Luxemburgische Eisenbahnen. 331 Kündigung gelöst werden; 4) die im Jahre 1883 und 1884 eröffneten und in Luxemburg belegenen Strecken im Düdelinger und Rümelinger Thale mit einer Länge von 12,62 km von der Kaiserl. Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen lt. Vertrag vom 22./24. Okt. 1882. Die jährl. Pachtsumme beträgt 4½ % der Anlagekosten; die Pacht läuft ebenfalls bis zum 31. Dez. 1912. 5) Die am 1. Juli 1888 eröffnete und in Luxem- burg belegene Strecke Ulflingen-Preussische Grenze mit einer Länge von 6,94 km ist an die Königl. Eisenbahndirektion Köln (linksrh.) lt. Vertrag vom 24. Febr. 1887 verpachtet. Die jährl. Pachtsumme beträgt 4½ % der Anlagekosten, welche M. 1 952 000 nicht über- steigen sollen; die Pacht läuft bis zum 31. Dez. 1959. Den Betrieb führt die Kaiserl. Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen für Rechnung der Pächterin gegen Erstattung der Selbstkosten. Die ausserord. G.-V. vom 30./5. 1901 lehnte die neue Kon- vention zwischen der Ges. und der Generaldirektion der Reichseisenbahnen in Elsass- Lothringen ab, welche für die Zeit vom 1./1. 1913 bis zum Ablauf der Koncession am 31./12. 1959 Geltung haben sollte, und beauftragte den Verwaltungsrat, von neuem mit der Generaldirektion der Reichseisenbahnen in Elsass-Lothringen wegen der Konvention zu unterhandeln. Aus der seitens der ausserord. G.-V. abgelehnten Abmachung seien folgende Punkte erwähnt. Danach sollte die Generaldirektion pachtweise den Betrieb weiter gegen eine jährliche Vergütung von frs. 4 000 000 führen, die auch ohne Abzug nach Ablauf der Koncession für die belgische Linie Trois-Vierges(Gouvy)-Spa bezahlt werden sollte. Die Generaldirektion sollte das mit dem event. Rückkauf letzterer Linie verbundene Risiko, ebenso die Verpflichtung, die von der luxemburgischen Regierung gegebene Subvention von frs. 8 000 000 zurückzuzahlen, übernehmen. Die Ges. hätte ihrerseits durch die neue Abmachung bis zum Ablauf ihrer sämtlichen Koncessionen eine Div. von frs. 31–32 für die alten Aktien von frs. 500 und von frs. 6–7 für die Genussscheine erlangt. Kapital: frs. 25 000 000 in Aktien à frs. 500, davon sind getilgt bis Ende 1900; frs. 1 147 500; ferner frs. 39 700 privilegierte Aktien à frs. 100, welche 10 % Zinsen tragen und mit frs. 150 zurückgezahlt werden, davon sind getilgt bis Ende 1900: frs. 3800. Obligationen: 3 % Obligationen Serie L=IX im Gesamtbetrage von frs. 76 275 000, davon wird in Deutschland nur die Serie IX gehandelt. Frs. 22 300 000 in Stücken à frs. 500. Zinsen: 1. Mai, 1. Nov. Tilgung: Durch Verlosung im Aug. per 2. Nov. nach einem Tilgungsplane von 1888 ab innerhalb 72 Jahren. Zahlstellen: Berlin: Nationalbank für Deutschland; Frankfurt a. M.: Commerz- und Discontobank. Die Zahlung der Coupons sollte nach dem Prospekt frei von jedem Abzuge an Steuern und Abgaben erfolgen, ge- schieht aber seit 1892 unter Abzug von 3 % Steuern. Die verlosten OÖbligationen, welche anfangs zu pari eingelöst wurden, werden seit 1892 auch unter Abzug bezahlt, die per 2. Nov. 1897 gezogen wurden mit frs. 499.40, per 2. Nov. 1898 mit frs. 499.20; per 2. Nov. 1899 mit frs. 499; per 2. Nov. 1900 mit frs. 498.90 eingelöst. Die Zahlung der Coup. und verlosten Oblig. geschieht in Deutschland zum jeweilig notierten Tageskurse von kurz Belgien. Aufgelegt in Berlin am S. Juli 1888 frs. 5 000 000 zu 85.20 %, wobei frs. 100 = M. 80.50 berechnet wurden, eingeführt in Frankfurt a. M. am 7. Juni 1889 zu 88 %. Beim Handel an der Börse frs. 100 = M. 80. Kurs Ende 1890–1900: In Berlin: 83.80, 85.69, 90, 91.10, 93.40, 92, –, – %. – In Frankfurt a. M.: 83.95, 86, 7 0 90.10, 91, 93.50, 91.80, 91.50, 92.80, 90.70, 88.20, 89.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: Je 20 Aktien = 1 St., ferner 1 privileg. Aktie = 1 St., Maximum 10 St.; ausser- dem noch in Vertretung 10 St. Gewinn-Verteilung: 1) Der für den Dienst der Anleihen nötige Betrag; 2) 10 % Dividende an die privileg. Aktien und der für die Tilgungsquote derselben nötige Betrag; 3) Tilgungs- quote für die Aktien; 4) 5 % Dividende an die Aktie; 5) Rüickzahlung event. Vor- schüsse des Staates. Von dem alsdann noch verbleibenden UÜberschuss 90 % an die Aktionäre und 10 % an die Gründer. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Erstes Netz 37 224 698, Verlängerung der Nordlinie 17 796 651, Belg. Linie Spa-Grenze 11 460 827, Verlängerung bis Esch 2 708 910, specielle Ausgaben der Zweiglinie Rumelange u. Dudelange 2 338 671, specielle Ausgaben der Linie nach Saint-Vith-Stolberg 2 318 047, Verlust auf Deckung des Kapitals 1 269 921, Kassa u. lauf. Rechnungen 432 135. – Passiva: A.-K., Oblig. u. Subventionen 67 444 787, Kapital der Verlängerung bis Esch 2 559 770, Kapital der Zweiglinie Rumelange u. Dudelange 2 250 799, Kapital der Verbindungslinie Trois Vierges-Preuss. Grenze 2 224 356, diverse Kreditoren 352 391, Gewinn 717 756. Sa. frs. 75 549 860. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 79 916, Amort. alter Aktien 67 500, Amort. von 2 privil. Aktien 300, Zs. u. Amort. d. Oblig. 2 490 566, Steuern 32 933, Gewinn 717 756. — Kredit: Vortrag 25 970, Zs. 11 047, Annuität d. deutschen Verwaltung 3 000 000, Garantie- betrag für die Verlängerung bis Esch 161 877, do. für die Zweiglinien Rumelange-Dude- lange 87 328, do. für die Verbindungslinie Trois-Vierges-Preuss. Grenze 101 913, diverse Einnahmen 836. Sa. frs. 3 388 971. Gewinn-Verwendung: 14.50 frs. per Aktie Div. auf die alten Aktien 691 723, Div. auf die privil. Aktien 3590, Vortrag 22 444.