Osterreich-Ungarische Eisenbahnen. 3 371 Rückkaufsrecht: Nach Ablauf der Koncessionen ad 1–5 fällt das Eigentum der Unter- nehmungen ohne Entgelt dem Staate resp. der Stadtgemeinde Salzburg zu. Gegen Ent- schädigung kann der Staat die Unternehmungen zu 1, 2 und 5, die Stadtgemeinde Salzburg die Unternehmungen zu 3 und 4 auch schon vor Ablauf der Koncessionszeit erwerben. In diesem Falle zahlt der Staat für die noch fehlende Koncessionsdauer eine mindestens 5 % Rente oder eine dementsprechende Kapitalsabfindung, die Stadtgemeinde Salzburg für das Unternehmen zu 3 die gleiche Entschädigung, und für den Erwerb der Pferdebahn den Schätzungswert des unbeweglichen Eigentums. Kapital: K. 4 660 000 = fl. 2 330 000 in Aktien à K. 400 = fl. 200. Die Aktien werden nach einem Tilgungsplane innerhalb der Koncessionsdauer getilgt; an Stelle der getilgten Aktien werden Genussscheine verabfolgt, welche auf die Super-Div. Anspruch haben. Bisher getilgt K. 38 800. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St., die Aktien müssen spät. 8 Tage vor der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Zunächst der für die planmässige Tilg. des A.-K. erforderliche Betrag, sodann bis 5 % Div. für die noch nicht getilgten Aktien, von dem etwaigen Überschuss eine von der G.-V. zu bestimmende Tantieme an den V.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Bahnanlagekto: Salzburg-St. Leonhard 1 272 009, Carolinen- brücke-Parsch 218 215, Salzburg-Lamprechtshausen 2 356 000, Seilbahn 442 819, Pferdebahn 130 504; Omnibuslinien 85 994, Restaurationsanlage, Seilbahn mit Inventar 154 458, Ober- baubetriebsmaterialien 77 318, Inventar 25 952, Effekten 64 992, Bankguthaben 108 229, Debitoren 18 986, Kassa 5662, Projektskto 11 735, Tilg.-Kto 39 945. Passiva: A.-K. 4 621 200, Amort.-Kto 38 800, Kreditoren 40 508, Aktien- u. Div.-Rück- stände 12 657, Reserven: Ern.-F. 13 174, R.-F. (Betriebs-R.-F.) 8490, R.-F. (Investitions-F.) 42 829, Dubiose 2628, Reingewinn 232 532. Sa. K. 5 012 818. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag a. 1899 280, Betriebseinnahmen 415 037, Zs. 6216, Zuschuss der Vereinigten Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. aus dem Garantie- vertrage 53 000 = K. 474 253. – Ausgaben: Betriebsausgaben 207 913, Rücklagen 32 067, Abschreib. 1742, Reingewinn 232 532, welcher verwendet wird: 5 % Div. 231 380, Ver- gütung an V.-R. 700, do. an die Rechnungsrevisoren 200, Vortrag auf 1901: 252. Dividenden 1890–1900: 5½, 5 , 6, 6, 5½, 5½, 5½, 5, 5, 5, 9 Coup Ver n... Kurs Ende 1896–1900: 103.70, 104, 101, 87, 85 %. Notiert in Berlin. Eingeführt im Dez. 1896, erster Kurs am 29./12. 1896: 103½ %, wobei fl. 100 = M. 170. Usance: Seit dem 16. Mai 1898 werden die Aktien nach Ablauf des Geschäftsj. exkl. Div.- Schein mit Zinsberechnung ab 1. Jan. gehandelt. Direktion: Gustav Geyer, Salzburg. Verwaltungsrat: Präs. Gen.-Konsul Eugen Landau, Vice-Präs. Eisenbahn-Dir. Carl Ströhler, Bank-Dir. Regierungsrat Dr. Ernst Magnus, Bank-Dir. Kurt Sobernheim, Berlin; Bank- Dir. Dr. Paul Stern, München; k. k. Baurat Alex. Werner, Ober-Ing. Ernst Angermayer, Ober-Ing. Josef Saliger, Wien: Freih. von Verschuer, Bankier Carl Spängler jun., Salzburg. Zahlstellen: Berlin: Breslauer Disconto-Bank, Nationalbank für Deutschland; München: Bayerische Bank. Zahlung zum jeweiligen Tageskurse von kurz Wien. 0 22 * K. k. priv. Südbahn-Gesellschaft in Wien (Lombardische Eisenbahn). Gegründet: Im Jahre 1858, revid. Statut vom 16. Aug. 1898. Koncessionen: Vom 23. Sept. 1858, 13. April 1867, 27. Juli 1869. Die Dauer der Koncessionen währt bis 31. Dez. 1968. Geschichtliches: Im Jahre 1858 erfolgte die Gründung einer Ges., die vom Staate die Linie Wien-Triest mit den Zweigbahnen nach Laxenburg und Oedenburg erwarb, und die sofort auch einige andere Koncessionen empfing. Diese Ges. fusionierte sich noch in dem- selben Jahre mit der Lombardisch-Venetianisch-Central-Italienischen Eisenbahn und der Kaiser Franz Josefs-Orientbahn (Marburg-Ofen-Stuhlweissenburg-Neu-Szönyi und Oeden- burg-Kanisza). Zu diesem ersten Netz sind dann später noch verschiedene Koncessionen gekommen, die jetzt betriebenen eigenen Linien sind also teils 1858, resp. 1. Jan. 1859 erworben, teils von da bis 1873 erbaut. Nur kleine Nebenbahnen sind seitdem eröffnet. Von dem Netz der Ges. sind die Italienischen Linien durch Konvention d. d. Basel, 17. Nov. 1875 und Zusatzvertrag d. d. Wien, 25. Febr. 1876, vom Italienischen Parlament genehmigt am 27. Juni 1876, an Italien, die Strecke Karlstadt-Agram (49,2 km) 1880 an Ungarn verkauft worden. Seitdem sind aufs neue kleine Div. gezahlt. Die Ges. über- nahm den Betrieb der Barcs-Pakracz-Bahn. Sie empfängt von den Brutto-Einnahmen bis fl. 600 000 50 %, hat aber jedenfalls fl. 300 000 der B.-P.-Ges. abzugeben; von ferneren Einnahmen von mehr als fl. 600 000 bis f. 900 000 erhält die Südbahn 20 %, bis diese 20 und jene 50 % von der Gesamt-Einnahme 40 % ausmachen; steigen die Einnahmen über fl. 900 000, so bezieht die Südbahn 40 % der Gesamt-Einnahme. Im Bericht ist die Linie erwähnt in Gemeinschaft mit den gleichfalls von der Ges. betriebenen fremden XXIV-