256 Ausländische Banken, Hypotheken-Banken und Sparkassen. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Kassa, Münzen, Coup., Giroguthaben bei Oesterr.-Ungar. Bank 9 383 253, Portefeuille 56 992 499, Vorschüsse auf Effekten 53 812 856, Wertpapiere 21 699 461, Debitoren 108 703 561, Domänendarlehen 63 175 720, Hypoth.-Darlehen in Gold 8050 759, do. in Bankvaluta 179 635 203, Gemeinde-Darlehen in Bankvaluta 131 807 498, Annuitäten 700 274, Realitäten 4 570 971. – Passiva: A.-K. 24 000 000, Agio-F. 9 600 000, R.-F.: ordentl. 24 000 000, ausserord. 15 949 550, do. für Dubiose 644 831, Tratten 4 186 145, Kreditoren 159 096 705, Domänen-Pfandbr. 61 014 571, Pfandbr. in Bankvaluta 189 211 000, Präm.-Schuldverschreib. 133 468 000, Zs. von Pfandbr. u. Präm.-Schuldverschreib. 5 294 004, verloste Domänen-Pfandbr. 2 787 493, do. Pfandbr. u. Kommunal-Oblig. 42 822, do. Präm.- Schuldverschreib. 975 000, Darlehens-Zs. 506 687, Reingewinn 7 755 248. Sa. K. 638 532 055. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 15 603 581, Verwalt.-Unkosten 1 584 194, Steuern 1 504 228, versch. Spesen 63 066, Reingewinn 7 755 248. – Kredit: Darlehensgeschäfte 18 556 267, Bankgeschäfte 7 908 963, Vortrag a. 1899 45 088. Sa. K. 26 510 318. Verwendung des Reingewinns: Zum ausserord. R.-F. 2 400 000, Tant. an Gouverneur, Direktoren, Beamte sowie V.-R. 651 016, 20 % Div. 4 608 000, Vortrag 96 232. Dividenden 1864–1900: 3, 10, 12½, 13¾, 17½, 20, 18¾, 21¼, 26¼, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 7½, 1 ., 13 12 %, 13 7, 43 , 12½, 12½, 15 16¼, 16¼, 17½, 18 , 18¾, 18, 18¾, 18¾, 18, 20, 20 %. Zahlung: 1. Juli in Gold. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Gouverneur: Se. Exc. Dr. Jos. Freih. von Bezecny, wirklicher Geheimer Rat. Direktoren: Theodor Ritter von Taussig, Jul. Herz. Verwaltungsräte: Dr. Anton Freih. von Banhans, Exc., Marcus Graf Bombelles, Emil Freih. von Chertek, Exc., J. Freih. von Chlumecky, Exc., Dr. Arthur Graf Enzenberg, Exc., Comte Adrien de Germiny, Hofr. Dr. B. Giannelia, Dr. Joh. Freih. von Haimberger, Baron R. de Hottinguer, J. de Kerjegu, Dr. St. Ritter von Madeysky, Exc., Charles Mallet, Yr. Jos. Ritter von Mitscha, A. Freih. von Niebauer, Exc., F. Freih. von Nopesa, Exc., L. Freih. von Oppenheimer, P. Ritter von Schoeller, F. Ritter von Schwaiger. Censoren: Dr. Maxim. Freih. von Mayr, Dr. A. Millanich, Dr. A. Stein. K. K. priv. Oesterreichische Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe in Wien I, Am Hof 6 mit Filialen in Brünn, Karlsbad, Lemberg, Prag, Reichenberg, Triest und Troppau. Gegründet: Am 31./10. 1855. Dauer 90 Jahre. Letzte Statutenänd. v. 22./8. 1899 u. 3./4. 1900. Mit der Ungarischen Allgemeinen Creditbank in Budapest hatte die Credit-Anstalt 1870 einen Kartellvertrag bis Ende 1890 abgeschlossen, nach welchem sie sich bei der Bank- und Warenabteilung der genannten Gesellschaft mit einer Kapitaleinlage von fl. 3 000 000 beteiligte und hierfür aus dem Gewinn dieser Abteilung 40 % bezog. Infolge Vereinbarung von 1889 fand eine Verlängerung auf 5 bezw. 10 Jahre statt, sie erhielt für 1891 30 % und bezieht für die weiteren Jahre infolge am 24. Jan. 1891 er- folgter Rückzahlung der vertragsmässigen Einlage noch 25 %. Infolge des neuen Über- einkommens mit der Ungar. Allgem. Creditbank vom Jahre 1900 entfällt schon für das Jahr 1900 die prozentuale Beteiligung an den Erträgnissen gegen Leistung einer Pau- schal-Provision. Kapital: K. 100 000 000 = fl. 50 000 000 6. W. P. in 312 500 Aktien à K. 320 = fl. 160. Kapital- Reserve K. 20 000 352, Allgem. Reserve K. 16 000 000, Spec.-Reserve K. 4 000 000. Das Grund- kapital der Ges. ist auf fl. 100 000 000 (K. 200 000 000) bestimmt, begeben waren hiervon fl. 60000 000 in 300000 vollgezahlten Aktien à fl. 200. 1864 wurde durch Rückkauf von 50000 Aktien das Kapital auf fl. 50 000 000 und durch Rückzahlung ab 1. Juli 1869 von fl. 40 auf jede Aktie eine weitere Reduktion auf fl. 40 000 000 herbeigeführt. Die ausserord. G.-V. v. 22. Aug. 1899 beschloss Erhöhung um fl. 10 000 000 (auf fl. 50 000 000) in 62 500 Aktien à fl. 160 (div.-ber. ab 1. Jan. 1900), hiervon angeboten 4.–18. Sept. 1899 zwei Drittel der Aktien den Aktionären zu fl. 330 pro Stück (auf 6 alte Aktien 1 neue), und ein Drittel der Aktien den Begründern der Credit-Anstalt. – Bei Erhöhung des Grundkapitals über fl. 60 000 000 haben die Gründer der Anstalt das Vorrecht zur Übernahme von der hinauszugebenden Aktien, die anderen sind den Besitzern der Aktien vorbehalten. Bei der letzten Ausgabe neuer Aktien hatte ein Aktionär gegen die Credit-Anstalt Klage erhoben, weil seiner Ansicht nach den Gründern in diesem Falle kein Bezugsrecht zu- stand. Das Gericht hatte zwar in erster Instanz dahin entschieden, dass der Beschluss der Generalversammlung auf Überlassung von einem Drittel der jungen Aktien an die Gründer für nichtig zu erklären ist, in der hiergegen eingelegten Berufung erstritt aber die Credit-Anstalt ein obsiegendes Urteil, welches durch Entscheidung des obersten Gerichtshofs bestätigt wurde. Die G.-V. vom 3. April 1901 genehmigte ein zwischen der Oesterr. Credit-Anstalt und den Gründern der Credit-Anstalt mit Ausnahme der Rechtsnachfolger des Prager Bankiers Leop. Lämel abzuschliessendes Übereinkommen hinsichtlich Feststellung des Bezugsrechtes im Falle der Neuausgabe von Aktien, hier-