258 Ausländische Banken, Hypotheken-Banken und Sparkassen. K. K. priv. OÖsterreichische Länderbank in Wien I, Hohenstaufengasse 3 u. 5, mit Filialen in Prag und Paris. Kommanditen: Jeschek & Cie. in Bukarest und Braila, E. C. Mayer & Cie. in Graz. Gegründet: Im Jahre 1880. Dauer 90 Jahre. Zweck: Betrieb von Bankgeschäften aller Art. Kapital: K. 80 000 000 = öfl. 40 000 000) in 200 000 Aktien à K. 400 = öfl. 200; eingeführt am 25. April 1889 in Berlin zu 103 %, in Frankfurt a. M. zu fl. 206 per Stück. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im März od. April. Stimmrecht: Je 25 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vorweg 5 % Dividende, vom Rest 10 % zur Reserve, event. Dotierung der Specialreserve, 10 % Tantiemen, Rest als Superdividende oder Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Barbestände 12 917 407, Wechsel 47 373 338, Effekten 27 358 390, Inventar 229 656, Bankgebäude Wien 1673 477, Domäne Benatek (samt Industrial.) 9 210 280, Einzahlungen a. Kons.-Geschäfte 29 602 255, Vorschüsse auf Effekten 12 621 848, Pens.-F.-Effekten 2 356 621, Debitoren 193 428 073. – Passiva: A.-K. 80 000 000, ausserord. R.-F. 2 359 400, ordentl. R.-F. 4 651 241, Spec.-R.-F. 11 570 325, Tratten 59 912 761, verzinsl. Einlagen 24 339 065, unbeh. Div. u. Agiorückzahlungen 139 449, Pensions-F. 2 391 145, Kreditoren 144 392 421, Reingewinn 7 015 539. Sa. K. 336 771 345. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag a. 1899 1 920 019, Zs.: auf Wechsel 1 260 715, auf Devisen 697 207, auf Effekten 1 531 617, auf Effektenvorschüsse 543 721, im Kontokorrent 2 151 472, Provisionen 2 779 116, Gewinn an Devisen u. Valuten 311 444, do. an Effekten u. Konsortialgeschäften 330 654, verfallene Div. 1012. – Ausgaben: Gehälter 1 812 342. Spesen 1 125 179, Pensionsfondsbeitrag 81 542, Steuern u. Gebühren 1 280 122, Abschreib:: vom Inventar 33 519, vom Bankgebäude 84 000, auf dubiose Forderungen 94 735, Rein- gewinn 7 015 539. Sa. K. 11 526 977. verwendung des Reingewinns: 6 % Div. 4 800 000, an R.-F. 109 552, Tant. an V.-R. 54 776, Tant. an Gouverneur, Gen.-Dir., Dir. u. Beamte 54 776, an Reserve für einen Disp.-F. zu Pensionszwecken 100 000, Vortrag auf 1901 1 896 435. Dividenden 1890–1900: 6, 5½, 6½, 7, 8, 7, 6, 4, 5, 6, 6 %. Kurs: In Berlin Ende 1890–1900: 97.75, 88.75, 95.10, 103.50, –, –, –, –—, –, –—, – %. – In Frankfurt a. M. Ende 1890–98: fl. 192 /, 174, 189 , 204¼, 227½, 194, 212, 182½, 201 per Stück. Ende 1899–1900: 117.50, 1903. Usance: Die Notiz an der Berliner Börse versteht sich in Prozenten, wobei seit 1. Juli 1893 fl. 100 = M. 170, vorher fl. 100 = M. 200, gerechnet werden; seit 1. Jan. 1899 ist in Frankfurt a. M. dieselbe Kursnotiz, während früher der Kurs sich verstand in fl. per Stück, wobei fl. 100 = M. 200 gerechnet wurden. Der Dividendenschein wird auch nach dem 1. Jan. mitgeliefert. Verwaltungsrat: Gouverneur Graf Max Montecuccoli-Laderchi, Vice-Präsident Otto Seybel; Verwaltungsräte: Baron Bourgoing, N. Th. Dumba, Vicomte d'Harcourt, Fr. Hardt- muth, Sigm. Kann, Ritter von Kink, Jul. Klaczko, Alb. Laurans, Graf Mirbach-Harff, Baron Hely d'Oissel, Ed. Palmer, Dr. Leonh. von Schweigert, Graf Stadnicki. Direktion: Gen.-Dir. Ed. Palmer. Direktoren in Wien: Ludw. Aug. Lohnstein, H. Schuschny, wWilh. Kux. Direktor in Prag: Gustav Korner. Direktor in Paris: William Strauss. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Dresdner Bank; Frankfurt a. M.: Deutsche Vereinsbank; Stuttgart: Württemb. Vereinsbank; Wien: Eigene Kasse; Paris: Dieselbe. Oesterreichisch-ungarische Bank in Wien I, Herrengasse 14 u. 17. Gegründet: 1816 unter der Firma „Priv. österr. Nationalbank“. Jetzige Firma seit 27. Juni 1878. Ausser den beiden Hauptanstalten in Wien und Budapest unterhält die Bank noch 71 Filialen und 132 Nebenstellen. Sie beschäftigte 1900: 824 Beamte, 66 Unterbeamte, 335 Diener, 359 Arbeiter und 131 Arbeiterinnen. Das alleinige Noten-Privileg wurde ihr It. Gesetz vom 27. Juni 1878 (R.-G.-Bl. Nr. 66 u. XXV. ungar. Gesetzartikel v. J. 1878) auf die Dauer von 10 Jahren verliehen, lt. Gesetz vom 21. Mai 1887 (R.-G.-Bl. Nr. 51 u. XXVI. ungar. Gesetzartikel v. J. 1887) bis 31. Dez. 1897, alsdann brovisorisch bis 31. Dez. 1899 und durch die kaiserl. Verordnung vom 21. Sept. 1899 (R.-G.-Bl. Nr. 176) bezw. durch den ungar. Gesetzartikel XXXVII vom Jahre 1899 bis 31, Dez. 1910 ver- längert. Drei Jahre vor Ablauf des Privil. hat die G.-V. in Beratung zu ziehen, ob die Erneuerung des Privil. anzusuchen ist. Für den Fall, dass die Oesterr.-ungar. Bank das Ansuchen um weitere Verlängerung des Privil. stellen will, hat sie dasselbe wenigstens Zwei Jahre vor Ablauf des Privil. bei beiden Regierungen einzubringen. Im Falle des Ablaufes des Privil. oder der Auflösung der Bank vor dem Erlöschen des Privil. sind die Österr. und die Ungar. Regierung berechtigt, das gesamte, den Gegenstand des Privil. bildende Bankgeschäft, unter Abtrennung des Hypothekarkreditgeschäftes, welches der Bank verbleibt, im bilanzmässigen Stande und nach dem bilanzmässigen Werte zu über- nehmen. Im Falle der Ausübung dieses Rechtes erwerben die beiden Staatsverwaltungen das Eigentum an dem gesamten beweglichen und unbeweglichen Vermögen der Bank