44 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. Mecklenburgischer ritterschaftl. Kreditverein in Rostock. Zweck: Der Mecklenburg. ritterschaftl. Kreditverein, dessen letzte revidierte Satzung von 1899 datiert, ist ein Verein von Grundbesitzern des Mecklenburgischen, Wendischen und Stargardischen Kreises, welcher bezweckt, den Realkredit seiner Mitglieder durch Aus. gabe von Pfandbr. zu fördern. Die Pfandbriefbewilligung geschieht nur auf zwei Dritteile des Taxwertes der Güter, und muss der Betrag der ausgefertigten Pfandbr. als erste und bevorzugte Schuld in das Hypothekenbuch eingetragen werden. Pfandbr. werden nur auf die zum ritterschaftlichen Kataster steuernden Hauptgüter und deren Pertinenzen ausgegeben. Einzelne Pertinenzen können nicht aufgenommen werden, wenn das Hauptgut, zu welchem sie gehören, sich nicht im Kreditverein befindet; die Gebäude der Güter müssen gegen Feuers- gefahr versichert sein. Der Verein untersteht der landesherrlichen Oberaufsicht; für die vom Vereine ausgegebenen Pfandbr. haften die zum Kreditvereine verbundenen Gutsbesitzer aller drei Kreise mit ihren Gütern solidarisch. Die Pfandbr. sind seitens der Inhaber un. kündbar, der Kreditverein kann einzelne Pfandbr. den Inhabern nicht kündigen, doch bleibt eine gleichzeitige Kündigung aller in Umlauf befindlichen Pfandbr. mit landesherrlicher Ge. nehmigung vorbehalten. An jedem Zahlungstermine findet eine Auslosung von Pfandbr. statt, deren Betrag sich nach den zur Verf. stehenden Mitteln des sinkenden Fonds richtet. 3½ % Pfandbriefe. In Umlauf Ostertermin 1900: M. 37 505 650.50 in Stücken à M. 100, 200, 500, 1000, 2000, 3000, 5000. Zs.: 2. Jan., 1. Juli (Antonii u. Johannistermin). Tilg.: Nach den satzungsmässigen Bestimmungen. Zahlst.: Rostock: Hauptkasse: Hamburg: Hamburger Filiale der Deutschen Bank; Berlin: Deutsche Bank; Hannover: Ephraim Meyer & Sonhn; Leipzig: Frege & Co. Kurs Ende 1890–299: 95.50, 93.50, 97.30, 97.25, 101.25, 100.50, 100.75, 100.60, 100.50, 97 %. Notiert in Hamburg. Usance: Lieferbar sind nur die Pfandbriefe, welche bis 31. Dez. 1896 emittiert sind. Nassauische Landesbank in Wiesbaden. Gegründet: Im Jahre 1840 als Nassauisches Staatsinstitut, seit 1866 Königl. Preuss, Staatsinstitut. Lt. Ges. vom 25. Dez. 1869 wurde die Nassauische Landesbank mif Wirkung ab 1. Jan. 1870 dem kommunalständischen Verbande Wiesbaden mit allen Rechten und Pflichten überwiesen. Von diesem Zeitpunkte ab ist in Gemässheit dieses Gesetzes neben der Nassauischen Landesbank eine für sich bestehende Nassauische Sparkasse begründet. Beide Anstalten werden von der Direktion der Nassauischen Landesbank in Wiesbaden ver. waltet. Die Landesbank gewährt Darlehen gegen Verpfändung von Immobilien, sowie ohne hypothekarische Sicherheit an Gemeinden. Auf Grund dieser Geschäfte giebt sie auf Inhaber lautende Schuldverschreibungen (Pfandbr.) aus. Als Sicherheit der Passiva beider Institute gelten die Aktiva derselben, das eigene Vermögen der Landesbank und ausserdem die bedingungs- lose Garantie des Bezirksverbandes des Regierungsbezirks Wiesbaden. Die Sparkasse ge- währt Darlehen gegen Hypothek, gegen Bürgschaft, gegen Verpfändung von Wertpapieren und gegen Hinterlegung von Wechseln. Sie nimmt Spareinlagen von M. 1 bis M. 1000 zu 3 % und bis zu M. 30 000 zu 2 % verzinslich. Beide Institute haben in Frankfurt a. M. eine Agentur für den Stadt- und Landkreis Frankfurt a. M., ferner zahlreiche Agenturen im Regierungsbezirk Wiesbaden. Eigenes Vermögen der Landesbank Ende 1899: M. 6 456 291. R.-F. der Landesbank M. 2 017 385, Spec.-R. M. 24 095; R.-F. der Sparkasse M. 2 586 369. Pfandbriefe: In Umlauf am 31. Dez. 1899: M. 73 498 100. 3½ % Pfandbriefe Lit. F (abgest. bis 1. Juli 1890 4½ %). Emiss. 1878: M. 10 000 000. In Umlauf Ende 1899: M. 7 624 500 in Stücken à M. 200, 500, 1000 u. 2000. Zinsen: 2. Jan. u. 1. Juli. Verlosung: Im Dez. per 1. Juli. Tilgung: Ab 1890 innerhalb 50 Jahren. Kurs Ende 1881–99: 104, 103½, 103½, 103½, 1031/16, 103.50, 102.70, 102.60, 101, 98.90, 98.50, 98.75, 98.80, 101.75, 101.60, 101.20, 101, 100.25, 98 %. Notiert in Frankfurt a. M. 3½ % Pfandbriefe Lit. G (abgest. bis 1. Juli 1895 4 %). Emiss. 1880: M. 10 000 000. In Umlauf Ende 1899: M. 8 339 300 in Stücken à M. 200, 500, 1000 u. 2000. Zinsen: 2. Jan. u. 1. Juli. Verlosung: Im Dez. per 1. Juli. Tilgung; Ab 1. Juli 1895 innerhalb 50 Jahren, Kurs Ende 1882–99: 100 ¾6, 100 , 103, 103½, 104, 104.30, 104.25, 103, 102.10, 102.05, 102.40, 101.30, 101.40, 101.60, 101.20, 101, 100.25, 98 %. Notiert in Frankfurt a. M. 3½ % Pfandbriefe Lit. H. Emiss. 1882: M. 6 000 000. In Umlauf Ende 1899: M. 4 909 900 in Stücken à M. 200, 500, 1000 u. 2000. Zinsen: 2. Jan. u. 1.Juli. Verlosung: Im Dez. per 1. Juli. Tilgung: Ab 1. Juli 1885 in 50 Jahren. Kurs Ende 1885–99: 98, 101, 99.85, 101.90, 100.95, 98.90, 98.50, 98.75, 98.80, 101.75, 101.60, 101.20, 101, 100.25, 98 %. Notiert in Frankfurt a. M. 3½ % Pfandbriefe Lit. J (abgest. bis 1. Jan. 1890 4 %). Emiss. Juli 1884: M. 12 000 000. In Umlauf Ende 1899: M. 4 508 400 in Stücken à M. 150, 300, 600, 1500 u. 3000. Zinsen: 2. Jan. u. I. Juli. Verlosung: Im Juni per 2. Jan. Tilgung: Ab 1890 innerhalb 50 Jahren. Kurs Ende 1884–99: 102 ¾, 103, 103.40, 102.90, 101.10, 100.70, 98.90, 98.50, 98.80, 98.80, 101.75, 101.70, 101, 100.50, 100.25, 98 %. Notiert in Frankfurt a. M. ――――― — ―,―