Gewerkschaften. 389 Erträgnisse: Bis Ende 1894 wurde Ausbeute nicht verteilt, an Zubusse wurden bis dahin M. 1 850 000 geleistet, 1895–98: M. 480, 810, 960, 960 pro Kux Ausbeute. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. 4½ % Hypothekarische Anleihe von 1895. M. 3 000 000 in Partialobligationen à M. 500, 1000. Davon in Umlauf Ende 1899: M. 2 817 470. Zs.: 2. Jan., 1. Juli. Tilg. in 28 Jahren, von 1896 ab durch Verl. zu 103 % am 1. Juli per 2. Jan.; vom 1. Juli 1896 ab verstärkte Tilg. zulässig. Sicherheit: Als Sicherheit dient der gesamte Grundbesitz der Gewerkschaft nebst Zubehör, auf welchen eine Kautionshypothek von M. 3 400 000 zu gunsten der Deutschen Bank in Berlin als Vertreterin der Inhaber von Partial-Oblig. dieser Anleihe eingetragen ist. Die Deutsche Bank als Pfandhalterin ist berechtigt und verpflichtot, die Löschung der Kautionshypothek insoweit zu bewilligen, als die Rückzahlung der Anleihe ihr nachgewiesen wird. Die Inhaber der einzelnen Oblig. können ihre Rechte aus denselben gegen die Gewerkschaft, abgesehen von den hypothekarischen Rechten, selbst- ständig geltend machen. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank; Anderbeck: Eigene Kasse; Köln: Bank für Rheinland u. Westfalen. Eingeführt in Berlin im März 1895. Kurs Ende 1895–98: 103.75, 103.75, 104.80, 103.40 %. Notiert in Berlin. Coup.-Verj.: Nach 4 J. Grubenvorstand: Vors. Leopold Surén, Stellv. Leopold Peill. W. v. Recklinghausen, Rochts- anwalt A. Sauer, Köln; W. Bödlinghaus jr., Elberfeld; Hermann Remkes, Krefeld; Dr. jur. Karl Brügmann, Düren. Direktion: J. Stechert, Anderbeck. Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft zu Eisleben. Gegründet: Die ältesten Nachrichten über den Mansfeld'schen Bergbau reichen zurück bis ins 12. Jahrh., sind aber sehr mangelhaft. Nach Spangenberg (Mansfeld'sche Chronik, Eisleben 1572) soll im Jahre 1199 bei Hettstedt an der Stelle, wo später die Ortschaft Kupferberg erbaut wurde, die erste Gewinnung von Kupferschiefer durch 2 Berg- leute (Nappian und Neucke) stattgefunden und sbäter die Erbauung des Hettstedter Schlosses durch die Grafen von Arnstein, sowie die Entstehung der Stadt Hettstedt selbst veranlasst haben. Nach anderen Nachrichten von Franke (Historie der Graf- schaft Mansfeld, Eisleben 1723) sollen die Grafen von Mansfeld zuerst im Jahre 1215 vom Kaiser Friedrich II. mit dem Bergbau beliehen sein. Dagegen behaupten andere Chronisten, wie Gmelin, dass die erste Beleihung dieser Grafen mit dem Bergbau erst im Jahre 1364 unter Kaiser Karl IV. und zwar innerhalb der sogenannten kaiserlichen Berggrenze erfolgt sei. Die Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft wurde im Jahre 1851 durch Konsolidation der vorherigen Silber-Kreuz-Kupferkammer-Ober- u. Mittelhütte'schen Gewerkschaften gebildet. Zweck: Die Ausbeutung des durch landesherrliche Verleihung oder unter anderem Rechts- titel erworbenen und ferner zu erwerbenden Bergwerkseigentums, das Aufsuchen, Er- werben und Verwerten von Fossilien und mineralischen Produkten aller Art, die Zu- gutemachung desselben und der Verkauf der daraus dargestellten Erzeugnisse in rohem oder verfeinertem Zustande, ferner die Verwaltung und Nutzung des ihr sonst gehörigen oder noch zu erwerbenden beweglichen und unbeweglichen Vermögens. Die Gewerk- schaft betreibt den Kupferschieferbau in 7 Revieren im Mansfelder See- und Gebirgs- kreise. Sie besitzt 4 Rohhütten, 2 Röstanstalten mit Schwefelsäurefabriken, 2 Spur- hütten, eine Entsilberungsanstalt, 2 Kupferraffinierhütten, eine elektrolytische Anstalt, Maschinenwerkstatt und eine Bergwerksbahn von 33 Kilometern Länge in denselben Kreisen, ferner Kupferhämmer etc. in Rothenburg a. d. Saale und Eberswalde, die Steinkohlenzeche „Mansfeld“ bei Langendreer in Westfalen und die beiden Koksanstalten in Riemke und auf Schacht Colonia in Westfalen, Forsten bei Wippra und Bräunrode im Mansfelder Gebirgskreise und Kalisalzlager im Mansfelder Seekreise. Produktion: 1889 1890 1891 1892 1893 Kupfer t 15 329.9 16 034.6 14 630.8 15 446.6 14 358.6 Durchschnittspreis p. 100 kg M. 112.35 119.13 115.60 100.47 99.02 Silber kg 86 714.4 88 124.8 80 512.2 85 984.1 75 307.6 Durchschnittspreis p. Ikg M. 126 140.12 132.17 116.17 103.99 1894 1895 1896 1897 1898 Kupfer t 15 202 15 078 18 535 18 248 18 335 Durchschnittspreis p. 100 kg M. 85.83 90.77 100.53 103.61 107.62 Silber kg 75 496.1 75 877 100 357 95 573 103 947 Durchschnittspreis p. Ikg M. 85.10 88.02 90.41 80.85 79.43 Kohlenförderung des Steinkohlenwerks bei Langendreer 1894–1898: 291 786, 312 651, 299 086, 307 818, 287 502 t. Kuxe: Stück 69 120 Kuxe. Ausbeute 1887–98: 40, 75, 65, 75, 40, 0, 0, 0, 25, 55, 40, 45 M. bro Kux. Zahlstelle für die Kuxe in Leipzig: Vetter & Co.