266 Ausländische Industrie-Gesellschaften. empfangen haben, und sämtliche Aktiva und Passiva der Schweiz. Metall. Ges., wie solche sich aus der Bilanz vom 31. Dez. 1892 ergeben, mit Ausnahme des den Ver.- käufern verbliebenen Gewinnsaldos per 1. Jan. 1893 von frs. 53 551.83 auf die Alum.-Ind.- Act.-Ges. übergegangen sind. Infolge dieser Fusion ist die Gewinnabgabe an die Schweiz. Metallurg. Ges. weggefallen. Dagegen bleibt die Abgabe Herrn Héroult gegen- über mit der Massgabe bestehen, dass derselbe 5 % des nach Dotierung der Reserven und Bezahlung einer Dividende von 6 % verbleibenden Reingewinnes solange zu fordern hat, bis er eine Gesamtsumme von frs. 400 000 erhalten hat. Seitens der Regierung von Schaffhausen ist der Alum.-Ind.-Act.-Ges. unterm 27. Febr. 1889 das Recht der Entnahme von 20 cbm Wasser per Sekunde bei 20 m Gefälle am Rheinfall bei Neuhausen auf 40 Jahre gegen eine jährliche Abgabe von frs. 4 für die Bruttopferdekraft erteilt worden. Diese Wasserkraft repräsentiert 4000 Pferdekräfte, welche vollständig ausgebaut und ausgenutzt sind. Das Areal der Gesellschaft in Neuhausen hat einen Flächeninhalt von ca. 600 Ar, und befinden sich auf demselben Fabriksanlagen der Gesellschaft. Bei Rheinfelden (Baden) besitzt die Alum.-Ind.-Act.-Ges. auf einem Areal von 1110 Ar Anlagen zur Herstellung elektrochemischer Produkte. Zum Betrieb dieser Anlagen hat die Alum.-Ind.-Act.-Ges. 6 Turbinen à je 840 Pferdekräfte, d. h. total 5040 Pferde- kräfte von der Gesellschaft der Kraftübertragungswerke Rheinfelden für die Dauer der Koncession von 90 Jahren übernommen. Das Werk ist seit Frühjahr 1898 in Betrieb. Im Jahre 1898 erwarb die Gesellschaft die dem Konsortium der Lend-Gasteiner Wasserwerke gehörigen, im Ausbau begriffenen Wasserwerksanlagen in Lend-Gastein. Das genannte Konsortium hatte auf den Namen der K. K. Priv. Osterreichischen Länderbank die dem Grafen Westphalen unter dem 10. Mai 1890 erteilte Koncession zur Ausnutzung der Wasserkräfte der Ache bei Lend-Gastein erworben und den Aus.- bau der Wasserwerksanlagen nach den Plänen des Professors Intze zu Aachen in An- griff genommen. Das Konsortium hatte beim des Vertrages im Ganzen öst. Wäh fl. 750 000 eingezahlt, welche zu dem mit 300 000 Gulden öst. Währ. bewerteten Erwerb der Koncession, einschliesslich eines Pabak für die Vorarbeiten und für den Erwerb der erforderlichen Grundstücke, sowie für den in Angriff genommenen Bau zum grössten Teil bereits Verwendung gefunden hatten. Das Konsortium hat alle Rechte aus der Koncession vom 10. Mai 1890, die auf den Namen der K. K. Priv. Osterreichischen Länderbank zum Zwecke der Wasserwerksanlagen erworbenen Grund- stücke, sowie alle Rechte, welche das Konsortium in Ansehung dieser Anlage und der gedachten Koncession erworben hatte, ohne jede Ausnahme an die Alum.-Ind.-Act.- Ges. übertragen. Diese Gesellschaft hat dagegen alle Pflichten des Konsortiums aus den Verträgen, welche dasselbe zum Zweck der Herstellung der Wasserwerksanlage abgeschlossen hatte, namentlich auch aus den Verträgen mit Professor Intze und dem Leiter des Baues, übernommen. Die Übertragung erfolgte, wie alles am 1. Jan. 1898 stand und lag. Ausserdem hat sich das Konsortium verpflichtet, der Alum.-Ind.-Act.-Ges. noch öst. Währ. fl. 40 000 und frs. 250 000 bar zu zahlen; dagegen hat die Alum.-Ind.-Act.-Ges. dem genannten Konsortium nom. frs. 5 000 000 neue Actien al pari überlassen. Die auf diese Aktien eingezahlten frs. 2 500 000 zuzüglich der vom Konsortium vergüteten frs. 250 000 und öst. Währ. fl. 40 000 reichen nach den vorliegenden Anschlägen zur Fertigstellung der im Bau begriffenen Wasserwerksanlage aus. Die Koncession für die Wasserentnahme bei Lend, für welche in der Koncessions- urkunde eine Zeitbeschränkung nicht besteht, ist auf 8 cbm per Sekunde bei 93 m Gefälle erteilt, was 7500 Pferdekräften gleichkommt. Nach Ausbau der Kraft in Lend wird die Alum.-Ind.-Act.-Ges. über total 16,540 Pferde- kräfte verfügen, welche in erster Linie zur Herstellung von Aluminium und Aluminium- Legierungen in rohem, gegossenem und gewalztem Zustande und ferner von anderen Erzeugnissen der Elektro-Chemie und Elektro-Metallurgie Verwendung finden werden, und die Ges. zu einer jährl. Produktion bis zu 4000 t Rein-Aluminum befähigen. Die Alum.-Ind.-Act.-Ges. stellt in grossem Massstabe Calcium-Carbid her. Ausserdem hat die Alum.-Ind.-Act.-Ges. das gesamte Kommanditkapital der Chemischen Fabrik Goldschmieden H. Bergius & Co. in Goldschmieden bei Deutsch- Lissa in Schlesien von M. 600 000 für den Preis von frs. 1 191 125 erworben. Die ge- dachte Fabrik besteht seit dem Jahre 1865 und beschäftigt sich seit ihrem Bestehen mit der Fabrikation von Aluminiumsalzen als Specialität; sie stellt das für die Zwecke der Aluminium-Industrie erforderliche % her. Die Kommanditgesellschaft hat einen Gesamtgrundbesitz von ca. 31¼ ha, wovon ca. 10 ha mit Fabrikanlagen bebaut sind; sie beschäftigt augenblicklich 300 Arbeiter. Ausser der Fabrikation von Aluminium- oxyd erzeugt die Chemische Fabrik Goldschmieden schwefelsaure Thonerde und andere Aluminiumsalze für die Papierfabrikation und Färberei; als Nebenprodukt gewinnt sie kristallisierte Soda. Kapital: frs. 16 000 000 nach Erhöhung um frs. 5 000 000 auf Beschluss der ausserord. Gen.-Vers. vom 27. Jan. 1898 in 11 002 Aktien à frs. 1000 und 1666 Aktien à frs. 3000,