Ausländische Industrie-Gesellschaften. M; Ö― Brüxer Kohlen-Bergbau-Gesellschaft in Wien I, Reichsrathstrasse 5. Gegründet: Im Jahre 1871. Letzte Statutenänderung vom 1. Sept. 1895. Zweck: Erwerb und möglichste Ausbeutung von Kohlenwerken nächst Brüx in Böhmen, sowie die Acquisition und der Betrieb von Erzbergbauen und Hüttenwerken aller Art im In- und Auslande. Die Ges. besitzt 1688 Grubenmassen und 140 Freischürfe in folg. 7 Komplexen: 1) Gefristeter Besitz Hawran-Komotau; 2) Bergbau Tschausch-Brüx mit den Förderanlagen Anna, Mathilde, Caroline und Annahilf; 3) Bergbau Bilin mit den Förderanlagen Emeran, Frida, Ludwig; 4) Bergbau Dux-Ossegg mit den Anlagen Alexander I–II, Nelson II–III, Fortschritt I, Fortschritt II–III, Gisela, Victorin, Frischglück, Barbara; 5) Bergbau Teplitz mit den Anlagen Wenzel, Otto; 6) Bergbau Mariaschein mit den Anlagen Doblhoff II, Doblhoff III; 7) Bergbau Karbitz-Wiklitz Arbesau mit den Anlagen Milada II, Neuhoffnung, Petri, Gustav. Kohlenproduktion 1890–98 in Tonnen: 1 583 600, 2 292 300, 2 416 840, 2 608 550, 2 721 070, 3 312 190, 3 435 840, 3 788 800, 3 705 550. Kapital: fl. 8 000 000 in 80 000 Aktien à fl. 100 ö6. W. nach Erhöhung i. J. 1895 um fl. 1 500 000 zwecks Arrondierung des Bergwerksbesitzes. Bei Erhöhungen haben die Aktionäre ein Bezugsrecht auf des Betrages. 5 % Hypothekar-Anleihe von 1888. M. 1 500 000, davon in Umlauf Ende 1898: fl. 777 888 (= M. 1 314 000) in Stücken zu M. 1000. Zinsen: 2. Jan., 1. Juli. Tilgung: Durch Aus- losung ab 1890 am 1. Juli per 2. Jan. innerhalb 36 Jahren. Von 1899 ab verstärkte Tilgung in Quoten nicht unter M. 100 000 zulässig. Sicherheit: Simultanhypothek für die Firma von Erlanger & Söhne auf die der Gesellschaft gehörigen Berg-Entitäten. Genannte Firma hat das Recht, falls eine Kapitals- oder Zinsenrate nicht pünktlich berichtigt wird, das ganze Kapital samt rückständigen Zinsen auf einmal gerichtlich zu fordern. Zahlstelle: Frankfurt a. M.: von Erlanger & Söhne. Aufgelegt in Frankfurt a. M. am 8. Nov. 1889 zu 102 %. Kurs Ende 1890–98: 100.30, 100.50, 100.70, 101.75, 103.70, 104.30, 101.70, 101, 100.40 %. Notiert in Frankfurt a. M. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Mai. Stimmrecht: Je 20 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vorweg 5 % Dividende, vom Überschuss mindestens 5 % zur Reserve, vom weiteren Rest 10 % an Verwaltungsrat, das Ubrige als Superdividende. Kurs der Aktien 1890–98: 98, 90.40, 101.90, 145.25, 178.50, 284, 260.30, 287, 366 %. Notiert in Berlin. Seit 1. Juli 1893 100 fl. = 170 M., früher 100 fl. = 200 M. Eingeführt in Berlin fl. 1 500 000 am 6. Febr. 1889, Voranmeldungskurs 80½ %, (wobei 1 fl. = 2 M.). Der Coup. wird erst nach Feststellung der Div. detachiert. Dividenden 1890–98: 8, 8, 8, 9, 10, 8, 11, 13, 15 %. Coup.-Verj.: Nach 5 Jahren. Zahlstellen: Berlin: C. Schlesinger-Trier & Cie., Berliner Bank; Wien: Allg. Österr. Boden- Credit-Anstalt; Prag: Böhmische Escomptebank; Brüx: Eigene Kasse. Direktion: Gust. Bihl, Centraldirektor. Verwaltungsrat: Präs. Hofrat Dr. Hallwich, Vicepräs. Dr. Petschek, Carl Chrambach, Anton Melzer, Karl Morawitz, Dr. Robitschek, Baron Pfaffenhoffen-Chledowski. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Bergwerksbesitz 11 166 260, Schachtgebäude u. Maschinen 5 256 765, Wohngebäude u. Grundbesitz 1 195 328, Inventar 653 672, Grundeinlösungskto 343 089, Kassa 56 676, Kautionen 29 322, Materialien 192 704, Kohlendepot 61 291, Effekten des Unterstützungs-F. 109 751, Debitoren 926 922. – Passiva: A.-K. 8 000 000, R.-F. 2 149 929, Amortisations-R.-F. 3 720 000, Spec,-R.-F. 100 000, Hypothekaranleihe 777 888, Hypothekargläubiger 2 165 281, Kaufschillingsreste 145 727, Interimskto 110 163, alte Div. 1201, Beamtenunterstützungs-F. 230 773, Aufsichts-Personal-Unterstützungs-F. 50 000, Kreditoren 993 909, Reingewinn 1 546 913. Sa. fl. 19 991 786. Gewinn u. Verlust 1898: Einnahmen: Vortrag a. 1897 67 221, Kohlenkto 2 854 889, Mieten 33 255, Grundbesitzertrag 8480. — Ausgaben: Steuern 358 769, Amortisationsquote pro 1898 900 000, Hypothekar-Zs. 137 891, sonstige Zs. 13 419, Coup.-Stempelgebühr für die 1898 er Anleihe 5120, Beitrag zum Börsen-F. pro 1898 800, Coup.-Einlösungsprovision 932 Gewinn 1 546 913 (Verwendung: zum R.-F. 107 969, Tant. an Verwaltungsrat 97 172, 15 % Div. 1 200 000, Vortrag auf 1899 141 771). Sa. fl. 2 963 846. Commandit-Gesellschaft auf Aktien W. Schöffer & Co. in Rotterdam und Amsterdam. Gegründet: Im Jahre 1885 durch Umwandlung der seit 1855 bestehenden Firma in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien. Dauer: Bis 31. Dez. 1909. Zweck: Die Ges. betreibt An- und Verkauf von Waren in Kommission und für eigene Rechnung und die Besorgung aller für den Handelsverkehr erforderlichen Zwischengeschäfte. Zu keiner Zeit soll in Plantagen, industriellen Unternehmungen, Kommanditen oder in Konsignations- Kontrakten, bei denen die Vorschüsse für längere Zeit als über das Erntejahr zu gewähren sind, zusammen mehr als ein Drittel des gesamten Handlungskapitals angelegt werden.