334 Ausländische Eisenbahnen. ab den Betrieb der Bahn für Rechnung der Salzburger Eisenbahn- und Tramway-Ges. auf die Dauer von 5 Jahren, also bis zum Jahre 1902, führt. Nach diesem Vertrage sind der Vereinigten Eisenbahnbau- und Betriebs-Ges. die sämtlichen Betriebseinnahmen sowie die vorgenannte Abfindungssumme von fl. 160 000 überwiesen, wogegen sie alle Auslagen zu bestreiten und auf das Gesellschafts-Kapital von fl. 2 330 000 für die nächsten 5 Jahre eine Div. von 5 % zu garantieren hat. Sollten die Einnahmen in einem der Vertragsjahre eine Verteilung von mehr als 5 % Div. zulassen, so erhält die Salzburger Eisenbahn- und Tramway-Ges. 60 % des desfallsigen Überschusses. Ebenso erhält die- selbe, soweit die der Vereinigten Eisenbahnbau- und Betriebs-Ges. überwiesenen fl. 160 000 durch deren Garantie bei Ablauf des Betriebsvertrages nicht in Anspruch genommen sein sollten, die Hälfte von dem etwa verbleibenden Überschuss. Infolge des G.-V.-B. vom 29. April 1898 hat der V.-R. behufs Einführung des elek- trischen Betriebes in der Stadt Salzburg vorläufige Abmachungen mit der A.-G. Siemens & Halske in Berlin getroffen. Rückkaufsreht: Nach Ablauf der Koncessionen ad 1–5 fällt das Eigentum der Unter- nehmungen ohne Entgelt dem Staate resp. der Stadtgemeinde Salzburg zu. Gegen Ent- schädigung kann der Staat die Unternehmungen zu 1, 2 und 5, die Stadtgemeinde Salzburg die Unternehmungen zu 3 und 4 auch schon vor Ablauf der Koncessionszeit erwerben. In diesem Falle zahlt der Staat für die noch fehlende Koncessionsdauer eine mindestens 5 % Rente oder eine dementsprechende Kapitalsabfindung, die Stadtgemeinde Salzburg für das Unternehmen zu 3 die gleiche Entschädigung, und für den Erwerb der Pferdebahn den Schätzungswert des unbeweglichen Eigentums. Kapital: fl. 2 330 000 in Aktien à fl. 200. Die Aktien werden nach einem Tilgungsplane innerhalb der Koncessionsdauer getilgt; an Stelle der getilgten Aktien werden Genuss- scheine verabfolgt, welche auf die Super-Div. Anspruch haben. Bisher getilgt fl. 10 600. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St., die Aktien müssen spät. 8 Tage vor der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Zunächst der für die blanmässige Tilg. des A.-K. erforderliche Betrag, sodann bis 5 % Div. für die noch nicht getilgten Aktien, von dem etwaigen Überschuss eine von der G.-V. zu bestimmende Tantieme an den V.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Diyidenden 1890–98: 5½, 5¾, 6, 6, 5½, 5½, 5½, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Zahlstellen: Berlin: Breslauer Discontobank, Nationalbank für Deutschland; München: Bayerische Bank. Zahlung zum jeweiligen Tageskurse von kurz Wien. Kurs Ende 1896–98: 103.70, 104, 101 %. Notiert in Berlin. Eingeführt im Dez. 1896, erster Kurs am 29. Dez. 1896: 103½ %, wobei fl. 100 = M. 170. Usance: Seit dem 16. Mai 1898 werden die Aktien nach Ablauf des Geschäftsj. exkl. Div.- Schein mit Zinsberechnung ab 1. Jan. gehandelt. Direktion: Ingenieur Ernst Angermayer, Salzburg. Verwaltungsrat: Präsid.: Eugen Landau; Vice-Präsid.: Carl Ströhler; Baron von Verschuer, Curt Sobernheim, Regierungsrat Ernst Magnus, Bank-Dir. Stern, Saliger, Rat Harrar, Bankier Spängler, Alexander Werner. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Bahnanlagekto Salzburg-St. Leonhard 635 954, do. Carolinen- brücke-Parsch 109 107, do. Salzburg-Lamprechtshausen 1 178 000, do. Seilbahn 221 409, do. Pferdebahn 65 252, Omnibuslinien 42 997, Restaurationsanlage, Seilbahn mit Inventar 77 228, Materialien u. Inventar 26 320, Effekten 29 205, Bankguthaben 128 440, Debitoren 15 660, Kassa 189, Betriebsmittelkto 1800, Tilg.-Kto 25 841. – Passiva: A.-K. 2 319 400, Amort.-Kto 13 400, Kreditoren 26 195, nicht eingelöste Aktien u. Div. 359, Ern.-F. 4192, R.-F. 77 341, Reingewinn 116 520. Sa. fl. 2 557 407. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag aus 1897 208, Betriebseinnahmen 194798, Zs. 4972, Zuschuss der Vereinigten Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. aus dem Garantie- Vertrage 43 000 = fl. 242 978. – Ausgaben: Betriebsausgaben 103 886, allg. Unkosten 7219, Rücklagen 15 353, Reingewinn 116 520, welcher folgendermassen verwendet wird: 5 % Div. 115 970, Vergütung an die Rechnungsrevisoren 200, Vortrag auf 1899: 350. K. k. priv. Südbahn-Gesellschaft in Wien (Lombardische Eisenbahn). Gegründet: Im Jahre 1858, revid. Statut vom 16. Aug. 1898. Koncessionen: Vom 23. Sept. 1858, 13. April 1867, 27. Juli 1869. Die Dauer der Koncessionen währt bis 31. Dez. 1968. Geschichtliches: Im Jahre 1858 erfolgte die Gründung einer Ges., die vom Staate die Linie Wien-Triest mit den Zweigbahnen nach Laxenburg und Oedenburg erwarb, und die sofort auch einige andere Koncessionen empfing. Diese Ges. fusionierte sich noch in dem- selben Jahre mit der Lombardisch-Venetianisch-Central-Italienischen Eisenbahn und der Kaiser Franz Josefs-Orientbahn (Marburg-Ofen-Stuhlweissenburg-Neu-Szönyi und Oeden- burg-Kanisza). Zu diesem ersten Netz sind dann später noch verschiedene Koncessionen gekommen, die jetzt betriebenen eigenen Linien sind also teils 1858, resp. 1. Jan. 1859