Osterreich-Ungarische Eisenbahnen. 337 das Programm der von ihr durchzuführenden Investition zur Genehmigung vorzulegen. Die Regierung hat endlich noch ihre Zustimmung zu einer Statutenänderung der Süd- bahn in dem Sinne erteilt, dass die Amortisation der Aktien auch im Wege des börsen- mässigen Rückkaufes erfolgen könne. Die Südbahn hat andererseits der Regierung wichtige Rechte eingeräumt. Zunächst hat sich die Südbahn-Ges. verpflichtet, der Staats- verwaltung das Péage-Recht auf den Strecken Sachsenburg-Villach-Görz und Monfalcone zu koncedieren. Ferner hat die Südbahn für zZwei steierische Lokalbahnen, deren Betrieb sie jetzt schon besorgt, einen Garantiezuschuss bis zum Betrage von fl. 12 000 jährl. auf sich genommen. Es sind dieses die Linien Kapfenberg-An-Seewiesen u. Pöltschach-Gonobitz. Die Landesverwaltung von Steiermark hat sich jedoch verpflichtet, für ein eventuelles Betriebsdeficit dieser beiden Linien einzustehen. Ausserdem hat die Südbahn noch das Zugeständnis gemacht, dass sie ähnliche Garantien wie für die beiden genannten steirischen Bahnen, auch für andere anzuschliessende Lokalbahnen machen werde, unter der Voraussetzung, dass diese Bahnen geeignet erscheinen, dem gesellschaftlichen Hauptnetze einen Verkehrszuwachs zuzuwenden. Die Südbahn hat für den Fall des Ausbaues der Aspangbahn den Abschluss eines Frachtenkartells zugesagt. Ferner hat sie sich verpflichtet, den bestehenden Péagevertrag auf der Strecke Solenau-Wiener- Neustadt zu lösen, so dass die Aspangbahn auch auf dieser Teilstrecke ein von der Südbahn unabhängiges Geleise bauen kann. Überdies verpflichtete sich die Südbahn,. den bestehenden Betriebsvertrag bezüglich der Linie Cilli-Wöllan zu lösen, wenn die beiden im Bau befindlichen Bahnen Unzmarkt-Wolfsberg und Unterdrauburg-Wöllan vollendet sein werden. Dieses Übereinkommen mit der Regierung wurde in der G.-V. vom 26. Mai 1898 genehmigt. Kapital: frs. 375 000 000 = fl. 150 000 000, davon noch unverlost in Umlauf Ende 1898: frs. 366 059 000 = fl. 146 423 600 in Aktien à frs. 500 = fl. 200. Die Tilgung der Aktien beginnt mit dem Jahre 1873 und wird in der Art fortgesetzt, dass sämtliche Aktien während der Koncessionsdauer zurückgezahlt werden. Die zu tilgenden Aktien werden alljährlich entweder durch öffentliche Verlosung zur Rückzahlung bestimmt oder durch freihändigen Ankauf zum Zwecke der Annullierung erworben, falls und insoweit die- selben unter dem Nennwerte erhältlich sind. Inwieweit die eine oder andere Art der Tilgung stattfindet, sowie den Zeitpunkt derselben und die Form der Verlosung be- stimmt jeweils der Verwaltungsrat. Die Summe der im Wege des Ankaufes getilgten Aktien kann jedoch höchstens die Hälfte der gesamten emittierten Aktien erreichen. Die Nummern sowohl der gezogenen, als der freihändig angekauften Aktien werden veröffentlicht. Die Eigentümer der gezogenen Aktien erhalten ausser dem wirklich eingezahlten Kapital eine auf Inhaber lautende Genussaktie, welche ihnen auf den Überschuss des jährlichen Reinertrages nach Abzug eines der 5 % Verzinsung des Aktienkapitals entsprechenden Betrages gleiche Rechte mit den Inhabern nicht ge- tilgter Aktien giebt. Die durch Ankauf erworbenen Aktien werden für den Verkehr unbrauchbar gemacht. Für das Jahr 1898 geschah die Tilgung durch freihändigen Ankauf. 3 % Prioritäts-Obligationen, Serien A, C, 0, K, H, I, D, S, T, P, Z, F, V, M, U. frs. 1794 049 500 = fl. 717 619 800, davon noch in Umlauf Ende 1898: frs. 1589 337 000 = fl. 635 734 800 in Stücken à frs. 500. Zs.: 1. Jan., 1. Juli. Tilg.: Durch Verl. im Dez. per 1. Jan. bis 1968, Verstärkung nicht zulässig. Zahlst.: Wie für die Div. Zahlung der Coup. unter Abzug mit netto frs. 6.50 Gold. – Kurs Ende 1888–98: In Berlin: 60.10, 63, 67.10. 62.70, 63.60, 60.60, 68.75, 70.90, 74.20, 77.50, 76.60 %. – In Frankfurt a. M.: 60.10, 62.75, 67, 62.70, 63.40, 60.40, 68.70, 70.60, 74.25, 77.65, 76.15 %. Ausserdem notiert in Augsburg, Dresden, Hamburg, München. Beim Handel an der Börse frs. 100 = M. 80. 3 % Prioritäts-Obligationen, Serie X von 1871. frs. 375 000 000 = fl. 150 000 000, davon noch in Umlauf Ende 1898: frs. 346 782 000 = fl. 138 712 800 in Stücken à frs. 500. Zs.: 1. April, I. OÖkt. Tilg.: Durch Verl. im Dez. per 1. April bis 1968, Verstärkung nicht vorbehalten. Zahlst. und Zahlungsmodus: Wie die obigen 3 % Prior. Kurs Ende 1888–98: In Berlin: 60.20, 63.30, 67.10, 62.70, 63.30, 60.60, 68.75, 71.10, 74.30, 77.50, 76.30 %. – In Frank- furt a. M.: 60.30, 62.75, 76, 62.70, 63.40, 60.40, 68.65, 70.70, 74.30, 77,70, 76.20 %. Ausser- dem notiert in Augsburg, Dresden, Hamburg, München. 5 % Obligationen, Serie B (Specialanlehen für den Bau der Linien St. Peter-Fiume und Villach-Franzensfeste). frs. 125 000 000 = fl. 50 000 000, davon noch unverlost in Umlauf Ende 1898: fl. 47 497 200 in Stücken à frs. 500 = fl. 200. Zs.: 1. Jan., 1. Juli. Tilg.: Durch Verl. im Juli per 1. Jan. von 1870–1959, Verstärkung nicht vorbehalten. Zahlst.: Wie für die Div., in Wien: ausserdem Österr. Bodencreditanstalt, S. M. v. Rothschild; in Hamburg: M. M. Warburg & Co. Zahlung der Coup. und verlosten Oblig. ohne jeden Abzug in frs. Gold oder deren Kurswert. Beim Handel an der Börse fl. 100 = M. 200. Kurs Ende 1886–98: In Berlin: 103.80, 100.90, 104, 101.20, 104.40, 103, 105, 104.50, 108.60, 110.90, 109.25, 107.50, 107 %. – In Frankfurt a. M.; 104, 100.20, 104, 101.20, 104.20, 102.50, 104.75, 104.90, 108.70, 111.30, 109.30, 107.10, 107.10 %. – Notiert ausserdem in Augsburg, Dresden, Hamburg, Leipzig, München. 4 % Gold-Öbligationen von 1885. M. 40 000 000, davon bis Ende 1898 begeben: M. 39 530 400, 20 hiervon noch in Umlauf Ende 1898: M. 38 873 200, der Rest begeben am 4. Juli 1898 Staatspapiere etc. 1899/1900. I. XXII