–7 Landschaftliche Pfandbriefe. 53 Ferner hat die Bank das Recht, bis zum Betrage von M. 3 000 000 Banknoten aus.- zugeben, welche innerhalb des Königreichs Sachsen zirkulationsfähig sind. Das Banknoten- privilegium wurde durch Beschluss des Bundesrats v. 11./1. 1900 bis zum 1./1. 1911 verlängert. Die Banknoten müssen jederzeit auf Verlangen des Inhabers an der Kasse der Bank gegen bare Zahlung eingelöst werden; die Bank ist daher verpflichtet, einen baren Kassenbestand zu halten, der sich zu der Summe der in Umlauf befindl. Banknoten mind. wie 1: 3 verhält. Stammkapital: M. 1 740 000; an Reserven waren vorhanden Ende 1900: R.-F. M. 3 000 000, Spec.-R.-F. M. 5 037 295. Tilg. der Pfandbr. durch Rückkauf nach den statutarischen Be- stimmungen. Verl. ausgeschlossen. Zahlst.: Bautzen: Landständische Bank; Dresden: Filiale der Eandständ. Bank; Annaberg: Ferd. Lipfert; Chemnitz: Chemnitzer Bankverein; Döbeln: Döbelner Bank; Freiberg: Ludwig & Co.; Greiz: Becker & Co., Commanditgesellschaft auf Aktien, Zwickauer Bank; Herrnhut: C. F. Görlitz: Leipzig: Becker & Co., Commandit- gesellschaft auf Aktien; Löbau: G. E. Heydemann; Plauen i. V.: Vogtländische Bank; Ross- wein: Rossweiner Bank, Filiale der Döbelner Bank; Waldheim: Waldheimer Bank. Filiale der Döbelner Bank; Zittau: Bormann & Co., Oberlausitzer Bank; Zwickau: Zwickauer Bank. 3½ % Lausitzer Pfandbriefe. In Umlauf Ende 1900: M. 49 614 500 in Stücken à M. 500, 1000, 3000. Zs.: 1. Jan., 1. Juli. Eingeführt in Dresden im Juni 1885. Kurs Ende 1890–1900: 97.25, 97.50, 99.50, 99.50, 102.50, 102.50, 102, 101.50, 100, 95.75, 93 %. Notiert Dresden, Leipzig. 3 % Lausitzer Pfandbriefe. In Umlauf Ende 1900: M. 3 271 500. Eingeführt in Dresden im März 1896. Kurs Ende 1896–1900: 96, 95.50, 92, 86.75, 83.50 %. Notiert in Dresden. Verj. der Coup. in 4 J., der Stücke in 30 T. n. F. Direktorium: Landsyndikus Hofrat Georg Seehaussen, Gustav Bauersachs, Bautzen; Carl Bergmann, Dresden. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Hypoth. 62 629 770, Bestand der Forderungen an Ge- meinden im Königreich Sachsen 16 544 763, in Rückstand gebliebene Zs. 48 584, Kontokorrent- Debitoren nach Abzug der Kreditoren 2 493 329, Leihbank 711 080, Effekten 10789477, Grund- stücke 107 500, Kassa 2 408 461, die dem Jahre 1900 noch zu gute kommenden Hypoth.-, Leih- bank- u. Effekten-Zs. 201 118. – Passiva: St.-Kap. 1 740 000, R.-F. 3 000 000, Spec.-R.-F. 5 037 295, Banknoten 3 000 000, Pfandbr. 52 886 000, uneingelöst gebliebene Pfandbr.-Coup. 147 730, Amort.-Kto 1 978 650, Sparbankeinlagen 26 724 583, Pensions-F. 906 211, die dem Jahre 1900 noch zur Last fallenden Sparbank-Zs. 200 900, Reingewinn 312 714. Sa. M. 95 934 083. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Pfandbr.-Zs. 1 825 353, Sparbank-Zs. 801 249, Zs. an Landkreiskasse 60 900, do. an Pensions-F. 43 911, Verlust beim Verkauf von Pfandbr. 58 794, Abschreib. auf Effekten 231 408, Gehälter 105 259, Steuern u. Abgaben 26 636, Inventar 3694, Verwaltungsaufwand 12 991, Pfandbr.-Stempel u. Formulare 5745, Reingewinn 312 714. —– Kredit: Zs. von hypoth. Darlehen 2 186 358, do. v. Darlehen an Gemeinden 546 928, do. v. Effekten 400 129, do. aus dem Leihbankverkehr 39 528, do. a. d. Kontokorrentverkehr 182 514, do. von vorübergehenden Anlagen u. verschiedene Einnahmen 22 148, Provisionen u. De- positengebühren 111 050. Sa. M. 3 488 655. Gewinn-Verwendung: An die Landkreiskasse zu gemeinnützigen Zwecken 140 000; der Rest teils an den Verlustdeckungs-F., teils an andere R.-F. 0 0 *£ e 0 0 = 0 0 Landwirtschaftlicher Creditverein im Königreiche Sachsen zu Dresden. Statut genehmigt durch Allerh. Dekret v. 27./4. 1866, revidierte Statuten genehmigt am 1./12. 1875, neue Fassung der revidierten Statuten v. 15./5. 1899. Pupillarische Sicher- heit zugestanden in Sachsen durch Erlass des Justizministers v. 2./12. 18753 Der Verein hat den Charakter einer landschaftlichen Creditanstalt im Sinne von Art. 167 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche für das Deutsche Reich. Zweck: Der Landwirtschaftliche Creditverein im Königreiche Sachsen bezweckt teils durch Einzahlungen seiner Mitglieder, teils durch Ausgabe von Pfand- und Kredit- briefen seinen Mitgliedern den nötigen Credit zu gewähren. Jedes Mitglied ist ver- Pflichtet, ein Eintrittsgeld zu erlegen und einen Stammanteil zu begründen, der geringste Betrag eines Stammanteils ist M. 50, der höchste M. 1500. Die Stammanteile werden nicht verzinst, sondern tragen Dividende vom Reingewinn. Dividenden auf die Stammanteile 1890–1900: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 4, 4 %. Der Gesamtbetrag der St.-Anteile betrug am 31./12. 1900 M. 8 745 170.31 bei einer Mitgliederzahl von 15 173. Der Verein gewährt 1) unkündbare hypothekarische Darlehen auf Landgrundstücke nicht über % des Taxwertes, in Form von verlosbaren Pfandbriefen, 2) unkündbare Darlehen an Gemeinden oder Gemeindeverbände ohne Hypothekbestellung, gegen gehörig vollzogene Gemeindeobligationen in Form von verlosbaren Kreditbriefen etc. Tilg. für die einzelnen Serien: „Alljährlich oder aller halben Jahre sind soviel Pfand- und Kreditbriefe jeder Serie auszulosen, als der Tilg.-F., soweit er in Pfand- und Kreditbrief, mithin in M. 100 aufgeht, zu tilgen vermag. Die ausgelosten Pfand- und Kreditbriefe werden nach Serie, Litera und Nummer öffentlich unter Angabe von Zeit und Ort ihrer Auszahlung zweimal dergestalt bekannt gemacht, dass zwischen der ersten Bekanntmachung und dem Zahlungstermine mind. ein halbes Jahr inne liegt. Der Mindest-Tilg.-Satz ist bei Pfandbr.-Darlehen 0 % u. bei Kreditbr.-Darlehen ¾0 %%. Dem Verein