426 Gewerkschaften. 4 % Anleihe von 1899. M. 3 500 000 in Stücken à M. 1000. Zs.: 2. Jan., 1. Juli. Tilg.? Vom 2. Jan. 1902 ab durch Verl. im Sept. per 2. Jan. des folg. Jahres zu 105 % in jährl. Raten von mindestens M. 100 000; die Gewerkschaft ist berechtigt, vom 2. Jan. 1902 ab die Tilg. zu verstärken oder die ganze Anleihe auf einmal zu kündigen; sie ist verpflichtet, vom 2. Jan. 1902 ab die Rückzahlung zu verstärken in der Weise, dass sie für jede 1000 t, welche sie in dem unmittelbar vorhergegangenen Jahre, zuerst also im Jahre 1901, über 100 000 t Erze gefördert, eine Teilschuldverschreib. mehr zur Rückzahlung zu bringen hat. Sicherheit: Zur Sicherheit der Anleihe hat die Gewerkschaft an ihren sämtlichen Berg- gerechtsamen und Immobilien mit allen Zubehören, welche nach Gesetz und Bestimmung Immobiliar-Qualität haben, eine erste Kautionshypothek bestellt, sowie ferner das Bank- haus Sal. Oppenheim jr. & Co. in Köln in die mit dem Grossherzogl. Fiskus und den Gemeinden bestehenden Grundabtretungsverträge eingesetzt; das Bankhaus Sal. Oppen- heim jr. & Co. ist berechtigt, einzelne verpfändete Gegenstände aus der Hypothek frei- zugeben, wenn nach seinem Ermessen gleichwertiger Ersatz dafür bestellt oder der Erlös der freigegebenen Objekte zur ausserord. Tilg. der Anleihe verwendet wird, ferner auch, wenn die Tilg. der Anleihe soweit vorgeschritten ist, dass eine Verminderung der Pfand- sicherheit zulässig erscheint. Die Inhaber der einzelnen Teilschuldverschreib. können ihre Rechte aus denselben gegen die Gewerkschaft, abgesehen von den hypothek. Rechten, selbständig geltend machen. An der Hypothek nehmen die Teilschuldverschreib. zu gleichen Rechten untereinander teil. Der Wert des Grubenfeldes beträgt nach dem Gut- achten der Herren Geh. Bergrat Riemann, Grubenrepräsentant A. Marx, eher Freiherr A. von Jungenfeld und Handelskammersekretär F. Gros M. 8 548 000. Zahlst.: Giessen: Kasse der Gewerkschaft, Jacob Grünewald; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co. Eingeführt in Düsseldorf im Juni 1899 zu 100.50 %. Kurs Ende 1899–1900: –—, – %. Notiert in Düsseldorf. Der frühere Besitzer hatte auf das ganze Besitztum der Gewerkschaft noch eine Forderung von M. 2 600 00 0, die Dr. Pfahl in Bonn bestellt hatte. Die Gewerken- Vers. 535. 901 bese Ee in diese Verpflichtungen gegenüber Fernie einzutreten, wogegen Dr. Pfahl der Gewerkschaft 401 Kuxe und M. 100 0000 4 % Anleihe von 1899 ihrer eigenen Gewerkschaft sowie 100 Kuxe des Erzbergwerks Aurora übergab. Grubenvorstand: Rechtsanwalt Grünewald, Giessen; Karf Nordhaus, Emil Ruthemeyer, Düsseldorf; Karl Zobel, Giessen; Ferd. Rinkel, Köln. Gewerkschaft König Ludwig zu König Ludwig in Westfalen (Bergrevier Recklinghausen-Ost). Gegründet: Die Gewerkschaft ist hervorgegangen aus dem Steinkohlenbergwerk Ver. Henrietten- glück; dasselbe bestand aus den in den Gemeinden Recklinghausen Stadt und Suderwich, Kreis Recklinghausen, gelegenen konsolidierten drei Grubenfeldern Henriettenglück I. II und III, welche in den Jahren 1856–67 erbohrt waren. Durch einen unter dem 2. März 1872 oberbergamtlich bestätigten Gewerkenbeschluss vom 16. Februar 1872 wurde der Name der Gewerkschaft in „König Ludwig“ abgeändert. Das in den Jahren 1873 1874 von der Gewerkschaft in den Kreisen Bochum und Recklinghausen weiter er- bohrte und gemutete Steinkohlenfeld „König Ludwig II.“ wurde gemäss Konsolidations- Bestätigungs-Urkunde vom 18./26. Juli 1876 mit den drei Grubenfeldern Henrietten- glück II u. III unter dem Namen „König Ludwig“ zu einem Ganzen vereinigt. Durch Beschluss der ausserord. G.-V. v. 17./5. 1898 wurden behufs Erweiterung der Berechtsame der Gewerkschaft die benachbarten Grubenfelder der Gewerkschaft Henr ichen- burg erworben. Die Berechtsame der Gewerkschaft umfasst jetzt 36 313 552 am, wovon auf Gewerkschaft Henrichenburg 27 557 552 qm entfallen. Dem Betriebe dienen 3 Schacht- anlagen, die mit neuen und grossen maschinellen Einrichtungen ausgerüstet sind. Schacht u. II, in einer Entfernung von 80m nebeneinander ungefähr im Mittelpunkt des Grubenfeldes stehend, sind durch eine 4 km lange, normalspurige Eisenbahn an die Station Reckling- hausen-Bruch der Strecke Wanne-Bremen-Hamburg angeschlossen, Schacht III ist durch eine Feldbahn mit den beiden ersteren Schächten verbunden. Zur Aufschliessung des Henrichenburger Feldes sind 2 neue Schachtanlagen in der Abteufe; nach Beendigung der Vorarbeiten wurde am 3./7. 1900 zu den neuen Schachtanlagen König Ludwig IV u. V der erste Spatenstich gemacht. Schacht IV, welcher als Doppelfördersc acht dienen soll, hat am 1./4. 1901 eine Teufe von 164 m erreicht, Schacht V soll lediglich als aus- ziehender Wetterschacht dienen. Diese beiden neuen Schachtanlagen sind durch die Suderwicher Anschlussbahn mit Schacht I u. II verbunden. Wegen der günstigen Lage des Bergwerks zum Emskanal hat die Gewerkschaft eine direkte Verbindung mit der Hauptstrecke dieses Kanals hergestellt; zu diesem Zwecke ist an geeigneter Stelle eine Erweiterung des Kanalbettes zu einem 1,5 ha grossen Hafen ausgeführt, welcher mit den erforderlichen Ladevorrichtungen versehen und an den Zechenbahnhof durch eine 2.2 km lange normalspurige Eisenbahn angeschlossen ist. Ferner besitzt das Werk eine Kok sofenanlage von 120 Öfen; weitere 60 Koksöfen Dr. Otto Hoffmann'schen s Systems