384 Ausländische Eisenbahnen. Steuerfreiheit: Die Ges. geniesst vom 1. Juli 1880 ab für das neukoncessionierte Baukapital vom 2. Dez. 1894 ab eine 30jährige Befreiung von der Couponsteuer, die neue Linie auch von letzterem Tage ab auf 10 Jahre Befreiung von der Transportsteuer. Bahnnetz: Das Netz der gemäss Beschluss der Gen.-Vers. vom 29. Dez. 1885 vereinigten Bahnen erstreckt sich in einer Gesamtlänge von 390,51 km einerseits von Arad durch das Körösthal über Szent Anna und seit 13. Dez. 1889 über Borossebes nach Gurahoncz (21,50 km), seit 7. Nov. 1895 über Gurahoncz-Nagyhalmagy (28 km); seit 5. Dez. 1896 über N. Halmägy bis Bräd, anderseits von Arad über Mezöhegyes-Mako nach Szegedin und Mezöhegyes-Kétegyhäza nach Szent-Anna. Flügelbahn Borosjenö-Csermö (14,4 km), eröffnet 5. Jan. 1889. Die Ges. hat für die Dauer ihrer Koncession das Mitbenutzungs- recht der den Kgl. ungar. Staatsbahnen gehörigen Linie Szöregh-Szeged gegen Erlag eines Péage-Pauschalbetrages erworben. Ferner hat sie 1893 die Betriebsleitung der auf Kosten des Grafen F. Wenckheim erbauten Linie Borossebes-Menyhäza (22 km), sowie vom Jahre 1899 die Betriebsleitung der auf Kosten der „Ersten nieder-ungarischen landwirt- schaftlichen Eisenbahn-Actien-Gesellschaft“ erbauten Linie Koväcshäza-Kupa und Koväcshäza-Csaba (48 km) übernommen. Rückkaufsrecht: Der Staat ist berechtigt, vom Jahre 1906 an die Bahn zu erwerben. Behufs Bestimmung des Ablösungspreises werden die Reinerträgnisse der der wirklichen Ab. lösung vorangehenden 7 Jahre aufgerechnet, von welcher Summe die Reinerträgnisse der zwei ungünstigsten Jahre in Abzug gebracht werden, und bildet das Reinerträgnis der verbleibenden 5 Jahre die auf die rückständige ganze Dauer der Koncession zu entrichtende Jahresablösungsrente in der Weise jedoch, dass diese Rente nicht weniger als 6½ % des bis zu dem Tage der Ablösung faktisch investierten Bau- und Betriebs- einrichtungskapitals betragen kann. Es sind aber dabei jene nicht unbeträchtlichen Invyestitionen der Bahn, die in den Bilanzen als Privatvermögen figurieren, noch be- sonders abzufinden. Kapital: K 13 191 400 = fl. 6 595 700 Prior.-Aktien, hiervon verlost bis Ende 1900 K 199 000, und K 12 320 000 = fl. 6 160 000 St.-Aktien à K 200 = fl. 100 nach Erhöhung lt. Be- schluss der G.-V. v. 30./5. 1897. Die Prior.-Aktien haben vor den St.-Aktien das Vorrecht auf 6 % Div. und die Amortisation derart, dass, wenn in einem Jahre die Einkünfte der Ges. nicht hinreichen würden, um den Besitzern der Prior.-Aktien die 6 % Div. zu zahlen resp. die fällige Amortisationsquote auszufolgen, das Fehlende aus den Erträgnissen der folgenden Jahre nachgezahlt wird. Die Amortisation des Aktienkapitals erfolgt innerhalb der neunzigjährigen Koncessionsdauer nach einem Tilgungsplan durch Auslosung, und zwar erfolgt die Amortisation der St.- Aktien erst nach vollständiger Tilgung der Prior.-Aktien (lt. neuem Plan bis 1962). Die zur Rückzahlung gelangenden Beträge um- fassen lt. Plan für 1901–1910: K 23 600, 24 800, 26 400, 28 000, 29 600, 31 600, 33 200, 35 400, 37.400, 39 800. An Stelle der eingelösten Aktien werden Genussscheine aus- gegeben, welche auf die 6 % übersteigende Super-Div. Anspruch haben. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im zweiten Quartal; zur Beschlussfähigkeit ist ¼o des Aktienkapitals notwendig. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St.; die Aktien müssen 14 Tage vor der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Zunächst 6 % Div. und die jährl. Amort.-Quote der Prior.-Aktien, sodann 6 % Div. und die jährl. Amort.-Quote der St.-Aktien, sobald die Amort. derselben begonnen hat; vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an die Dir., 15 % an den R.-F, bis derselbe 10 % des A.-K. erreicht hat, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Eisenbahnbau 21 051 400, Eisenbahnergänzung u. In- vestierung 7 403 945, Kassa 130 228, Materialien 730 458, Wertpapiere 100 400, abgeschrieb. Prior.-Aktien 65 800, Kautionen 81 509, Vermögen des Pens.-F. 1 330 266, do. div. Hilfs-F. 3889, Debitoren 1 870 555, Privatvermögen: Industrieunternehmungen u. deren Bahnen, Zugehöre, Immobilien u. Mobilien 1 773 347. Passiva: St.-Aktien 12 320 000, Prior.-Aktien 12 992 400, abgeschrieb. u. eingelöste Prior.-Aktien 199 000, Eisenbahn-Erg.- u. Investierungs-R.-F. 800 000, zur Deckung von Baukosten verwendete Uberschüsse 1 845 212, Betriebs-R.-F. 497 255, R.-F. der Industrie- unternehmungen 674 900, Kautionen 81 509, Pensionseinzahlungen 1 669 319, Vermögen div. Hilfs-F. 3889, Kreditoren 1 952 692, Vortrag a. 1899 37 077, Betriebsüberschuss 1 468 543. Sa. K 34 541 796. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungsdienst 314 153, Bahnerhaltungsdienst 367 424, Verkehrs- u. kommerz. Dienst 419 134, elektr. Beleuchtung 10 715, Zugförderungs- u. Werk- stättendienst 589 027. Materialverwaltungsdienst 4057, Betriebskosten gemeinschaftlicher Bahnhöfe 149 370, div. nicht eigentl. Betriebs- u. ausserord. Auslagen 163 640, Betriebs- überschuss 1 468 543. Sa. K 3 486 063. – Kredit: Eisenbahnbetriebs-Einnahmen K 3 486 063. (Verwendung des inkl. Vortrag a. 1899 37 077 Reingewinns von 1 505 620: 6 % Div. auf Prior.-Aktien 779 544, 5½ % Div. auf St.-Aktien 677 600, Amortisation von Prior.-Aktien 22 200, Tant. an A.-R. 3000, Vortrag a. 1901 23 276. Sa. K 1 505 620.) Dividenden 1886–1900: Prior.-Aktien: 6, 6½, 6½, 6, 6, 6, 6, 6½, 6, 6, 6 6 6 6 6%, St.-Aktien: 6, 6½, 6½, 6, 6, 6, 6, 6½, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 5½ %. Verj. der Coup. und verlosten Aktien: 6 J. n. F.