298 Ausländische Eisenbahnen. Winterthur. Aufsichtskommissare: Advokat A. Liger, Notar H. Ransonnet, Luxem- burg; Oskar Meyer, Winterthur. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Bahnkörper, Betriebsmaterial, Eisenerzkoncessionen 2 101 972, Kassa 24 074, Immobilien 44 479, Wertpapiere 6356, Materialienvorräte 34 124. Anlage in Esch 2000, Bankguthaben 9626, Debitoren 32 815. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Ern.-F. für Oberbau u. Rollmaterial 50 756, Div. 120 000, Tant. 8728, Kreditoren 74 164. Vortrag 1799. Sa. frs. 2 255 448. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahme: Vortrag 3398, Gewinn aus Bahnbetrieb abzüglich für Erneuerung von Oberbau u. Rollmaterial 10 000 = 36 220, Gewinn aus Erzausbeutung Esch 102 796, do. aus Redevance Erzausbeutung Lamadelaine 80 337, do. aus Erzausbeutung Differdingen 30 454, zus. 213 588, abzügl. Generalkosten 16 230 = 197 358. — Ausgabe: Zs., Bankkommissionen u. Kursverluste 6292, Amortisation an Bahnkörper u. Eisenerz- koncessionen 40 000, 6 % Div. des A.-K. 100 000, 10 % Tant. 8728, ausserord. Amortisa- tionen u. Verwendungen 60 156, Vortrag 1799. Sa. frs. 236 976. Wilhelm Luxemburg Eisenbahn, Luxemburg. (Société Royale Grand-Ducale des chemins de fer Guillaume-Luxemb.) Gegründet: Am 2. März 1857, letzte Statutenänderung vom 23. Okt. 1883. Zweck: Bau und Betrieb von Eisenbahnen. Das Bahnnetz der Wilhelm-Luxemburg-Gesell- schaft hat eine Gesamtlänge von 260,80 km. Hiervon werden betrieben: 1) die älteren im Grossherzogtum Luxemburg belegenen Linien mit einer Länge von 174,04 km von der Kaiserl. Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen lt. Staatsvertrag vom 11. Juni 1872 zwischen dem Deutschen Reiche und Luxemburg; 2) die in Belgien be- legene Strecke (Luxemburgische Grenze bei Gouvy bis Spa) mit einer Länge von 55 km von der Verwaltung der Belgischen Staatseisenbahnen lt. Staatsvertrag vom 11. Juli 1872 zwischen dem Deutschen Reiche und Belgien. Von der jährl. Pacht von frs. 3 000 000 entfallen gemäss Art. 7 des letztgenannten Staatsvertrages frs. 2 500 000 auf die Deutsche Regierung und frs. 500 000 auf die Belgische Regierung. Die Pacht läuft bis zum 31. Dez. 1912. Ferner werden betrieben: 3) die im Jahre 1880 und 1881 eröffnete Zweig- bahn Esch-Redingen mit einer Länge von 12.20 km, wovon 10,69 km in Lothringen und 1.51 km in Luxemburg belegen, von der Kaiserl. Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen lt. Vertrag vom 9. Jan. 1877 und zwar zur Zeit und so lange ein förm- licher Pachtvertrag nicht zu stande kommt, für Rechnung der Eigentümerin gegen Er- stattung der Selbstkosten. Das Vertragsverhältnis dauert bis zunt 31. Dez. 1959, kann jedoch seitens des Deutschen Reiches am 31. Dez. 1912 mittels vorheriger einjähriger Kündigung gelöst werden; 4) die im Jahre 1883 und 1884 eröffneten und in Luxemburg belegenen Strecken im Düdelinger und Rümelinger Thale mit einer Länge von 12,62 km von der Kaiserl. Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen lt. Vertrag vom 22./24. Okt. 1882. Die jährl. Pachtsumme beträgt 4½ 0% der Anlagekosten; die Pacht läuft ebenfalls bis zum 31. Dez. 1912. 5) Die am 1. Juli 1888 eröffnete und in Luxem- burg belegene Strecke Ulflingen-Preussische Grenze mit einer Länge von 6,94 km ist an die Königl. Eisenbahndirektion Köln (linksrh.) lt. Vertrag vom 24. Febr. 1887 verpachtet. Die jährl. Pachtsumme beträgt 4½ % der Anlagekosten, welche M. 1 952 000 nicht über- steigen sollen; die Pacht läuft bis zum 31. Dez. 1959. Den Betrieb führt die Kaiserl. Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen für Rechnung der Pächterin gegen Erstattung der Selbstkosten. Kapital: frs. 25 000 000 in Aktien à frs. 500, davon sind getilgt bis Ende 1897: frs. 964 000; ferner frs. 39 700 privilegierte Aktien à frs. 100, welche 10 % Zinsen tragen und mit frs. 150 zurückgezahlt werden, davon sind getilgt bis Ende 1897: frs. 3200. Obligationen: 3 % Obligationen Serie IL=IX im Gesamtbetrage von frs. 76 275 000, davon wird in Deutschland nur die Serie IX gehandelt. Frs. 22 300 000 in Stücken à frs. 500. Zinsen: 1. Mai, 1. Nov. Tilgung: Durch Verlosung im Aug. per 2. Nov. nach einem Tilgungsplane von 1888 ab innerhalb 72 Jahren. Zahlstellen: Berlin: Nationalbank für Deutschland; Frankfurt a. M.: Commerz- und Discontobank. Die Zahlung der Coupons sollte nach dem Prospekt frei von jedem Abzuge an Steuern und Abgaben erfolgen, ge- schieht aber seit 1892 unter Abzug von 3 % Steuern. Die verlosten Obligationen, welche anfangs zu pari eingelöst wurden, werden seit 1892 auch unter Abzug bezahlt, die ber 2. Nov. 1897 gezogen wurden mit frs. 499.40, die Pper 2. Nov. 1898 mit frs. 499.20 eingelöst. Die Zahlung der Coupons und verlosten Obligationen geschieht in Deutsch- land zum jeweilig notierten Tageskurse von kurz Belgien. Aufgelegt in Berlin am am 8. Juli 1888 frs. 5 000 000 zu 85.20 %, wobei frs. 100 = M. 80.50 berechnet wurden, eingeführt in Frankfurt a. M. am 7. Juni 1889 zu 88 %. Beim Handel an der Börse frs. 100 = M. 80. Kurs Ende 1890–98: In Berlin: 83.80, 85,60, 90, 91.10, 93.40, –, 92, –, – %. In Frankfurt a. M.: 83.95, 86, 90.10, 91, 93.50, 91.80, 91.50, 92.80, 90.70 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Juni.