Gewerkschaften. 387 Besitztum: Die Gewerkschaft besitzt vier Maximalgrubenfelder von je 2 189 000 qm oder zu- sammen 8 756 000 qm; sie besitzt drei Schachtanlagen, die mit neuen und grossen maschinellen Einrichtungen ausgerüstet sind. Schacht Tu. II, in einer Entfernung von 80 m nebeneinander ungefähr im Mittelpunkt des Grubenfeldes stehend, sind durch eine 4 km lange, normalspurige Eisenbahn an die Station Bruch der Strecke Wanne- Bremen-Hamburg angeschlossen, Schacht III ist durch eine Feldbahn mit den beiden ersteren Schächten verbunden. Wegen der günstigen Lage des Bergwerks zum Ems- Kanal hat die Gewerkschaft eine direkte Verbindung mit der Hauptstrecke dieses Kanals in Ausführung genommen. Zu diesem Zwecke ist an geeigneter Stelle eine Erweiterung des Kanalbettes zu einem 1,5 ha grossen Hafen ausgeführt, welcher mit den erforder- lichen Ladevorrichtungen versehen und an den Zechenbahnhof durch eine 2,3 km lange normalspurige Eisenbahn angeschlossen ist. Ferner besitzt das Werk eine Koksofen- anlage von 120 Öfen. Weitere 60 Koksöfen Dr. Otto Hoffmann'schen Systems mit den erforderlichen Anlagen zur Gewinnung von Teer und Ammoniak, sowie eine Benzol- fabrik, sind fertiggestellt und am 1. Juli 1898 dem Betrieb übergeben worden. – Die maschinelle Ausrüstung der Schachtanlagen besteht u. a. aus drei Fördermaschinen von zusammen 1300 Pferdekräften und drei grossen Wasserhaltungsmaschinen von zu- sammen 2800 Pferdekräften. Die ausserordentliche G.-V. vom 17. Mai 1898 hat auf An- trag des Grubenvorstandes beschlossen, behufs Erweiterung der Berechtsame die be- nachbarten Grubenfelder der Gewerkschaft Henrichenburg dem Grubenbesitz von König Ludwig anzugliedern. –— Das Bergwerk Henrichenburg besteht aus 13 neuen Feldern in einer Grösse von insgesamt 27 557 552 am, nach deren Erwerb die Grubenberechtsame von König Ludwig also 17 neue Felder mit einem Flächenraum von 36 313 552 qm = 3631 ha umfasst. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Die Geschäftserträgnisse der letzten Jahre sind: Förderung Reingewinn Ausbeute pro Kuxe 1389333Z .... M. 285 759.25 M. — 8 „ 398 056.59 „ – % „ 613 669.21 „ 339 18%% . „ 633 908.34 „ 200 183% „ 891 681.44 „ 400 1898 „508 753 „ 899 308.61 „ 400 Kurs der Kuxe Ende 1897–98: 11 200, 11 000 M. Notiert in Düsseldorf, Essen. 4 % Anleihe von 1898: M. 6 000 000 in Stücken à M. 1000. Zinsen: 2. Jan., 1. Juli. Tilgung: Vom 1. Juli 1904 ab durch Verlosung zu 102 % mit jährlich mindestens 2 % des ur- sprünglichen Anleihebetrages; vom 1. Juli 1904 ab Verstärkung und Totalkündigung mit sechsmonatlicher Frist zulässig. Sicherheit: Die Anleihe ist sichergestellt durch eine Kautionshypothek zur I. Stelle von M. 6 600 000 auf den Gesamtbesitz der Gewerk- schaft; ferner ist die Gewerkschaft verpflichtet, nach Erwerb der Feldesteile von Henrichenburg, welche bisher lastenfrei sind, die Eintragung auf diese zu erstrecken. Bis dahin bleiben die erworbenen Henrichenburg-Kuxe laut notarieller Verpfändungs- urkunde vom 26. Mai 1898 bei dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein zur Sicherheit der Anleihe verpfändet. Zahlstellen: A. Schaaffhausen'scher Bankverein in Berlin und Köln; Essener Credit-Anstalt in Essen, Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen, Herne; Gebr. Beer in Essen; Gewerkschafts- kasse in Bruch i. W. Aufgelegt M. 5 000 000 am 18. Juli 1898 zu 101.50 % in Berlin, Essen und Köln. Kurs Ende 1898: 101.60 %. Notiert in Berlin. Grubenvorstand: Vors. Carl Funke, Essen; stellvertr. Vors. David Kappel, Berlin; Gust. Hilgenberg, Essen; August Becker, Düsseldorf; Julius Stempel, Essen. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Berechtsamekto: „König Ludwig“' 2 288 000, „Beteiligung Henrichenburg- 2 975 000, Grunderwerb 397 094, Schacht T: Schacht- u. Grubenbau, Be- triebsgebäude, Maschinen etc. 3 597 000, Schacht II 1 570 000, Schacht III 578 001, Eisen- bahnanschluss 240 000, Koksöfenanlage 152 000, Luftkompressorenanlage 93 000, Wasser- leitungsanlage 19 300, elektr. Beleuchtungsanlage 13 000, Werkstätten u. Utensilien 34 000, Beamten- u. Arbeiterwohnungen 555 000, neue Koksöfen u. Gaskessel 173 407, Koksöfen- anlage mit Gewinnung von Nebenprodukten 147 392, Kanalhafen u. Anschlussbahn 51 343, Kassa u. Wechsel 8363, Barrücklage 506 803, Debitoren 1 461 659. – Passiva: Kapitalkto 7 665 905, Anleihe 5 483 000, Hypoth. 76 813, Disp.-F. 140 820, Oblig.-Zs. 109 800, Kreditoren 1 384 026. Sa. M. 14 860 365. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Tilgung der Grundschuld 60 000, Zs. auf Grund- u. Hypothekenschuld 144 200, Unkosten für die Aufnahme u. Begebung der neuen Anleihe 107 595, Ausbeute 400 000, Abschreib. 379 190. – Kredit: Kohlenförderungskto 691 529, Kokereibetriebskto 297 847, Teer- u. Ammoniakfabrikbetriebskto 65 598, Landpächte, Wohnungsmieten, Eisenbahnfrachten u. verkauftes Material 31 599, Anteil an dem Erlös aus einem verkauften Kux 4410. Sa. M. 1 090 985. XXV*