Staatspapiere des Deutschen Reiches. 13 Königreich Preussen. Stand der Staatsschuld: Nach dem Etat der Staatsschuldenverwaltung für das Etatsjahr 1899 betrug am 1. April 1900 die verzinsliche Schuld des Gesamtstaates seit 1866 M. 6 586 508 160. Die Aktien und Obligationen der verstaatlichten Eisenbahnen sind hierin mit M. 122 919 560 gegen M. 127 474 762 im Vorjahre enthalten. Die Schulden der neuen Landesteile betrugen am I. April 1900 M. 5 175 444. Die Gesamtsumme der Staatsschulden betrug daher M. 6 591 683 604. Budget für das Etatsjahr 1900: Einnahmen M. 2 472 266 033; Ausgaben M. 2 305 856 751 an fortdauernden, M. 166 409 282 an einmaligen und ausserordentlichen Ausgaben. Tilgung: Während früher in Preussen die Tilg. der Staatsanleihen ganz nach Belieben des Finanzministers durch Ankauf geschehen konnte, ist durch das Gesetz v. 8. März 1897, betr. die Tilg. von Staatsschulden, die Tilg. geregelt. Nach dem Gesetz soll für das Etats- jahr 1897/98 eine Tilg. in Höhe von mindestens ½ % und vom Etatsjahr 1898/99 ab eine solche in Höhe von jährl. mindestens % % der sich jeweils nach dem Staatshaushalts-Etat ergebenden Staatskapitalschuld vorgenommen werden. Eine Verrechnung auf bewilligte Anleihen ist einer Tilgung gleich zu achten. Die hierzu erforderlichen Beträge sind durch den Staatshaushalts-Etat unter Einrechnung der für eine planmässige oder durch bestehende Gesetze anderweit vorgeschriebene Tilgung von Staatsschulden bestimmten Summen hereit zu stellen. Ergiebt sich nach der Jakresrechnung ein Überschuss des Staatshaushalts, 80 ist derselbe im vollen Betrage zur weiteren TPilgung von Staatsschulden beziehungsweise Verrechnung auf bewilligte Anleihen zu verwenden. Zahlstellen: Berlin: Kgl. Staatsschulden- Tilgungskasse, Reichshauptbank, ferner sämtliche Reichsbankhauptstellen, Reichsbankstellen, die Regierungs-Hauptkassen, sowie die Kreiskasse in Frankfurt a. M. 3½ % Konvertierte konsolidierte Anleihe. Auf Grund des Gesetzes vom 23. Dez. 1896 wurde die bisherige 4 % konsolidierte Staatsschuld auf 3½ % durch Abstempelung herab- gesetzt mit dem ausdrücklichen Bemerken, dass vor dem 1. April 1905 keine weitere Herab- setzung des Zinsfusses erfolgen darf. Ausgegebener Betrag M. 3 592 667 850 in Stücken zu M. 150, 200, 300, 500, 600, 1000, 2000, 3000, 5000. Davon noch ungetilgt am 1. April 1900 M. 3 587 090 550. Zinsen: 2. Jan., 1. Juli und 1. April, 1. Okt. Von Konsortien fest über- nommen und aufgelegt M. 100 000 000 am 6. Juli 1876 zu 97 %, M. 50 000 000 am 6. u. 7. Dez. 1877 zu 93.75 % 1 60 000 000 am 2. u. 3. Mai 1878 zu 95.60 %, M. 60 000 000 am 7. u. 8. Nov. 1878 zu 94.40 %, M. 55 000 000 am 15. u. 16. Jan. 1879 zu 94.90 %. Kurs der 3½ % konvertierten Anleihe Ende 1881–99: In Berlin: 100.80, 100.60, 102.10, 103.25, 104.10, 106, 106.70, 108, 106, 105.10, 105.80, 106.75, 106.90, 105.75, 105. 50, 103. 90, 103. 30, 101.60, 97.90 %. – In Frankf. a. M.: 100.75,100, 101 , 103/ 104/'16, 165. 