――― 362 Ausländische Eisenbahnen. Gewinn-Verteilung: Zunächst ein zu bestimmender Betrag zum Ern.-F., dann 0 % des An- lagekapitals zum R.-F., bis derselbe 5 % des gesamten Grundkapitals beträgt; hierauf 5 % an die Aktionäre: vom verbleibenden Reste wird die jährlich von der G.-V. zu be. stimmende Tant. dem V.-R. zugewiesen und der Überschuss an die Aktionäre als Super-Div. verteilt oder auf das neue Jahr als Gewinnsaldo übertragen. Die Div. werden spätestens am 1. Juli eines jeden Jahres ausgezahlt; auch kann am 1. Jan. schon eine Abschlags- zahlung auf die Div. erfolgen. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Anlage Pfivoz-M.-Ostrau-Witkowitz: Hochbau 243 238, Oberbau 737 046, Waggons 169 697, Maschinen 212 617, Grundkto 65 649, Flügelbahnen 31 392, Inventar 9752, Ablösungs- u. Übernahmekto 58 329, Materialvorräte 11 909, Ern.-F. 7165, transit. Kto 10 714, Kautionen 25 784, Effekten 16 522, Kassa 75 707, Debitoren 35 945; Anlage M.-Ostrau-Ellgoth: Baukto 243 415. Passiva: A.-K. 1 330 000, noch abzustempelnde Aktien 29 600, Spec.-R.-F. für In- vestitionen 400 752, alte Div. 2050, Ern.-F. 8000, Amort.-F. 2000, R.-F. 4204. Kreditoren 66 382, Vortrag a. 1898 4775, Reingewinn 107 125. Sa. K. 1 954 889. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Transporteinnahmen 270 940, diverse Einnahmen 16 705, Vortrag a. 1898 4775. – Ausgaben: Betriebsausgaben 155 922, besondere Aus- gaben 24 598, Vortrag a. 1898 4775, Reingewinn 107 125. Sa. K. 292 421. Gewinn-Verwendung: An Ablösungs- u. Übernahmekto 4000, R.-F. 1600, Amort.-F. 2320, 7 % Div. 93 100, Tant. an V.-R., Remun. an Beamte 4950, Vortrag auf 1900 K. 5930. Dividenden 1890–99: 5½, 5½, 5½, 5½, 5½, 5½, 5½, 5½, 6, 7 %. Verj. der Div. in 3 J. n. F. Zahlstellen: Berlin: Nationalbank für Deutschland; Breslau: Jacob Landau. Zahlung der Div. ohne jeden Abzug in Mark zum Wechselkurse von kurz Wien; Abschlags-Div. von 4 % am 2. Jan., Rest-Div. am 1. Juli. Aufgelegt am 17. Aug. 1887 zu 74.80 %, wobei fl. 100 = M. 200; seit 1. Juli 1893 aber fl. 100 = M. 170. Usance: Der Rest-Div.-Coup. wird auch nach Schluss des Geschäftsj. bis Fälligk. mitgeliefert; vom I1. Febr. 1899 ab versteht sich die Notiz nur für solche Stücke, auf welche fl. 100 zurückgezahlt worden sind, also das Stück à fl. 100. Kurs Ende 1890–99: 77, 74.50, 77.75, 92.25, 115, 113, 112, 120, 120, – %. Notiert in Berlin. Verwaltungsrat: Präs. k. k. Komm.-Rat Dr. Carl Freih. von Offermann, Brünn; Vicepräs. Geh. Komm.-Rat Hugo Landau, Reg.-Rat Wilh. Rauscher, Wien; Victor Ritter von Bauer, Brünn; Dr. Adalbert Johanny, Bürgermeister von M.-Ostrau, Nathan Lichtenstern, M.-Ostrau. Ausschliessend priv. Buschtéhrader Eisenbahn, Prag. Gegründet: Am 20. Nov. 1855. Letzte Statutenänd. von 1890. Zweck: Betrieb der auf Grund der Koncessionen vom 20. Nov. 1855 und vom 11. Jan. 1867 bereits hergestellten Eisenbahnen, sowie der Bau und Betrieb der durch die Allerh. Koncessionen vom 1. Juli 1868, 4. Aug. 1871, 12. Nov. 1872 und 30. Okt. 1873 bewilligten böhmischen Nordwestbahn etc. Betrieb der der Ges. gehörigen Kohlenwerke. Bahngebiet: Linien des Lit. A-Unternehmens: Hauptbahn: Prag (Bubna)-Priesen 115,362 km, Prag (Smichow)-Hostiwitz 19.518 km, Kladno-Kralup 25.092 Km, Duby-Altkladno 2,537 km, Luzna Lischan-Rakonitz 9.186 km, insgesamt 171,695 km, hierzu Lokalbahn Krupa- Kolleschowitz 12,017 km, 11 Kohlen- u. 15 sonstige Industrialbahnen 18,272 km, zu- sammen Haupt- und Nebenlinien Lit. A 201,984 km; Linien des Lit. B-Unternehmens: Hauptbahn: Priesen-Komotau-Eger 121,542 km, Priesen-Kaaden-Brunnersdorf 10,771 km, Komotau-Reitzenhain 37,265 km, Krima-Neudorf-Weipert 34, 807 km, Falkenau-Klingenthal 27,981 km, Tirschnitz-Franzensbad 4,122 km, insgesamt 236,488 km, hierzu 22 Kohlen- und 7 sonstige Industrialbahnen 25,252 km, zusammen Haupt- u. Nebenlinien Lit. B 261,740 km. Mittels Erlasses vom 24. Aug. 1896 forderte der Staat den Bau des zweiten Geleises auf sämtlichen eingeleisigen Strecken, auf welche Koncession v. 1. Juli 1868 Anwendung findet, doch kam am 15. Juni 1897 eine Vereinbarung zu stande, gemäss welcher auf Strecken von zusammen 199,515 km ab 1. Juli 1897 in 5 Jahren (alljährlich mindestens 40 km) zweite Geleise fertig zu stellen sind, auf den übrigen Strecken von 147,468 km Baulänge nur nach Bedürfnis, d. h. soweit täglich 42 (resp. 44, resp. 48) Züge verkehren. Weitere Vereinbarungen galten dem Bahnhof Karlsbad. Steuerfreiheit: Die Strecken Prag-Bubna-Hostiwitz, dann Duby-Kralup und Altkladno-Duby sind steuer- pflichtig. Die Strecke Krupa-Kolleschowitz ist von der Einkommen- und Erwerbsteuer bis 17. Mai 1912 befreit; die anderen Strecken genossen bis 5. März 1893 die Befreiung von der Hälfte der Einkommensteuer. Steinkohlenwerk Buschéthrad-Rabpitz umfasst ein Grubenfeld von 1 815 874 Klafter. Gefördert wird jetzt aus den Schächten Ferdinand, Antonia und Franz-Josef und hieraus 1899: 513 040 (1898: 517 683) t Kohlen mit einem beiden Netzen gemeinsamen Betriebsüberschuss von fl. 313 796 (6296 793/ erzielt; unter Berücksichtigung der Verzinsung und Amortisation des im Kohlenwerk invest. Kapitals schloss das Kohlenwerk im Jahre 1899 mit einem Überschuss von fl. 6660 (Fehlbetrag fl. 15 822).