64 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. Gewinn-Verteilung: Zunächst mindestens 10 % zur Rücklage, bis dieselbe 15 % des Gesamt- betrages der Anteile erreicht hat; die G.-V. kann keinen geringeren Beitrag zur Rücklage und keine höhere Verteilung von Überschüssen an die Mitglieder der Ges. beschliessen, als der V.-R. vorschlägt; der Vorschlag des V.-R. muss vor der G.-V. der Aufsichtsbehörde mitgeteilt werden; sodann 5 % Div. an die Vorzugsanteile mit der Massgabe, dass, falls in einem oder mehreren Jahren der Gewinn nicht ausreicht, um den Vorzugsanteilen die Vorz.-Div. von 5 % zu gewähren, der Fehlbetrag aus demjenigen Reingewinn späterer Jahre nachzuzahlen ist, welcher nach Gewährung der Vorz.-Div. von 5 % für das letzte verflossene Geschäftsjahr an die Vorzugsanteile übrig bleibt, sodass also die Stamm- anteile erst dann div.-ber. werden, wenn den Vorzugsanteilen für alle verflossenen Geschäftsjahre die rückständige Div. voll gewährt ist. Bilanz (Berlin) am 31. Dez. 1900: Aktiva: Ausstehende u. rückständige Einzahlung abzügl. Voreinzahlung 1 129 450, Kassa 22 907, Effekten 264 257, unverrechnete Frachten 3495, Mobiliar 1, Vertrag mit der kaiserl. Regierung v. 20. Nov. 1890: 9 688 300, Kto versch. Beteiligungen 100 000, Schiffe 80 000, Häuser in Ostafrika 337 655, Hypoth. in Deutsch- Ostafrika 44 179, Plantage Union 1 806 479, do. Kikogwe 625 043, do. Maoa 589 963, Land- besitz 2 809 149, Gen.-Vertretung in Zanzibar 2 798 232, Niederlassung Nossibé 2 100 943. Passiva; St.-Anteile 4 128 900, Vorz.-Anteile 3 000 000, ordentl. Rücklage 151 820, Kurs-Rücklage 130 000, Versich.-Rücklage 330 000, Delkrederekto 185 337, unbezahlte See- versich. 194, alte Div. 1162, Zolloblig.-Schuld 9 688 300, Kredit. abzügl. Debit. 419 449, Abschreib. 4 043 037, Reingewinn 321 856. Sa. M. 22 400 054. Verwendung des Reingewinns: Zur ordentl. Rücklage 26 987, zum Delkrederekto 30 000, Brandschaden-Rücklage 70 000, 5 % Div. auf Vorz.-Anteile 75 000, 2 % Div. auf St.-Anteile 82 578, Vortrag 37 291. Dividenden 1891–1900: Vorz.-Anteile je 5 %, St.-Anteile 1891–99: 09 ¾ 1900 2%, Vorstand: Carl Bourjau, Komm.-Rat Alex. Lucas, Berlin. Verwaltungsrat: Vors. Carl von d. Heydt, I. Stellv. Komm.-Rat Hugo Oppenheim, Wirkl. Geh. Rat Staatsminister a. D. Hobrecht, Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Reuleaux, der Vertreter der Königl. General-Direktion der Seehandlungs-Societät, Adolf Bourjau, Berlin; Amts- gerichtsrat a. D. Dilthey, Arthur Pastor, Aachen; Rittergutsbes. von Sydow-Bärfelde, Bärfelde; August Neubauer, Hamburg; Oberbergrat Dr. Busse, Coblenz; Ludwig Delbrück, Berlin; Geh. Komm.-Rat Otto Andreae, Köln; Moritz Hasenclever, Remscheid; Graf von und zu Hoensbroech, Haag b. Geldern; Ernst Koenigs, Gottlieb Langen, Köln; Dr. C. A. Martius, Dr. Max Schoeller, Joh. Jul. Warnholtz, Berlin; Finanzrat Klüpfel, Dir. der Firma Fried. Krupp, Essen; S. A. Freih. von Oppenheim, Köln; Hofmarschall a. D. von Saint-Paul-Illaire, Fischbach; W. vom Rath, Frankfurt a. M. Gesellschaft Süd-Kamerun in Hamburg. Gegründet: Am 8S. Dez. 1898 als Kolonialgesellschaft in Gemässheit des deutschen Reichs- gesetzes vom 15. März 1888. Zweck: Erwerbung von Grundbesitz, Eigentum und Rechten jeder Art in Westafrika, sowie die wirtschaftliche Erschliessung und Verwertung der gemachten Erwerbungen ein- schliesslich aller afrikanischen Produkte. Die Ges. ist berechtigt, alle zur Erreichung dieser Zwecke dienlich erscheinenden Handlungen und Geschäfte nach Massgabe der dafür geltenden allgemeinen Gesetze und Verordnungen vorzunehmen oder zu veranlassen. Insbesondere ist die Ges. auch berechtigt, ohne dass aus dieser Anführung einzelner Befugnisse eine Beschränkung der allgemeinen Berechtigung hergeleitet werden könnte: a) die ihr gehörigen und etwa noch zu erwerbenden Gebiete auf ihre natürlichen Hilfs- quellen jeder Art zu erforschen; b) Wege, Eisenbahnen, Kanäle, Telegraphen, Dampf- schiffverbindungen und andere Mittel für den inländischen und internationalen Verkehr selbst oder durch andere herzustellen und zu betreiben; c) die Einv yvanderung zu fördern, Ansiedelungen zu gründen und für nützlich erachtete Bauten und Anlagen jeder Art auszuführen; d) Landwirtschaft, Bergbau, Rhederei, sowie überhaupt gewerbliche und kaufmännische Unternehmungen jeder Art zu betreiben oder zu unterstützen e) ihr ge- gehöriges Eigentum und ihr zuständige Rechte an Dritte dauernd oder auf bestimmte Zeit zu veräussern und zu übertragen; f) Anleihen für die Zwecke der Ges. gegen oder ohne Sicherheit aufzunehmen; g) sich an irgend einem Unternehmen, welches mit den Zwecken der Ges. in Zusammenhang steht, zu beteiligen, sei es durch Übernahme von Aktien, Obligationen und dergleichen, durch Subsidien, Darlehen gegen oder ohne be- sondere Sicherheit oder durch andere der Ges. zweckdienlich erscheinende Mittel; h) Zweig- niederlassungen im In- und Auslande zu begründen. In Ausführung ihrer Zwecke hat die Ges. zunächst sämtliche Rechte übernommen, welche die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes auf Grund des Protokolls vom 18. Juni 1898 den Herren Rechtsanwalt Dr. J. Scharlach zu Hamburg und Bergwerksbes. Sholto Douglas zu Berlin gewährt hatte, und welche inzwischen durch besondere Kon- cession mit unbeschränkter Dauer auf die Ges. übertragen worden sind.