Deutsche Bank; Danzig: Landes-Hauptkasse, Danziger Privatbank. 3½ % Anleihe des Provinzial-Verbandes der Provinz Westpreussen, VI. Ausgabe. Im Gesamtbetrage von M. 10 000 000, davon bisher begeben M. 6 000 000 in Stücken à M. 500, 1000, 2000, 3000. Zs. u. Tilg.: Wie bei der V. Ausgabe. Zahlst.: Danzig: Landes-Hauptkasse; Berlin: Delbrück Leo & Co., F. W. Krause & Co. Eingeführt M. 2 000 000 in Berlin am 11. Febr. 1896 zu 102 %, weitere M. 2 000 000 aufgelegt in Berlin am 18. Aug. 1897 zu 100.40 %, fernere M. 2 000 000 eingeführt in Berlin im Febr. 1899. Kurs Ende 1890–98: 94.50, 92.25, 96.20, 96.10, 101, 100, 100.50, 100, – %. – Notiert in Berlin. Verj. der Zs. in 4 J., der verlosten Stücke in 30 J. n. F. ― ―= ――――