336 Ausländische Eisenbahnen. lösungspreis bilden wird, welcher aber für den Fall, als der Stand und die Einrichtung der Bahn sich im betriebsfähigen Zustande befinden, nicht geringer sein kann, als das in der Koncessionsurkunde festgesetzte Baukapital. Das Baukapital ist nach der Koncessionsurkunde für die Hauptlinie Brasso (Kronstadt)-Zernest, Brasso Kezdivasärhely mit fl. 2 800 000, für die Flugelbahn Brassé (Kronstadt)-Hosszufalu mit fl. 400 000 fest- gesetzt. 2) Das sofortige Einlösungsrecht seitens des Staates tritt auch dann in Kraft. wenn die Vicinalbahn nachträglich einen solchen Anschluss erhält, welcher derselben den Charakter einer Verbindungs- oder Durchzugsroute verleiht. Hinsichtlich jener Bahnen, welche als Vicinalbahnen koncessioniert werden, obgleich die Linie derselben bereits zur Zeit der Koncessionierung mit einer Verbindungs-, Transit- oder Haupt- verkehrsroute zusammenfiel, tritt das sofortige Einlösungsrecht des Staates in Kraft, sobald die Gesetzgebung die betreffende Vicinalbahn als Hauptlinie deklariert. 3) Nach Ablauf von 30, vom Datum der Koncessionsurkunde gerechneten Jahren kann das Ein- lösungsrecht des Staates bedingungslos effektuiert werden. Der Einlösungspreis wird in diesem Falle nicht als Kapital, sondern auf Grund des Durchschnitts-Erträgnisses der letzten sieben bezw. fünf Jahre für die restliche Koncessionsdauer als Rente zu zahlen sein, welche Rente jedoch, insofern die Koncessionsurkunde keine andere Zinsen- bemessung enthält, nicht geringer sein kann als 5 % des effektiven Baukapitals. – In der Brasso- Häromszéker-Koncession ist eine solche andere Bedingung nicht enthalten. Kapital: K 2 240 000 = fl. 1 120 000 St.-Aktien und K 5 777 600 = fl. 2 888 800, (davon noch unverlost in Umlauf ult. 1900 K 5 693 600) Prior.-Aktien in Aktien à K 400 = fl. 200. Die Prior.-Aktien haben das Vorrecht vor den St.-Aktien sowohl in Betreff einer 5 % Div., als in Betreff des Kapitals bei der Amort. und bei der Liquidation der Ges. Reicht in einem Jahre das Reinerträgnis zur planmässigen Amortisation der Prioritätsaktien und zu einer 5 % Dividende nicht hin, so ist der Ausfall aus dem Erträgnis des künftigen oder eventuell der darauf folgenden Jahre zu decken, sodass die Stamm- aktien so lange keine Dividende erhalten können, bis die eventuellen Nachzahlungen auf die Prioritätsaktien gänzlich beglichen sind. Die eventuellen Nachzahlungen finden auf den Coupons desjenigen Jahres statt, aus dessen Erträgnissen die Nachzahlung beschlossen wird. Die Amortisation der Prioritätsaktien erfolgt nach einem Tilgungs- plane innerhalb 75 Jahren. Die Besitzer der ausgelosten Aktien erhalten ausser dem Nominalwert ihrer Aktien Genussscheine, die zwar keinen Anspruch mehr auf die 5 % Dividende haben, sonst aber dieselben Rechte wie die Aktien geniessen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: Je 10 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn werden vor allem die Amortisationsquote und die 5 % Dividende der Prioritätsaktien, sodann die 5 % Dividende der Stammaktien und, sofern die Amortisation begonnen hat, die betreffende Amortisationsquote bezahlt, vom etwaigen Überschusse mindestens 10 % zum Reservefonds, bis derselbe 10 % des Aktien- kapitals beträgt, 20 % Tantieme an die Direktion, Rest Superdividende auf sämtliche Aktien und Genussscheine. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Bau u. Inventar 8 017 600, Neuinvestitionen der Hauptlinie 200 610, do. der Trambahn 115 295, Industriegeleise zum Holzplatze in Brassé 5832, Debitoren 229 987, durch die kgl. ungar. Staatsbahnen von den Betriebseinnahmen zurück- gehaltene, jedoch seitens der Ges. nicht anerkannte Kosten der Schneeräumung 18 303, Kaution b. d. Trambahn 300, Kosten des Umbauprojektes der Brassé-Sepsi-Szent-Györgyer Linie 640, Tracierungskosten der Kézdiväsärhely-Bereczker Linie 6468, Depositen 66 409. Passiva: A.-K.: St.-Aktien 2 240 000, Prior.-Aktien 5 777 600, Tilg.-Kto der Prior.- Aktien 11 200, nicht eingelöste Prior.- u. Stamm-Aktien-Coup. 3635, R.-F. der Hauptlinie 76 650, do. der Trambahn 75 535, ausserord. R.-F. 64 675, Kreditoren 55 262, Depositen 66 409, Reingewinn 290 478. Sa. K 8 661 444. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag 3291, Betriebsergebnisse pro 1900 322 023, Zs. 5523. – Ausgaben: Verwaltungskosten u. Steuern 26 352, Amort. von 28 Stück Prior.-Aktien 11 200, R.-F. für strittige Schneeräumungskosten 574, Hochwasserschäden bei B.-Rozsnyo 2134, Agioverlust 99, Reingewinn 290 478. Sa. K 330 837. Verwendung des Reingewinns: Div. an Prior.-Aktien 285 240, Vortrag 5238. Kurs der Prioritätsaktien Ende 1896–1900: In Berlin: 105.30, 104, 101.50, 98.50, 94.10 %. –— In Frankfurt a. M. Ende 1896–98: 177½, 176, 172 fl. per Stück; 1899–1900: 100, 93.90 %. Aufgelegt die im Besitz der Eisenbahn-Renten-Bank befindlichen fl. 2 861 800 Prior.-Aktien in Frankfurt a. M. am 25./3. 1896 zu 89.50 % (wobei fl. 100 = M. 200), in Berlin am 22./7. 1896 zu 106.75 % (wobei fl. 100 = M. 170). Usance: Seit 1./1. 1899 versteht sich die Kursnotiz an den deutschen Börsen in Prozenten, wobei fl. 100 = M. 170, in Berlin auch früher so, in Frankfurt a. M. vorher fl. per Stück, wobei fl. 100 = M. 200. Dividenden 1892–1900: Prior.-Aktien: 4, 4½, 5½ % %%.... 0. 0, 0, 0, 1, 1, ¼, 0 %. Verj. der Div., Super-Div. und der verlosten St.-Aktien in 5 J., der verlosten Prior.-Aktien in 20 J. n. F. Direktion: Präs. Graf Nemes. Vicepr. Potsa; Ambrozovits, Adam, Dalnoky, Fenyvessy, Ger- hardt, Konyi, Bedö, Maurer, Mezei, Molnär, Szentiväwje, Baron Szentkereszty, Ugron. Aufsichtsrat: Anton Presseller, Franz Hiemesch, B. von Thuränszky, St. Pänczcl.