Gewerkschaften. 453 Gewerkschaft der Steinkohlenzeche „Mont Cenis-' zu Sodingen i. W. Gegründet: Die Ges. der Steinkohlenzeche Mont Cenis ist durch behördlich am 13. Sept. 1874 bestätigtes Statut auf unbeschränkte Zeitdauer errichtet. Der Sitz war ursprünglich in Herne i. W. und ist später nach Sodingen verlegt worden. Anzahl der Kuxe: 1000. Besitztum: Die Gewerkschaft besitzt die Steinkohlenfelder Theresia I, Eugenie, Mathilde I; 4 % Louis und Jerome, konsolidiert unter dem Namen Mont Cenis mit einem Gesamtgruben- feld von ca. 5 165 000 Quadratmetern. Von dem angrenzenden Felde Veronika ist laut Pachtvertrag ein Teil von 564 000 Quadratmetern mit in den Bau Mont Cenis gezogen gegen eine Abgabe, die mit wachsenden Kohlenpreisen steigt. Der Kohlenreichtum der der Gewerkschaft gehörigen Grubenfelder wurde von fachmännischer Seite auf mindestens 75 Millionen Tonnen geschätzt. Die Zeche hat 4 Schächte, davon ein Doppelschacht, ein einfacher Schacht und zwei Wetterschächte. Die Förderbeteiligung beträgt am 1. Okt. 1899 700 000 t; ein fernerer Antrag auf eine weitere Erhöhung um 100 000 t ab 1. April 1900 liegt dem Kohlen-Syndikat vor. Der Betrieb der Gewerkschaft weist für die letzten Jahre folg. Resultate auf: Durch- Selbstkosten Verkaufspreis Gewinn = Förderung schnittszahl pro t Pro t resp. Ausbeute in t der im Durchschnitt im Durchschnitt Verlust — pro Kux Belegschaft in M. in M. in M. 1890/91 184 690 416 546.76 1891/92 187 770 £2 241 637.93 3 1892/93 177 006 – 242 697.98 1 1893/94 225 028 3 40 313.24 1894/95, 242 528 8P 76 215.80 * 1895/96 252 799 3 2 139 196.24 2 1896/97 268 612 1147 6.67 7.94 *2 133 117.01 33 1897/98 400 237 1623 6.64 £ 329 045.33 1898: M. 100 1898/99 536 234 1193 6.48 8.45 828 991.25 1899: „ 660 Beteiligungsziffer am 1. Jan. 1900 am Kohlensyndikat 700 000 t. Kurs der Kuxe in Essen Ende 1896––99: 5650, 6500, 8750, 14 800 M. pro Kux. Anleihe von 1896. M. 2 500 000 – Zwecks Rückzahlung der gekündigten 4½ % Anleihe von 1890 von M. 1 682 000 — in auf den Namen der Bergisch Märkischen Bank in Elberfeld lautenden Teilschuldverschreibungen in Stücken à M. 500, 1000, 2000, welche durch Blankoindossament übertragbar sind. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Tilgung: Inner- halb 20 Jahren nach einem Amortisationsplan vom 1. Okt. 1900 ab zu 103 %. Ziehung anfangs April per 1. Okt. Sicherheit: Die Gewerkschaft hat mit ihrem gesamten Grund- und Bergwerksbesitz, insbesondere mit dem in den Kreisen Dortmund und Bochum gelegenen Steinkohlenbergwerk Mont Cenis, eine im Grundbuche von Castrop Bd. VII Bl. 17, und in dem Grundbuche von Giesenberg-Sodingen Bd. II, Art. 12 ein- getragenen Kautionshypothek im Betrage von M. 2 700 000 bestellt. Zahlst.: Berlin: Deutsche Bank; Elberfeld: Bergisch Märkische Bank und deren Filialen. Aufgelegt in Berlin am 22. Dez. 1896 zum Kurse von 102.50 %. Kurs Ende 1896499: 102.50, 102.30, 101, – %. Notiert in Berlin, Essen. Coup.-Verj.: Nach 5 Jahren. Grubenvorstand: Vors. Carl Wahlen, Köln; Stellv. Bergrat H. Piceper, Bochum; Franz Merkens, Köln; Anton Hamers, Krefeld; Leo Hanau, Mülheim a. Ruhr. Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft zu Eisleben. Gegründet: Die ältesten Nachrichten über den Mansfeld'schen Bergbau reichen zurück bis ins 12. Jahrh., sind aber sehr mangelhaft. Nach Spangenberg (Mansfeld'sche Chronik, Eisleben 1572) soll im Jahre 1199 bei Hettstedt an der Stelle, wo später die Ortschaft Kupferberg erbaut wurde, die erste Gewinnung von Kupferschiefer durch 2 Berg- leute (Nappian und Neucke) stattgefunden und später die Erbauung des Hettstedter Schlosses durch die Grafen von Arnstein, sowie die Entstehung der Stadt Hettstedt selbst veranlasst haben. Nach anderen Nachrichten von Franke (Historie der Graf- schaft Mansfeld, Eisleben 1723) sollen die Grafen von Mansfeld zuerst im Jahre 1215 vom Kaiser Friedrich II. mit dem Bergbau beliehen sein. Dagegen behaupten andere Chronisten, wie Gmelin, dass die erste Beleihung dieser Grafen mit dem Bergbau erst im Jahre 1364 unter Kaiser Karl IV. und zwar innerhalb der sogenannten kaiserlichen Berggrenze erfolgt sei. Die Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft wurde im Jahre 1851 durch Konsolidation der vorherigen Silber-Kreuz-Kupferkammer-Ober- u. Mittelhütte'schen Gewerkschaften gebildet. 7 * — Zweck: Die Ausbeutung des durch landesherrliche Verleihung oder unter anderem Rechts. titel erworbenen und ferner zu erwerbenden Bergwerkseigentums, das Aufsuchen, Er-