Ausländische Industrie-Gesellschaften. 23 Die Ges. baute und betreibt z. Zt. elektrische Centralstationen in St. Petersburg und Moskau. In Moskau besitzt sie eine ihr am 23. Sept./5. Okt. 1895 erteilte Koncession auf 50 Jahre. Erster Auskaufstermin Juli 1920, dann alle 5 Jahre nach einjähriger Kündigung, Auskaufspreis ist der durchschnittliche Reinertrag der 3 letzten Jahre ent- weder als Rente für den Rest der Koncessionszeit, oder als einmalige Zahlung bei Kapitalisierung der Annuität mit 5 %. Die Annuität darf keinesfalls weniger wie 5 % des Buchwertes der Anlagen zum Auskaufstermin betragen, der kapitalisierte Betrag nicht weniger wie der Buchwert. Erfolgt kein Auskauf, so gehen bei Ablauf der Kon- cession alle zum Betrieb erforderlichen Anlagen kostenlos an die Stadt über. Wenn die Div. auf das gesamte A.-K. 8 % übersteigt und für die 3 vorhergehenden Jahre nicht unter 6 % betrug, so ist die Hälfte des 8 % übersteigenden Überschusses unter die Kon- sumenten als Extrarabatt zu verteilen. Die Stadt erhält 6 % von der Bruttoeinnahme aus Stromlieferung für Beleuchtung, 3 % aus derjenigen für technische und sonstige Zwecke, pro Jahr mindestens Rbl. 15 000. Die Koncession ist keine ausschliessliche. In St. Petersburg ist der Ges. am 28. April /10. Mai 1898 eine Koncession auf 40 Jahre erteilt worden. Die Stadt kann am 10. Mai 1918 oder am 10. Mai 1928 die Anlage nach einjähriger Kündigung auskaufen. Kaufpreis ist der durchschnittliche Reinertrag der letzten 5 Jahre für den Rest der Koncessionszeit in Form einer Rente. Diese Rente darf 10 % des für die Petersburger Anlage aufgewendeten Kapitals nicht übersteigen. Nach Ablauf der Koncession ohne Auskauf fallen die gesamten für den Betrieb erforder- lichen Anlagen kostenlos der Stadt anheim. Die Abgaben betragen 9 % der Brutto- einnahme für Beleuchtungszwecke und 5 % von derjenigen für technische und andere Zwecke, mindestens Rbl. 10 000 pro Jahr. Die Koncession ist keine ausschliessliche. Die ersten Anlagen in Petersburg wurden im Jahre 1887, in Moskau 1888 errichtet. Dem damaligen Stande der Elektrotechnik entsprechend, arbeiteten dieselben nach dem Gleichstrom-Zweileitersystem. Die wachsenden Anforderungen in Petersburg und Moskau und die dadurch be- dingte Notwendigkeit, grössere Stadtgebiete der Energielieferung erschliessen zu können, nötigten die Ges., unter Ausserbetriebsetzung der alten, neue Centralstationen nach dem Drehstromsystem zu erbauen. Eine Drehstromcentrale, die z. Zt. 75 000 Lampen mit Strom versorgt, ist 1897 in Moskau in Betrieb gekommen, eine zweite, die jetzt 45 000 Lampen speist, im Jahre 1898 in St. Petersburg. Die Moskauer Centralstation liefert in grösserem Umfange Strom für den Betrieb einiger elektrischer Linien der dortigen Strassenbahn-Ges. Da die letzten Jahre als Baujahre zu betrachten sind und während derselben die Ausgabe neuer Aktien oder Oblig. nicht angemessen erschien, hat die Ges. mit ersten ausländischen Bankhäusern einen Vorschussvertrag abgeschlossen, wonach ihr die für den vertragsm. Ausbau der neuen Centralstationen in Petersburg und Moskau erforderlichen weiteren Kredite im Gesamtbetrage von Rbl. 6 000 000 zu günstigen Be- dingungen auf mehrere Jahre zur Verfügung gestellt worden sind. Kapital: Rbl.-Kr. 6 000 000 in 12 000 Aktien à Rbl.-Kr. 500. Aktiva. Bilanz am 16./28. Mai 1899. Passiva. Gewinn- u. Verlust-Konto. Grundst., Gebäude 1 576 943.02 Mech. u. elektr. Einrichtungen: a) Masch.-Gebäude nebst Rohrleit. 1 922 789.86 b) do. unbeendete 185 027.40 c) do. a. Unterstat. 143 445.83 Kabelnetz 3 523 060.76 Vermiet. Installat. u. Gegenstände 227 931.96 Werkzeuge, Möbeletc. 73 015.46 Unbeend. Installat. 62 174.78 Lagerbestand 364 612.78 Invent. d. alt. Stat. 2 098 596.83 Allg. Bauausgaben 780 913.95 Anfert. u. Besteuerung der Aktien 18 816.23 Kassa 24 279.23 Bankguthaben 438 261.52 Wertpapiere 419 600.93 Transit. Summen 67 107.44 Verschied. Debitoren 646 862.90 Rbl. 12 573 440.88 Aktienkapital 6000 000.– Versich.-Kapital 29 950.– Reservekapital 139 313.86 Strafgelderfond 504.57 Exploitationskreditoren: Lieferanten 39 825.53 Unbeend. Abrechn. 57 598.– Baukreditoren: a) Lieferanten b) Consortium 674 452.89 5 208 416.66 c) Verschiedene 3 355.59 Kautionen 103 240.– Reingewinn 316 783.78 Rbl. 12 573 440.88 Debet. Rbl. Gewöhnl. Ausgaben 668 649.02 Remonte 60 194.49 Installat. u. Magazin 335 353.60 Administration und sonst. Ausgaben Reingewinn 169 224.71 116 783.78 Rbl. 1 550 205.60 Kredit. Einnahmen: Rbl. a) Gewöhnliche 944 525.69 b) Verschiedene 74 506.09 Installat. u. Magazin 495 094.89 Zinsen etc. 36 078.93 Rbl. 1 550 205.60 Gewinn-Verwendung: Amortisation 63 356, R.-F. 25 342, Versich.-Kapital 2000, Tant. an Ver- waltung 13 500, do. an Revisionskommission 1500, do. an Betriebs-Dir. 13 000, Div. 180 000, Krons-Gewerbesteuer 18 084.