Ausländische Industrie-Gesellschaften. 23 auf 50 Jahre. Erster Auskaufstermin Juli 1920, dann alle 5 Jahre nach einjähriger Kündigung, Auskaufspreis ist der durchschnittliche Reinertrag der 3 letzten Jahre ent- weder als Rente für den Rest der Koncessionszeit, oder als einmalige Zahlung bei Kapitalisierung der Annuität mit 5 %. Die Annuität darf keinesfalls weniger wie 5 % des Buchwertes der Anlagen zum Auskaufstermin betragen, der kapitalisierte Betrag nicht weniger wie der Buchwert. Erfolgt kein Auskauf, so gehen bei Ablauf der Kon- cession alle zum Betrieb erforderlichen Anlagen kostenlos an die Stadt über. Wenn die Div. auf das gesamte A.-K. 8 % übersteigt und für die 3 vorhergehenden Jahre nicht unter 6 % betrug, so ist die Hälfte des 8 % übersteigenden Überschusses unter die Kon- sumenten als Extrarabatt zu verteilen. Die Stadt erhält 6 % von der Bruttoeinnahme aus Stromlieferung für Beleuchtung, 3 % aus derjenigen für technische und sonstige Zwecke, pro Jahr mindestens Rbl. 15 000. Die Koncession ist keine ausschliessliche. In St. Petersburg ist der Ges. am 28. April /10. Mai 1898 eine Koncession auf 40 Jahre erteilt worden. Die Stadt kann am 10. Mai 1918 oder am 10. Mai 1928 die Anlage nach einjähriger Kündigung auskaufen. Kaufpreis ist der durchschnittliche Reinertrag der letzten 5 Jahre für den Rest der Koncessionszeit in Form einer Rente. Diese Rente darf 10 % des für die Petersburger Anlage aufgewendeten Kapitals nicht übersteigen. Nach Ablauf der Koncession ohne Auskauf fallen die gesamten für den Betrieb erforder- lichen Anlagen kostenlos der Stadt anheim. Die Abgaben betragen 9 % der Brutto- einnahme für Beleuchtungszwecke und 5 % von derjenigen für technische und andere Zwecke, mindestens Rbl. 10 000 pro Jahr. Die Koncession ist keine ausschliessliche. Die ersten Anlagen in Petersburg wurden im Jahre 1887, in Moskau 1888 errichtet. Dem damaligen Stande der Elektrotechnik entsprechend, arbeiteten dieselben nach dem Gleichstrom-Zweileitersystem. Die wachsenden Anforderungen in Petersburg und Moskau und die dadurch be- dingte Notwendigkeit, grössere Stadtgebiete der Energielieferung erschliessen zu können, nötigten die Ges., unter Ausserbetriebsetzung der alten, neue Centralstationen nach dem Drehstromsystem zu erbauen. Eine Drehstromcentrale, an die z. Zt. das Aquivalent von 122 000 Lampen à 16 N.-K. angeschlossen ist, ist 1897 in Moskau in Betrieb ge- kommen, eine zweite, an die jetzt das Aquivalent von 97 000 Lampen à 16 N.-K. an- geschlossen ist, im Jahre 1898 in St. Petersburg. Die Moskauer Centralstation liefert in grösserem Umfange Strom für den Betrieb einiger elektrischer Linien der dortigen Strassenbahn-Ges. Da die letzten Jahre als Baujahre zu betrachten sind und während derselben die Ausgabe neuer Aktien oder Oblig. nicht angemessen erschien, hat die Ges. mit ersten ausländischen Bankhäusern einen Vorschussvertrag abgeschlossen, wonach ihr die für den vertragsm. Ausbau der neuen Centralstationen in Petersburg und Moskau erforderlichen weiteren Kredite im Gesamtbetrage von Rbl. 8 000 000 unkündbar bis 1./1. 1902 zu 4 % u. ½ % Kommission pro Semester verzinslich zur Verfügung gestellt worden sind. Dieser Vorschussvertrag wurde im Okt. 1901 unter Erhöhung auf Rbl. 8 500 000 gegen eine Vergütung von 5 % Jahreszinsen in halbjährigen Raten und ½ % Kommission pro angefangenes Semester bis zum 2./1. 1903 verlängert. Kapital: Rbl.-Kr. 6 000 000 in 12 000 Aktien à Rbl.-Kr. 500. Davon 3800 Aktien auf Namen, 8200 Aktien auf Inhaber lautend; nach dem Statut beträgt das Grundkapital der Ges. Rbl. 8 000 000 in 16 000 Aktien à Rbl. 500, hiervon sollen 3800 Aktien auf Namen lauten, während die übrigen Aktien auf den Vorzeiger ausgestellt sein können; begeben sind bisher Rbl. 6 000 000. Geschäftsjahr: 15. Mai bis 15. Mai russ. Stils. Gen.-Vers.: Einberufung im Okt. Stimmrecht: 10 Aktien = 1 St., aber eine Person kann keine grössere Anzahl von St. haben, als der Besitz einer Anzahl Aktien giebt, welche ein Zehntel des gesamten Grundkapitals der Ges. repräsentieren. Gewinn-Verteilung: Mind. 20 % für Abschreib., alsdann nicht weniger als 10 % zum R.-F., von der G.-V. zu bestimmende Tant. für V.-R., Revisionskommission, Dir., Beamte u. Alrbeiter, vom Rest bis 6 % Div., Überschuss z. Verf. d. G.-V. Bilanz am 15./28. Mai 1901: Aktiva: Grundstück, Gebäude 4 529 000, motorische u. elektr. Anlagen in den Centralen u. Unterstationen 3 037 458, Kabelnetz 5 273 539, vermietete Installation u. Gegenstände 314 134, Werkzeuge, Möbel etc. 65 858, Lagerbestand 535 738, in Ausführung begriffene Anlagen u. Werkstattsarbeiten 55 310, Kassa 1447, Bankgut- haben 446 841, Wertpapiere (frei gewordene Kautionen) 219 194, transit. Summen 54 541, hinterlegte Kautionen 96 709, empfangene Kautionen 128 040, verschied. Debitoren 458 227. Passiva: A.-K. 6 000 000, Versich.-Kapital 33 950, Reservekapital 188 457, Vorschuss- Konsortium 7 757 287, div. Kreditoren 536 193, Interimskto 247 536, empfangene Kautionen 128 040, alte Div. 17 013, Vortrag 3386, Gewinn 304 176. Sa. Rbl. 15 216 038. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag 3386, Betriebseinnahmen 1 778 567, In- stallationsgeschäft 106 702. – Ausgaben: Betriebsausgaben 1 040 656, Generalunkosten 80 979, Abgaben u. Steuern 127 409, Zs. 325 867, Kursverluste 6182, Gewinn 307 562. Sa. Rbl. 1 888 654. Gewinn-Verwendung: Abschreib. 206 693, R.-F. 11 543, Tant. an Dir. 15 061, Grat. an Revisions- kommission 1500, 1 % Div. 60 000, Kapital- u. Reingewinnsteuer 9478, Vortrag 3286.