Öt Luxemburgische Eisenbahnen. 35 der Kaiserl. Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen lt. Staatsvertrag vom 11. Juni 1872 zwischen dem Deutschen Reiche und Luxemburg; 2) die in Belgien be- legene Strecke (Luxemburgische Grenze bei Gouvy bis Spa) mit einer Länge von 55 km von der Verwaltung der Belgischen Staatseisenbahnen lt. Staatsvertrag vom 11. Juli 1872 zwischen dem Deutschen Reiche und Belgien. Von der jährl. Pacht von frs. 3 000 000 entfallen gemäss Art. 7 des letztgenannten Staatsvertrages frs. 2 500 000 auf die Deutsche Regierung und frs. 500 000 auf die Belgische Regierung. Die Pacht läuft bis zum 31. Dez. 1912. Ferner werden betrieben: 3) die im Jahre 1880 und 1881 eröffnete Zweig- bahn Esch-Redingen mit einer Länge von 12.20 km, wovon 10,69 km in Lothringen und 1,51 km in Luxemburg belegen, von der Kaiserl. Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen lt. Vertrag vom 9. Jan. 1877 und zwar zur Zeit und so lange ein förm- licher Pachtvertrag nicht zu stande kommt, für Rechnung der Eigentümerin gegen Er- stattung der Selbstkosten. Das Vertragsverhältnis dauert bis zum 31. Dez. 1959, kann jedoch seitens des Deutschen Reiches am 31. Dez. 1912 mittels vorheriger einjähriger Kündigung gelöst werden; 4) die im Jahre 1883 und 1884 eröffneten und in Luxemburg belegenen Strecken im Düdelinger und Rümelinger Thale mit einer Länge von 12,62 km von der Kaiserl. Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen lt. Vertrag vom 22./24. Okt. 1882. Die jährl. Pachtsumme beträgt 4½ % der Anlagekosten; die Pacht läuft ebenfalls bis zum 31. Dez. 1912. 5) Die am 1. Jjuli 1888 eröffnete und in Luxem- burg belegene Strecke Ulflingen-Preussische Grenze mit einer Länge von 6,94 km ist an die Königl. Eisenbahndirektion Köln (linksrh.) lt. Vertrag vom 24. Febr. 1887 verpachtet. Die jährl. Pachtsumme beträgt 4½ % der Anlagekosten, welche M. 1 952 000 nicht über- steigen sollen; die Pacht läuft bis zum 31. Dez. 1959. Den Betrieb führt die Kaiserl. Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen für Rechnung der Pächterin gegen Erstattung der Selbstkosten. Kapital: frs. 25 000 000 in Aktien à frs. 500, davon sind getilgt bis Ende 1899: frs. 1 089 000; ferner frs. 39 700 privilegierte Aktien à frs. 100, welche 10 % Zinsen tragen und mit frs. 150 zurückgezahlt werden, davon sind getilgt bis Ende 1899: frs. 3600. Obligationen: 3 % Obligationen Serie I–IX im Gesamtbetrage von frs. 76 275 000, davon wird in Deutschland nur die Serie IX gehandelt. Frs. 22 300 000 in Stücken à frs. 500. Zinsen: 1. Mai, 1. Nov. Tilgung: Durch Verlosung im Aug. per 2. Nov. nach einem Tilgungsplane von 1888 ab innerhalb 72 Jahren. Zahlstellen: Berlin: Nationalbank für Deutschland; Frankfurt a. M.: Commerz- und Discontobank. Die Zahlung der Coupons sollte nach dem Prospekt frei von jedem Abzuge an Steuern und Abgaben erfolgen, ge- schieht aber seit 1892 unter Abzug von 3 % Steuern. Die verlosten Obligationen, welche anfangs zu pari eingelöst wurden, werden seit 1892 auch unter Abzug bezahlt, die ber 2. Nov. 1897 gezogen wurden mit frs. 499.40, die per 2. Nov. 1898 mit frs. 499.20; die per 2. Nov. 1899 mit frs. 499 eingelöst. Die Zahlung der Coupons und verlosten Obligationen geschieht in Deutschland zum jeweilig notierten Tageskurse von kurz Belgien. Aufgelegt in Berlin am 8. Juli 1888 frs. 5 000 000 zu 85.20 %, wobei frs. 100 = M. 80.50 berechnet wurden, eingeführt in Frankfurt a. M. am 7. Juni 1889 zu 88 %. Beim Handel an der Börse frs. 100 = M. 80. Kurs Ende 1890–99: In Berlin: 83.80, 85.60, 90, 91.10, 93.40, –, 92, –, –, – %. – In Frankfurt a. M.: 83.95, 86, 90.10, 91, 93.50, 91.80, 91.50, 92.80, 90.70, 88.20 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: Je 20 Aktien = 1 St., ferner 1 privileg. Aktie = 1 St., Maximum 10 St.; ausser- dem noch in Vertretung 10 St. Gewinn-Verteilung: 1) Der für den Dienst der Anleihen nötige Betrag; 2) 10 % Dividende an die privileg. Aktien und der für die Tilgungsquote derselben nötige Betrag; 3) Tilgungs- quote für die Aktien; 4) 5 % Dividende an die Aktie; 5) Rückzahlung event. Vor- schüsse des Staates. Von dem alsdann noch verbleibenden Überschuss 90 %, an die Aktionäre und 10 % an die Gründer. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Erstes Netz 37 224 697, Verlängerung der Nordlinie 17 796 651, Belg. Linie Spa-Grenze 11 460 827, Verlängerung bis Esch 2 637 687, specielle Ausgaben der Zweiglinie Rumelange u. Dudelange 2 338 958, specielle Ausgaben der Linie nach Saint-Vith-Stolberg 2 288 449, Verlust auf Deckung des Kapitals 1 295 921, Kassa u. lauf. Rechnungen 462 489. – Passiva: A.-K., Oblig. u. Subventionen 67 444 786, Kapital der Verlängerung bis Esch 2 559 770, Kapital der Zweiglinie Rumelange u. Dudelange 2 250 799, Kapital der Verbindungslinie Trois Vierges-Preuss. Grenze 2 224 356, diverse Kreditoren 326 728, Gewinn 699 241. Sa. frs. 75 505 681. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 81 781, Amort. alter Aktien 64 000, Amort. von 2 privil. Aktien 300, Zs. u. Amort. d. Oblig. 2 489 456, Steuern 32 256, Gewinn 699 241. — Kredit: Vortrag 12 550, Zs. 8990, Annuität d. deutschen Verwaltung 3 000 000, Garantie- betrag für die Verlängerung bis Esch 155 595, do. für die Zweiglinien Rumelange-Dude- lange 87 638, do. für die Verbindungslinie Trois-Vierges-Preuss. Grenze 101 422, diverse Einnahmen 838. Sa. frs. 3 367 035. Gewinn-Verwendung: 14 frs. per Aktie Div. auf die alten Aktien 669 662, Div. auf die privil. Aktien 3610, Vortrag 25 969. XXIII*