A―― Ausländische Industrie-Gesellschaften. 279 Effecten- und Wechsel-Bank zu 104¼ % Frankfurter Usance, in Wien und Budapest zu 120 %; von den letzten neuen Aktien wurden 5fl. 1 000 000 im Sept. 1898 in Frankf. a. M. eingeführt. Usance: Seit 2. Jan. 1899 werden beim Handel öfl. 100 = M. 170, vorher öfl. 100 = M. 200, ferner 4 % Stückzinsen, vorher 5 % gerechnet. Dividenden 1889/90–1899/1900: 5, 5, 5, 5½, 6, 7, 7½, 8, 8, 8, 8 %. Zahlbar spät. 1. Aug. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. – Zahlstellen: Frankfurt a. M.: Deutsche Effecten- und Wechsel- Bank; Wien: Union-Bank; Budapest: Ungarische Escompte- und Wechsler-Bank. Direktion: Dr. G. Stern, G. Frisch. Verwaltungsrat: Präs.: Hofrat Prof. Dr. A. von Walten- hofen; Vicepräs.: Geh.-Rat Dr. A. von Matlekovits, Excell. u. Gen.-Direktor A. von Mechwart, Kaiserl. Rat L. Altmann, Gen.-Direktor F. von Beck, Ingen. M. Déri, Hofrat R. Grimus Ritter von Grimburg, Advokat Dr. H. von Hampe, Dr. J. von Krausz, A. Ritter von Lindheim, Hofrat Johann Edler von Radinger, Dir. A. Weishut. Kölnische „... Gesellschaft (Société anonyme des Tramways de Cologne) mit Sitz in Br üssel, Domicil in Köln. Gegründet: Am 3. Juni 1882. Zweck: Bau und Betrieb von Strassenbahnen in Köln und den Vor- und Nachbarorten; zur Zeit Pferdebetrieb, doch ist elektrischer Betrieb in Aussicht genommen. Die Gesellschaft bildete sich 1882 aus der bereits bestehenden Kommanditgesellschaft E. Hardt & Cie. und der Firma F. de la Hault, deren gesamtes Aktivvermögen sie übernahm. Nach Ablauf der Koncession, welche 1886 bis zum Jahre 1916 verlängert wurde, fällt Bahnkörper und festes Material gratis an die Stadt; auch hat die Gesellschaft jährlich M. 11 200 an die Stadt zu zahlen und daneben den ent- sprechenden Gewinnanteil von 15 % unter Abzug vorstehender Summe. Die Betriebslängen der Linien sind folgende: 1) Rundbahn (5,45 km), 2) Querbahn (6,20 km), 3) Ringstrassenbahn (6,05 km), 4 Dom-Flora (2,58 km), 5) Stadtgartenbahn (10,72 km), 6) Neumarkt-Sülz (3,18 km), 7) Neumarkt-Lindenthal- Hohenlind (3,60 km), 8) Dom-Müngersdorf (6,45 km), 9) Dom- Bickendorf (5,06 km), 10) Heumarkt-Schlachthof (3,61 km), 11) Nippes-Flora (1,93 km), 12) Deutz-Mülheim (4,48 km), 13) Deutz-Kalk (3,45 Km). Zusammen 62,80 km. (Koncessionierte Linien 54, 08 km.) Ankauf seitens der Stadt Köln: Durch Vertrag vom 6. März 1900 hat die Stadt Köln das Unternehmen der Ges. mit rückwirkender Kraft bis 1. Jan. 1899 übernommen; die Betriebs- ergebnisse pro 1899 verbleiben daher der Stadt Köln gegen Zahlung von M. 1 000 000 = frs, 1 250 000 an die Ges. Die Stadt hat an die Ges. folgende Zahlungen zu leisten: 1) Als Wert des lebenden und toten Materials M. 1 335 980 = frs. 1 643 255. 40, zahlbar am 30. Juni 1913, 2) eine Annuität von M. 1 000 000, zahlbar während der Zeit vom 1. Jan. 1899 bis 30. Juni 1913. Ausserdem hat die Stadt das Recht, die Immobilien der Ges. bis zum 6. März 1901 zum Preise von frs. 3 256 034.47, zahlbar am 30. Juni 1913, zu erwerben. Der Stadt steht das Recht zu, die später fälligen Raten gegen eine Zins- vergütung von 4 % schon früher zu zahlen. Falls die Stadt bis zum 30. Juni 1913 den Betrieb an Dritte übertragen sollte, so muss der Betrieb der Ges. auch angeboten werden. Kapital: frs. 4 000 000 in 40 000 Aktien à frs. 100, eingeteilt in 15 000 einfache und 5000 fünffache Stücke. Die Aktien werden binnen 30 Jahren zu pari amortisiert (bis jetzt 8129 Stück); sie werden dadurch Genussanteilscheine und behalten den Couponbogen der zweiten Dividende. Die G.-V. vom 6. ÖOkt. 1896 beschloss, event. das Aktienkapital auf frs. 8 000 000 durch Ausgabe neuer Aktien zu erhöhen und ferner event. den Betrag, welcher für Erweiterungen und Einführung des elektrischen Betriebes erforderlich ist, durch Ausgabe von Schuldverschreibungen zu ergänzen. In allen Fällen einer Er höhung des Kapitals haben die Inhaber der Aktien ein Vorrecht auf die Hälfte, die Inhaber der Gründeranteile ein Vorrecht auf die andere Hälfte der neuen Aktien. Anleihe: frs. 2 000 000 in 4 % Obligationen, Stücke à frs. 500, wovon 1886 frs. 1 250 000 und 1890 frs. 750 000 emittiert wurden. In Ende 1899: frs. 1 414 500. Die noch in Umlauf befindlichen Oblig. von 1886 sind per 2. Jan. 1901 zur Rückzahlung gekündigt. Zs.: 2./1. resp. 1./7. Tilg.: Innerhalb 30 bezw. 26 Jahren nach Plan, verstärkte Tilg. oder Totalkündigung von 1892 ab zulässig. Eingeführt in Frankfurt a. M. 29. Juli 1886 zu 100.30 %. Kurs Ende 1890–99: 101, 98.50, 101, 100.05, 102.50, 103,70, 102, 101.30, 102, 99 %. Notiert in Frankfurt a. M. Genuss-Anteilscheine: Die Aktien werden binnen 30 Jahren pari amortisiert, sie werden dadurch Genuss-Anteilscheine und behalten den Couponbogen der zweiten Dividende. Gründer-Anteile: 8000 Stück ohne Nennwert; die Zahl dieser letzten Titel kann nur im Fall einer Verschmelzung erhöht werden. Kurs Ende 1898–99: frs. 710, 650. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: Jede Aktie und jeder Gründeranteil. = 1 St., Grenze der überhaupt vor- handenen bezw. 7 der an der Abstimmung t teilnehmenden Stimmen in einer Hand. Gewinn-Verteilung: 5 % zum Reservefonds, alsdann vorweg frs. 10 000 zu pari Amortisierung der Aktien, hierauf bis 5 % erste Dividende für amort. und nicht amort. Aktien. Die