Republik Argentinien. 101 Gesetz, dass es den Inhabern von Aktien des alten Banco Nacional (300 000 St.) frei stehen solle, ihre Aktien unter Aufgabe ihrer Rechte umzutauschen gegen 50 % des Nominalwertes in 6 % innere Titres mit 1 % Amortisation. Diese im Umtausch gegen die Banco Nacional-Aktien aus- gegebenen Stücke haben nicht die bei der Anleihe von 1891 erwähnte Sicherheit und werden nur mit 1 % amortisiert. Für die 6 % innere Anleihe von 1891 waren für $ 100 000 000 Stücke gedruckt worden, da indessen nur $ 38 015 400 davon begeben, so verwendete man zur Emiss. dieser Anleihe die übrig gebliebenen Stücke, indem man folgende Anderungen vornahm: 1) Auf der Hauptvignette vorn wurde ein runder Stempel aufgedruckt mit Inschrift Ley 2841 1892, 2) auf der Rückseite für Stücke à $ 100 u. 500 mit rotem, für Stücke a $ 1000 u. 5000 mit schwarzem Druck: Este Titulo esta habilitado para la ley N. 2841 de 16 de Octubre de 1891, cuya amortizacion es solo de 1 % anual., 3) auf der Rück- seite jedes Coup.: Ley No. 2841. Die Anleihen von 1891/92 werden in Frankfurt a. M. im freien Verkehr gehandelt. Kurs Ende 1898 (5000er): 35.25, (kl.) 35.40 %. 6 % innere Argentinische Anleihe von 1894 (Deuda Interna Consolidada Ley Nr. 3059), Emittiert bis $ m. n. 15 000 000. Zinsen: 1./10. März, 1./10. Juni, 1./10. Sept. u. 1./10. Dez., erster Coupon fällig 1./10. Juni 1894. Durch Gesetz Nr. 3059 vom März 1894 wurde die aus- führende Behörde ermächtigt, zur Konsolidierung der schwebenden Papierschuld vor dem 31. Dez. 1892 Pes. 15 000 000 in Titres der inneren Schuld mit 6 % Zinsen und 6 % Amorti- sation auszugeben. Amortisation durch Pariauslosung. Die Titres werden den Gläubigern des Staates, nachdem die Liquidation mit der allgemeinen Staatskasse erledigt und die Ein- tragung geordnet ist, zum Nominalwerte ausgeliefert. Der Dienst dieser Titres wird viertel- jährlich durch den Credito Publico Nacional besorgt und hat sich die Regierung das Recht vorbehalten, die Amortisation zu verstärken. 4 % Argentinische äussere Gold-Anleihe von 1897. £ 6 746 031.14.11 = $ Gold 34 000000 = M. 137 619 047.60 in Stücken à £ 20, 100, 500, 1000 = M. 408, 2040, 10 200, 20 400. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Tilgung: Durch Ankauf, falls unter pari, sonst durch Verlosung im März per I. April von 1901 bis spätestens 1. April 1956, Verstärk. u. Totalkündigung mit 6 monatiger Frist zulässig. Sicherheit: Die Provinz-Regierung von Buenos Aires hat sich verpflichtet, der National-Regierung als Sicherheit der Zahlung von Zinsen und Kapital folgende Ein- künfte zu verpfänden: Die Hafengebühren des La Plata-Hafens, 30 % der Steuer auf Stempel- papier und Guias, 40 % der Steuer auf industrielle Licenzen, 30 % der Contribucion Directa. Im Falle einer späteren Unificierung der Argentinischen Schulden werden die Bonds dieser Anleihe mit eingeschlossen. Zahlstellen: London: Baring Brothers & Co. Ltd., Morton, Rose & Co.; Berlin: Deutsche Bank; Frankfurt a. M.: Frankfurter Filiale der Deutschen Bank, Deutsche Vereinsbank, Gebr. Bethmann. Zahlung der Zinsen und verlosten Stücke in Reichsmark zum Satze von M. 20.40 für 1 £. Von dieser Anleihe wurden £ 1 742 700 = M. 35 551 080 und zwar 3000 Stück à £ 100 (Nr. 26 001–29 000) und 72 135 Stück à £ 20 (Nr. 44 167–116 301) zum Umtausch gegen die 5 % Anleihe von 1885 der Provinz Buenos Aires verwendet; diese Stücke tragen nicht die Gegenzeichnung der Firma Baring Brothers $ Co. Ltd. Die Anleihe wurde im Öktober 1898 an der Berliner und Frankfurter Börse ein- geführt. Erster Kurs in Berlin am 11. Okt. 1898: 63.30 %; erster Kurs in Frankfurt a. M. am 18. Okt. 1898: 62.30 %. Kurs Ende 1898: In Berlin: 67.50 %. – In Frankfurt a. M.:; 67.40 %. – Ausserdem notiert in Hamburg. Verj. der Zs. in 3 J. n. F. Usance: Beim Handel an den deutschen Börsen 1 £ = M. 20.40. Die argentinische Regierung verweigert die Zahlung derjenigen Coup. ihrer Anleihen, deren Nummer, Verfalltag oder Betrag durch die Apposition von Handzeichen oder Stempeln oder in irgend einer Weise, wodurch die Identifizierung er- schwert oder unmöglich gemacht wird, verunstaltet sind. Provinz Buenos Aires. Im Jahre 1891 stellte die Provinz Buenos Aires ihre Zahlungen ein, und seitdem ist eine Barzahlung der Zinsen nicht erfolgt. Am 22. Dez. 1897 beschloss die G.-V. der Ver- einigung der Inhaber der 5 % Obligationen dem Anerbieten der Provinz Buenos Aires zu- zustimmen. Hiernach erhielten im Oktober 1898 die Besitzer von M. 1000 Certifikate M. 740 der Argentinischen 4 % Goldanleihe von 1897 mit Coupons per 1. April 1899, ausserdem an Zinsvergütung M. 22.25 auf je M. 1000 Certifikate; die Originalstücke erhielten denselben Betrag, wenn die Besitzer derselben sie bei der Deutschen Bank gegen Bezahlung des Kosten- beitrages von M. 10 für je M. 1000 5 % Anleihe bis spätestens 15. Okt. 1898 hinterlegten, andernfalls entfielen auf M. 1000 verloste oder unverloste Originalstücke der Buenos Aires- Provinzanleihe M. 720 der Argentinischen 4 % Goldanleihe von 1897 mit Coupons per 1. April 1899, ausserdem an Zinsvergütung M. 21.65. Stadt Buenos Aires. Die Stadt Buenos Aires stellte im Jahre 1891 ihre Barzahlung ein, nahm sie aber im Jahre 1893 wieder auf, jedoch löst sie vorläufig die verlosten Stücke nicht am Fällig- seitstermin ein, sondern erst 5 Jahre später, bezahlt aber die dazwischen liegenden Coupons. Zur Sicherstellung der Barzahlung für die Zukunft hinterlegt die Stadt bei dem Banco de à Nacion Argentina in Buenos Aires täglich 30 % der städtischen Einnahmen.