90, 106.50, 108 8.15 106.10, 105. 10 105.95, 106.75, 106.80, 105.75, 105.15, 104.05, 103.20, 101.70, 97.70 %. — Ende 1890–99: In München: 105.10, 105.90, 106.70, 106.70, 105.70, 105. 60, 104.10, 103.20, 101.20, 97.90 %. – In Hamburg: 105.25, 105.60, 106.75, 107.05, 105. 90, 105. 30, 104, 103. 20, 101.75, 97.85 0%. – Ausserdem in Augsburg, Braun- schweig, Bremen, Breslau, Dresden, Hannover, Köln, Königsberg, Leipzig, Stettin, Zwickau. 3½ % konsolidierte Anleihe. Betrag am 1. April 1900: M. 1 914 100 650 in Stücken à M. 150, 200, 300, 500, 1000, 2000, 5000. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Eingeführt am 4. Juli 1885 zu 98.50 %. Kurs Ende 1886-–99: In Berlin: 101.90, 100.40, 104.20, 103.50, 98.10, 99.10, 100, 100.50, 104.60, 104.40, 103.80, 103.25, 101.60, 97.90 %. – In Frankfurt a. M.: 101.90. 100.40, 104.20, 103.30, 98.10, 99.25, 100.05, 100.30, 104.40, 104.10, 103.75, 103.35, 101.65, 97.70 %. — Ende 1890–99: In München: 98, 99.20, 100, 100.25, 104.15, 104.35, 103.65, 103.20, 101.20, 97.90 %. – In Hamburg: 98.10, 98.70, 100.10, 100.75, 104.40, 104.35, 103.65, 103.25, 101.75, 97.85 %. – Ausserdem in Augsburg. Braunschweig, Bremen, Breslau, Dresden, Hannover, Köln, Königsberg, Leipzig. Stettin, Zwickau. 3 % konsolidierte Anleihe. Betrag am 1. April 1900: M. 962 397 400 in Stücken à M. 100, 150, 200, 300. 500, 1000, 2000, 5000, 10 000. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Auf- gelegt M. 65 000 000 am 9. Okt. 1890 zu 87 %, M. 250 000 000 am 20. Febr. 1891 zu 84.40 %, M. 180 000 000 am 9. Febr. 1892 zu 83.60 %, M. 140 000 000 am 11. April 1893 zu 86.80 %. M. 125 000 000 (von der Deutschen Bank in Berlin zu 91 % fest übernommen) am 9. Febr. 1809 zu 92 %. Kurs Ende 1891–99: In Berlin: 85.25, 86.20, 86.10, 96.25, 99.60, 99.30, 98, 94.30, 88.70 %. –— In Frankfurt a. M.: 85.50, 86.25, 86.10, 95.90, 99.60, 99.10, 97.40, 94. 95, 88.60 %. –— In München: 85.40, 86.25, 86.15, 95.55, 99.30, 99.15, 97. 60, 94. 30, 88. 60 %. – In Hamburg: 85.20, 86, 86.15, 96, 99.50, 99.20, 98, 94.60, 88. 70 %. Augsburg, Braunschweig, Bremen, Breslau. Dresden, Hannover, Köln, Renb. Leipzig, Stettin, Zwickau. – Zahlst. für die Zs. auch: London: Managers der London Joint Stock-Bank, Deutsche Bank (Berlin) London Agency, Stern Brothers; Amsterdam: Amsterdamsche Bank, Lippmann, Rosenthal & Co.; Brüssel: Balser & Co.; Antwerpen: Banque d'Anvers. 3½ % Staats-Schuld-Scheine von 1842. Ursprünglicher Betrag: M. 501 979 320, davon noch in Umlauf am Abpril 1899 M. 6 246 000 in Stücken à M. 75, 150, 300, 600, 900, 1200. 1500, 3000. Zinsen: 2. Jan., 1. Juli. Der Rest ist per 1. Jan. 1900 zurückgezahlt. Kurs Ende 1883–99: In Berlin: 99, 99.80, 99.90, 100.20, 100.10, 101.10, 100.30, 99.50, 99.90, 99.90, 99.80, 100.70, 10040, 100, 100.60, 100, 99. – In Frankfurt a. M.: 99, 99.50, 99 %, 100, 100, 101.100. 99.50, 100, 99.90, 99.80, 100.50, 100, 100, 100.50, 100, – %. — in Breslau. Köln, Königsberg, Leipzig, Stettin.