Osterreich-Ungarische Eisenbahnen. 355 K. k. priv. Lemberg-Czernowitz-Jassy Eisenbahn-Gesellschaft, Wien. Gegründet: Im Jahre 1864. Letztes Statut von 1885. Zweck: Betrieb der Eisenbahn von Lemberg über Czernowitz nach Suczawa, Betrieb der Eisenbahn von Suczawa nach Roman und der Zweigbahnen nach Jassy und Botuschani, Betrieb von Transportanstalten zu Wasser und Zu Lande, sowie von Hütten- und Montanwerken, Fabriken und anderen Etablissements. Koncessionen: Für die österr. Linien vom 11. Jan. 1864 und 15. Mai 1867; für die rumän. Linien vom 3. Okt. 1868. Dauer der Koncessionen bis 1. Sept. 1956, 15. Mai 1957 u. 1. Nov 1961. Bahngebiet: Strecke Lemberg-Czernowitz km 265,730, Czernowitz-Suczawa km 89,785, zu- sammen km 355,515, hierzu rumänische Strecke Suczawa-Jassy nebst Zweigbahnen km 224, 068. Ausserdem ist die Gesellschaft beteiligt an folgenden Lokalbahnen in Galizien und der Bukowina: 1) Lemberg-Belzec (Tomaszow), 90 km lang, 2) Kolomeaer Lokalbahn, 33 km lang, und 3) Bukowinaer Lokalbahnen, 168 km lang. Rückkaufsrecht: Der österreichische Staat ist berechtigt, die Strecke Lemberg-Czernowitz vom I. Sept. 1896, die Strecke Czernowitz-Suczawa vom 15. Mai 1897 anzukaufen und hat alsdann als jährliche Rente bis zum Ablauf der Koncessionen den Durchschnitts- reinertrag der 5 besten unter den 7 letzten J ahren, mindestens aber den garantierten Reinertrag zu zahlen; die rumänische Regierung kann die rumänische Linie vom 1. Nov. 1901 ab einlösen und hat als jährliche Rente den Durchschnittsertrag der letzten 7 Jahre, mindestens aber auch den garantierten Reinertrag zu zahlen. Laut Übereinkommen vom 8. März 1894 erfolgt seit 1. Jan. 1894 die Betriebsführung der Bahn nicht mehr für Rechnung der Gesellschaft, sondern für Rechnung des österreichischen Staates. Die Regierung hat für die Linie Lemberg-Czernowitz fl. 1 500 000 und für die Linie Czernowitz- Suczawa fl. 700 000 jährlich bis zum Ablauf der Koncession resp. bis zum Zeitpunkte der koncessionsmässigen Einlösung an die Gesellschaft zu zahlen. Die Lemberg-Czerno- witzer Bahn bleibt als selbständige Aktiengesellschaft bestehen und bezieht ausser obiger Einnahme von der österreichischen Regierung die rumänische Goldgarantie für die Strecke Suczawa-Jassy von frs. 3 865 173 und das Erträgnis ihrer Lokalbahnen. Kapital: K. 54 000 000 = fl. 27 000 000, davon sind bis Ende 1900 getilgt K. 256 000, in Aktien à K. 400 = fl. Silber 200; die Tilg. der Aktien erfolgt durch jährl. Verl. im Mai per 1. Nov. nach einem Tilgungsplane innerhalb der Koncessionsdauer. Die Besitzer der ausgelosten Aktien erhalten Genussscheine, welche an der Div. über 5 % gleich den nicht getilgten Aktien teilnehmen. Prioritäten: 4 % steuerpflichtige Anleihe von 1884. K. 28 560 000 = fl. 14 280 000, davon noch in Umlauf Ende 1900: K. 26 599 800 in Stücken à K. 600 = fl. 300. Zs.: 1. Mai, 1. Nov. Tilg.: Durch Verl. am 1. Mai per 1. Nov. von 1885 ab innerhalb 72 Jahren. Zahlst.- Berlin: Berliner Handels-Gesellschaft, Nationalbank f. Deutschland, Mendelssohn & Co., Rob. Warschauer & Co.; Breslau: Schlesischer Bankverein; Dresden: Günther & Rudolph; Frankfurt a. M.: Gebr. Bethmann, von Erlanger & Söhne; Hamburg: Norddeutsche Bank; Leipzig: H. C. Plaut; Amsterdam: Lippmann, Rosenthal & Co.; Wien: Österr. Länderbank. Zahlung der Coup. unter Abzug von 10 % Einkommensteuer, der verlosten Oblig. ohne jeden Abzug in fl. Silber. Beim Handel an der Berliner, Dresdner und Leipziger Börse seit 1. Juli 1893, an der Frankfurter Börse seit 1. Jan. 1899 fl. 100 = M. 170, vorher fl. 100 = M. 200. Kurs Ende 1886–1900: In Berlin: 67.50, 64.30, 68.10, 70.50, 74, 71.20, 73.30, –, 88.90, 92, 93.10, 93.75, 91.70, –, 86.50 %. – In Frankfurt a. M.: 67.50, 65, 67, 70.50, 72.80, 71, 72.50, 70.50, 75.20, 77.60, 79, 78, 78, 88, 86.50 %. –— In Leipzig: 67.50, 64.50, 67.60, 70.90, 7280, 71.50, 72.90, 85, 89, –, 93.25% 93, 91.80, — 8 99. In München Ende 1895–1900: –, –—, –, 91.50, –, = %. — Notiert ausserdem in Dresden. 4 % steuerfreie Prior.-Silber-Anleihe von 1884. K. 76 950 0000 s= fl. 38 475 000, davon noch in Umlauf Ende 1900: K. 72 386 400 in Stücken à K. 600 = fl. 300. Zs.: 1. Mai, 1. Nov. Tilg.: Durch Verl. am 1. Mai per 1. Nov. von 1885 ab innerhalb 72 J., Verst. zulässig. Zahlst.: Wie steuerpflichtige Anleihe von 1884. .. Zahlung der Coup. u. verlosten Oblig. ohne jeden Abzug in fl. Silber. Beim Handel an der Berliner, Dresdner und Leipziger Börse seit 1. Juli 1893, an der Frankfurter Börse seit 1./1. 1899 fl. 100 = M. 170, vorher fl. 100 = M. 200. Kurs Ende 1884–1900: In Berlin: 71.30, 72, 74.20, 69, 74, 76.30, 80, 77.90, 80.75, 91.25, 95.90, 97.25, 99.60, 99.70, 98.50, 95.10, 94.25 0%. = In Frankfurt a. M.: 71 ¾16, 72, 74.10, 70, 73, 77.20, 79.65, 77.70, 80.50, 78, 81, 82, 84.40, 84.50, 83.70, 95, 94.10 %. —– In Leipzig: 71.40, 72, 74.10, 70, 74.40, 76.60, 79.60, 78, 81, 91.10, 95.10, 97, 99.75, 99.50, 98.75, 94.80, 94.25 %. – In München Ende 1895–1900: 96.75, 99.30, –, 98, –, – %. – Notiert ausserdem in Dresden. Verj. der Coup. in 3 J., der verlosten Stücke in 30 J. .n. P. „ Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Ende April. Stimmrecht: Je 20 Aktien = 1 St., Max. inkl. Vertretung 60 St.: die Aktien müssen spät. 8 Tage vor der G.-V. deponiert wenden. Gewinn-Verteilung: Zunächst 5 % Dividende auf das Aktienkapital; vom etwaigen Über- schuss 10 % Tantieme an den Verwaltungsrat, Rest zur Verf. der ――