— — Republik Argentinien. 143 Gold Papier Abrechnung pro 1900: Einnahmen $§ 37 937 805 $§. 62 189 352 Ausgaben „ 20 980 230 „ 89 906 116 Budget pro 1902:; Einnahmen „ 43 013 347 „ 63 390 000 Ausgaben „ 33 027 223 „ 102 943 693 Der Staat stellte im Jahre 1891 seine Barzahlung ein und gewährte seinen Gläubigern einstweilen für die Zinsen und verlosten Obligationen Stücke einer 6 % Fundierungs-Anleihe. Am 3. quli 1893 kam in London ein Arrangement zustande, wonach die Tilgung sämtlicher argentinischen Anleihen bis zum 1. Jan. 1901 eingestellt wurde und für die Zahlung der in der Zeit vom 12. Juli 1893 bis 12. Juli 1898 fälligen Zinsen anstatt der vertragsmässigen £2 2 198 766 nur $£ 1 565 000 an die Bank von England überwiesen wurden. Diese Summe wurde unter die einzelnen Anleihen verteilt, sodass die Verzinsung der in Deutschland notierten Anleihen auf 60 % reduziert wurde. Vom 12. Jan. 1901 ab sollte die volle Ver- zinsung und Tilgung wieder eintreten. Im Jahre 1895 entstand das Projekt Romeros, die gesamten argentinischen Schulden zu unificieren, doch fiel dasselbe Ende 1896, und der Vor- schlag Pellegrinis, schon vom 12. Juli 1897 ab die volle Verzinsung wieder aufzunehmen, wurde sowohl vom Senat, als auch vom Kongress angenommen. Da aber nach dem Mora. toriums-Arrangement der volle Zins des ersten Jahres dazu verwendet werden sollte, die Besitzer der privileg. Titel für den in der Zwischenzeit erlittenen Zinsenausfall zu entschädigen, so traten alle übrigen Gläubiger erst v. 12./7. 1898 wieder in den vollen Zinsgenuss ein. Der Termin für Wiederaufnahme der Amort. ist unverändert als 2./1. 1901 belassen worden. 5 % Argentinische Gold-Anleihe von 1887. Pesos 10 291 000 in Stücken à $ 100, 500, 1000. Zinsen: 2. Jan., 1. Juli, und zwar in Gold, 1 $ = 4 M. Die Zahlung der Coupons, welche per 1. Jan. 1894 bis 1. Juli 1898 fällig waren, wurden mit 60 % ihres Wertes bezahlt, wobei 5,04 Pes. Gold = 1 £ und das £ zum Tageskurse von kurz London gerechnet wurde, der am 1./1. 1899 fällige Coup. ist voll bezahlt worden, und zwar zum festen Umrechnungs- kurse von 1 Pes. = 4 M. Tilg.: Halbj. mind. ½ % mit Zs.-Zuwachs durch Verl. im Jan. und juli auf den nächsten Coup.-Termin; Verl. durch das Arrangement bis 1./1. 1901 eingestellt; die per 2./1. 1894 ausgelosten Oblig. wurden erst am 1./7. 1901 eingelöst. Die erste Verl. fand wieder statt am 31./12. 1901 ber 2./1. 1902. Gemäss der Vereinbarung, welche am 19. Sept. 1898 mit dem argentinischen Finanzminister abgeschlossen worden ist, wurde im juli 1899 den Inhabern dieser Anleihe das Angebot gemacht, gegen eine einmalige Abfindung auf alle ihre Ansprüche gegen den Banco Nacional in Liqu. aus den für jene Anleihe von diesem Institut übernommenen Verpflichtungen in vollem Umfange zu verzichten. Diejenigen 9 % Schuldverschreibungen, für welche das Anerbieten angenommen wird, sollen in Zukunft einen Teil der äusseren Schuld der argentin. Republik bilden, und die auf sie entfallenden Zs. und verlosten Stücke sollen auch in Zukunft bei den bisherigen Zahlstellen zum festen Umrechnungskurse von M. 4 für Gold $ 1 frei von allen argentinischen Steuern oder Abzügen zahlbar bleiben. Die Stücke waren während der Zeit vom 1. Juli bis 30. Dez. 1899, verlängert bis 30, Juni 1900, bei den Zahlstellen einzureichen. Der Verzicht auf alle Ansprüche gegen den Banco Nacional in Liqu. wird mittels eines Stempelaufdruckes auf den eingereichten Stücken vermerkt. Je $é 10 000 eingereichte Stücke der 5 % Anleihe berechtigen zum Bezuge von £ 130 der neuen 4 % Anleihe, die mit Zinsscheinen per 1. Okt. 1899 und folgenden versehen sind und entweder den deutschen oder den englischen Effektenstempel tragen. Der Betrag der bereits verfallenen Zinsscheine per I1. April 1899 und folgenden wurde bei der Anmeldung bis 30. Sept. 1899 mit M. 0.53, bis 31. März 1900 mit M. 1.06, bis 30. Juni 1900 mit M. 1.50 auf je $ 100 bar bezahlt. Die Frist für die Annahme des Angebots wurde im Dez. 1900 nochmals und zwar bis zum 30. Juni 1901 verlängert, doch wird während dieser Zeit die Auslieferung der Abfindungsstücke nur noch mit laufenden Zinsscheinen erfolgen, die früher bereits verfallenen Zinsscheine können auf Anweisung des argentinischen Finanz- ministers nicht mehr bei der Anmeldung der Stücke in bar vergütet werden. Die Direction der Disconto-Ges. in Berlin und die Norddeutsche Bank in Hamburg erklären sich bereit, die Verwertung dieses Bezugsrechtes für solche Beträge zu vermitteln, bei denen der nach dem oben angegebenen Verhältnis auf sie entfallende Abfindungsbetrag nicht in effektiven Stücken darstellbar ist, sowie den Verkauf der Stücke der neuen Anleihe in London, wo dieselben bpereits amtlich notiert werden, entgegenzunehmen. Zahlst.: Berlin u. Frankfurt a. M.: Disconto-Ges.; Hamburg: Nordd. Bank; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co. Aufgelegt am 25.8. 1887 zu 90 %. Kurs Ende 1887–1901: In Berlin: 87.10, 95, 89.25, 69.25, 35.10, 45.50, 50.20, 51.30, 59.90, 65, 79, 85.80, 83, –, – %. – In Frankf. a. M.: 87, 94.70, 89.70, 69.90, 35.50, 44.70, 49.60, 51.05, 58.45, 65, 78.50, 85.40, 84, 85, 79 %. – In Hamburg: 87, 95, 89, 68, 32, 42.50, 47, 48.50, 57.20, 62, 75.60, 85, 82.50, 84.25, 78 %. Für abgest. Stücke Kurs Ende 1899–1901: In Berlin: 80.80 (kl. Stücke 82.90), 80.80 (kl. Stücke 81.80), 77.10 % (kl. Stücke 78.70 %). — In Frankf. a. M.: 80.30, 81.50, 77.80 %. – In Hamburg: 79.50, 81.50, 77 %. Usance: Beim Handel an den deutschen Börsen 1 $ = M. 4; die Anleihe wurde in Berlin und Frankfurt a. M. bis 30./6. 1891 mit 5 % Zs., vom 1./7. 1891 bis 2./9. 1898 franko Zs., seit 3./9. 1898 wieder mit 5% 2s. gehandelt, in Hamburg stets mit 5 % Zs., seit 19./7. 1899 in Berlin und Hamburg, seit 17./10. 1899 in Frankf. a. M. für abgestempelte Stücke besondere Kursnotiz.