Landschaftliche Pfandbriefe. 33 in der Art bestellt werden, dass die Eintragung innerhalb der in den §§ 17–23 angegebenen Wertgrenzen und zur ersten Stelle erfolgt. 6) Die persönliche Verbindlichkeit aus dem Dar- lehensvertrage muss von jedem Besitzer des Grundstücks sofort beim Erwerb desselben in einer gerichtlichen oder notariellen Urkunde übernommen werden. Das Pfandbrief-Institut ist befugt, nach seiner Wahl wegen seiner Forderungen an das Mobiliar- oder Immobiliarvermögen des Schuldners sich zu halten. Auf gerichtliche Zahlungsstundungen kann sich der Schuldner nicht berufen. VIII. Die Inhaber der Neuen Berliner Pfandbr. haben sich vorbehaltlich ihrer Rechte aus § 15 des Statuts für alle aus diesen Schuldverschreibungen des Pfandbriefamtes entspringenden Forderungen in erster Linie an den Reservefonds ihrer Zinsgattung und die an demselben teilnehmenden Hypoth. zu halten. Letzteres geschieht in der Art, dass der Pfandbrief-Inhaber, soweit die Befriedigung seiner fälligen Forderungen nicht sofort aus der Kasse des Pfandbrief-Amtes erfolgt, befugt ist, in Höhe der ihm zustehenden Forderung aus diesen Hypoth. sich diejenigen richterlich mit den Rechten eines Cessionars überweisen zu lassen, welche er auswählt. Alle Rechte, welche dem Institut gegen das Grundstück oder den Besitzer zugestanden haben, gehen hierdurch auf ihn über. IX. Der Reservefonds jeder Zinsgattung hat für die an ihm teilnehmenden Pfandbriefdarlehen die etwa ausbleibenden Zinszahlungen der Grundbesitzer vorzuschiessen. Die Pfandbriefe des Berliner Pfandbrief- Amtes sind mündelsicher gemäss Artikel 74 Nr. 3 und Artikel 73 § 1 Abs. 2 des Preussischen Ausführungs-Gesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche vom 20. Sept. 1899. 5 % Pfandbriefe. Ausgegeben bis Ende 1899: M. 9 728 100, davon verzinslich seit Jan. 1900: M. 1 377 300 in Stücken à M. 150, 300, 1500, 3000. Zs.: 2. Jan., 1. Juli. Verl.: Im März per 1. Juli und im Sept. per 2. Jan. Tilg.: Die Berliner Pfandbr. können seitens des Inhabers gar nicht, vom Berliner Pfandbrief-Institut nur behufs der statutenmässig zu be- wirkenden Amortisation gekündigt werden, daher nicht konvertierbar. Kurs Ende 1890–99: 116.90, 113, 112.90, 116.10, 117.50, 121, 121.50, 119.50, 119.50, 118.30 %. Notiert in Berlin. 4½ % Pfandbriefe. Ausgegeben bis Ende 1899: M. 45 774 600, davon noch in Umlauf Ende 1899: M. 7 577 100 in Stücken à M. 300, 1500, 3000. Zs., Verl. u. Tilg.: Wie bei 5 % Pfandbr. Kurs Ende 1890–99: 111.60, 110.75, 109, 107.70, 112.50, 117.10, 115, 115.50, 117.90, 108.90 %. Notiert in Berlin. 4 % Pfandbriefe. Ausgegeben bis Ende 1899: M. 21 639 600, davon noch in Umlauf Ende 1899: M. 7909 800 in Stücken à M. 150, 300, 1500, 3000. Zs., Verl. u. Tilg.: Wie bei 5 % Pfandbr. Kurs Ende 1890–99: 104, 103.10, 104.40, 105.50, 108, 111.60, 113, 112.20, 109.50, 105.75 %. Notiert in Berlin. 3½ % Berliner Pfandbriefe. Ausgegeben bis Ende 1899: M. 18 856 800, davon noch in Umlauf Ende 1899: M. 9 203 400 in Stücken à M. 150, 300, 1500, 3000. Zs., Verl. und Tilg.: Wie bei 5 % Pfandbr. Kurs Ende 1890–99: 96.70, 96.90, 99, 99.20, 102.90, 105.70, 104.90, 104.10, 103.60, 99.20 %. Notiert in Berlin. 3½ % Berliner neue Pfandbriefe. Ausgegeben bis Ende 1899: M. 46 934 700, davon noch in Umlauf Ende 1899: M. 46 394 400 in Stücken à M. 100, 200, 500, 1000, 5000. Zs.: 2. Jan., 1. Juli. Verl. bisher noch nicht stattgefunden; seitens der Inhaber unkündbar, vom Pfand- brief-Institut nur kündbar behufs der statutenmässig zu bewirkenden Tilg. Kurs Ende 1895––99; 102.50, 101, 101.10, 99.70, 95 %. Notiert in Berlin. 3 % Berliner neue Pfandbriefe. Ausgegeben bis Ende 1899: M. 16 104 500, davon noch in Umlauf Ende 1899: M. 15 853 800 in Stücken à M. 100, 200, 500, 1000, 5000. Zs.: 2. Jan., 1. Juli. Verl.: Bisher noch nicht stattgefunden. Tilg.: Wie bei 3½ % neuen Pfandbr. Zahlst. für alle Pfandbr.: Berlin: Kasse des Berliner Pfandbriefamtes, Jacquier & Securius, National- bank für Deutschland. Kurs Ende 1895–99: 96, 94.30, 93.80, 92.70, 86.20 %. Notiert in Berlin. Verj. der Coup. in 4 J., der Stücke in 30 J. n. F. 4 % Berliner neue Pfandbriefe. M. 20 000 000, ausgegeben bis 27. Jan. 1900: M. 1 191 900, in Stücken à M. 100, 200, 500, 1000, 5000. Zs.: 2. Jan., 1. Juli. Tilg.: Wie bei 3½ % neuen Pfandbriefen. Zahlstellen: Berlin: Kasse des Berliner Pfandbrief-Amtes, Jacquier & Securius, Nationalbank f. Deutschland. Eingef. in Berlin im Jan. 1900, Erster Kurs am 12. Jan. 1900; 102 %. Verj. der Zinsscheine in 4 J., der verlosten Stücke in 30 J. n. F. Central-Landschaft für die Preussischen Staaten in Berlin, Wilhelmplatz 6. Errichtet: Im Jahre 1873. Statuten genehmigt 21. Mai 1873, Nachträge 3. Jan. 1884, 9. Juni 1886, 6. März 1893 und 14. Juli 1898. Die in den Preuss. Staaten bestehenden land- schaftlichen Kredit-Institute, namentlich: die Westpreuss. Landschaft, das Ritterschaftl. Kredit- institut für die Kur- und Neumark Brandenburg, das Neue Brandenburg. Kredit-Institut, die Pommersche Landschaft, die Neue Pommersche Landschaft für den Kleingrundbesitz, das Kredit- Institut für die Ober- und Niederlausitz, die Landschaft- der Provinz Sachsen und seit 1896 auch die Schleswig-Holsteinische Landschaft bilden einen Verband zur Förderung des Kredits der Grundbesitzer, insbesondere durch gemeinsame Emission von landschaftlichen Central- Pfandbriefen, unter Vermittelung des Absatzes derselben. Mit Genehmigung der dem Ver- bande angehörenden Kredit-Institutekönnen demselben auch andere Preussische landschaftliche Staatspapiere ete. 1900/1901. I. III