‚‚ eg ――― Ausländische Industrie-Gesellschaften. 265 abgeschlossen worden, nach welchem künftig für die Fabrikation von Knüpfteppichen zwischen beiden Ges. eine Art von Interessengemeinschaft besteht. Die deutsche Ges. wird ihren Export nach Österreich-Ungarn vollständig einstellen und ihre Kundschaft in Österreich-Ungarn an die Haas-Ges. überweisen, der sie alle jene Erfahrungen zur Verfügung stellen wird, die in ihren Etablissements in Schmiedeberg, Cottbus und Hannover verwertet werden. Als Entschädigung wird die deutsche Ges. mit einer ent- sbrechenden Quote an den zu erzielenden Erträgnissen der Knüpfteppich-Fabrikation der Haas-Ges. partizipieren. Zugleich wird eine Sanierung der Haas-Ges. durch Kapitals- abstempelung beabsichtigt. Besitztum: Die Gesellschaft besitzt a) Fabriketablissements: 1. zu Wien, Stumpergasse, 2. zu Ebergassing in Nieder-Osterreich, 3. zu Mitterndorf in Nieder-Osterreich, 4. zu Hlinsko in Böhmen, 5. zu Aranyeés-Maroth in Ungarn, 6. zu Bradford in England; b) eigene Warenhäuser: 1. zu Wien. am Stock im Eisenplatz, 2. zu Prag, am Graben; c) Niederlagen in Wien, Budapest, Prag, Graz, Lemberg, Linz, Brünn, Bukarest, Mailand, Neapel, Genua und Rom. Kapital: Goldfl. 4 000 000 in 40 000 Aktien à fl. 100; ursprünglich Goldfl. 5 000 000 auf Be- schluss der Generalversammlung vom 31. Okt. 1887 durch Rückkauf von fl. 1 000 000 auf fl. 4 000 000 herabgesetzt. In der Bilanz erscheint das Aktienkapital zugänglich s. Zt. hierauf erlöstem Goldagio in Höhe von 5. W. fl. 800 000 mit fl. 4 800 000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Spät. im Nov.; die Aktien müssen spät. 8 Tage vor der G.-V. deponiert werden. Stimmrecht: Je 50 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: a) 5 % Div., b) 10 % an den R.-F., c) 10 % Tant. an den V.-R., d) event. ein von der G.-V. zu bestimmender Betrag an den ausserord. R.-F., e) Rest als Superdiv. Dividenden 1883/84–1898/99: 6, 6, 6, 6, 6, 4, 2½, 2½, 2½, 2½, 2½, 3½, 4, 3½, 2½, 2 %. Zahlstellen: Dresden: Dresdner Bank, Günther & Rudolph. Zahlung der Dividende in M. wobei fl. 1 = M. 2 gerechnet wird. Kurs Ende 1890–99: 52.50, 50, 49.50, 55.75, 66.75, 67.50, 71.50, 59, 45, 45 %. Notiert in Dresden. Die Aktien wurden am 11. Dez. 1886 in Dresden zu 100 % eingeführt, wobei fl. 100 = M. 200. Usance: Seit 1. Juli 1893 werden beim Handel fl. 100 = M. 170 gerechnet, vorher fl. 100 = M. 200. Direktion: Laurenz Gstettner. Verwaltungsrat: Präs. Graf Anton Prokesch- Osten, Vicepräs. Kais. Rat Otto Huber, Dr. Ambros Nemenyi, Dr. Vict. Trotter, Fritz Günther, Dir. Hugo Marcus, Friedrich Spörer, Direktor der Vereinigten Smyrnateppichfabriken A.-G. in Berlin Bilanz am 30. Juni 1899: Aktiva: Fabrikskonto 845 480, Maschinen u. Gebäude 646 293, Realitäten 1 260 865, Kassa 34 559. Rimessen 363 295, Debitoren 1 393 542, Waren 2 719 751. Passiva: A.-K. 4 000 000, Goldagio 800 000, Kreditoren 1 443 915, Steuernreserve 6026, R.-F. 281 894, ausserordentl. R.-F. 577 612, alte Div. 400, Vortrag 15 000, Reingewinn 138 937. Sa. fl. 7 263 786. Gewinn u. Verlust 1898/99: Debet: Handlungsunkosten 211 916, Steuern 16 274, Verluste bei Fallimenten 6410. Provisionen 13 561, Reingewinn 138 937. – Kredit: Gewinn bei Waren 362 900, Fabrikationsgewinn 24 200. Sa. fl. 387 100. Verwendung des Reingewinns: Abschreib. 32 314, 2 % Div. 94 400, Spec.-Steuerreserve 10 000, Beamtenpensionsfonds 2223, Vortrag 15 000. Aluminium-Industrie-Actien-Gesellschaft zu Neuhausen (Schweiz) mit Zweigniederlassungen bei Rheinfelden (Baden) u. Lend (Österreich). Gegründet: Am 12. Nov. 1888, eingetragen am 16. Jan. 1889. Zweck: Jede Art der Ausnutzung der Elektrochemie und Metallurgie, insbesondere die Herstellung von Aluminium und Aluminiumlegierungen. Die Gesellschaft ist berechtigt, sich bei Unternehmungen, welche in den Rahmen ihres Zweckes fallen, als Aktionär, Kommanditist oder stiller Gesellschafter zu beteiligen oder auch in anderer Art in eine Societätsverbindung einzutreten. Durch Vertrag v. 12. Nov. 1888 hat die Gesellschaft von der Schweiz. Metallurg. Gesellschaft in Neuhausen deren Fabrikanlagen etc., sowie die dieser Gesellschaft zu- stehenden Heéroult'schen Patente für Belgien, Italien, Osterreich-Ungarn, Spanien, Deutschland und Schweden gegen Barzahlung von frs. 500 000 erworben. Ausserdem wurde der Schweiz. Metallurg. Ges. ein Anteil von 20 % an dem nach Verteilung von 6 % Dividende verbleibenden Reingewinne der Alum.-Ind.-Act.-Ges. solange eingeräumt, bis dieser Gewinnanteil frs. 800 000 betragen würde. Hiervon stand die Hälfte Herrn Heéroult zu. Durch Vertrag vom 15. Sept. 1893, von den beiderseitigen Gen.-Vers. am 8. bezw. 12. Mai 1894 genehmigt, hat sich die Schweiz. Metall. Ges. mit der Alum.-Ind.-Act.-Ges. derartig vereinigt, dass die Aktionäre ersterer Ges. für ihren gesamten Aktienbesitz 1324 Stück mit 50 % eingezahlte und liberierte Aktien der Alum.-Ind.-Act.-Ges.